Von Flaggen umweht: An der "Pedersborg Skole" in der dänischen Stadt Sorø (linkes Bild) arbeitet die Abiturientin Alena Eberlein nun für ein Jahr. Foto: Privat

Alena Eberlein ist nach ihrem Abitur für den Internationalen Jugendfreiwilligendienst in Dänemark an einer Schule.

Hausach/Haslach - Nach ihrer Schulzeit am Hausacher Robert-Gerwig-Gymnasium denken die Abiturienten über die nächsten Schritte auf ihrem Lebensweg nach. Die 18-jährige Alena Eberlein hat sich für einen Freiwilligendienst im Ausland entschieden. Umgeben von dänischen Flaggen fühlt sich Alena Eberlein seit ihrer Ankunft in Dänemark: auf Plastikverpackungen im Supermarkt, in den Vorgärten der meist einstöckigen, roten Ziegelhäuser, am Fahnenmast vor der Schule. "Außerdem essen die Dänen sehr viel dunkles Brot und es fahren alle viel Fahrrad, egal, was für ein Wetter ist", resümiert die 18-jährige Abiturientin ihre ersten Eindrücke.

Vor gut vier Wochen kam die junge Haslacherin in der dänischen Hauptstadt an und absoliverte dort mit gut 250 anderen Freiwilligen sowie Austauschschülern und Betreuern ein Arrival-Camp ihrer Austauschorganisation American Field Service (AFS).

Direkt nach dem Abitur zu studieren, das sie diesen Sommer am Robert-Gerwig-Gymnasium abgelegt hat, war für sie keine Option. Deshalb hat sie sich für einen Freiwilligendienst in einem fremden Land entschieden.

Bereits zwei Tage später, am 4. August, traf sie in Sorø, eine 8000-Einwohner-Stadt südwestlich von Kopenhagen, erstmals auf ihre Gastfamilie. "Meine Gasteltern sprechen sehr gut Deutsch und Englisch. Dementsprechend sprechen wir gerade noch ziemlich viel Deutsch", erzählt sie über ihr dänisches Heim und die Verständigung in der neuen Umgebung.

Zwar könne sie bereits Standartfloskeln wie "Hej" – was "Hallo" bedeutet – oder "Vi ses" – was so viel wie "wir sehen uns" heißt. Aber richtige Unterhaltungen seien auf Dänisch bisher noch nicht möglich. Damit sich das ändert, und weil ihre Gasteltern großen Wert darauf legen, dass auch Alenas Gastbrüder Stig (17) und Mads (15) Deutsch lernen, sprechen sie an bestimmten Wochentagen jeweils nur Englisch oder Deutsch beziehungsweise Dänisch.

In der Pedersborg Volkskole in Sorø, wo die ehemalige RGG-Schülerin ihren Internationalen Jugendfreiwilligendienst (IJFD) absolviert, verständigt sie sich hingegen überwiegend auf Englisch. In den kommenden Monaten wird sie dort als Teacher Assistant, also als eine Art Hilfslehrerin, Deutsch, Englisch, Kunst, Musik und Sport unterrichten und nachmittags außerdem Hausaufgabenbetreuung machen.

"Auf meinem vorläufigen Stundenplan stehen auch Woodwork und Oase", fügt sie hinzu. Das Konzept der Oase sei ihr aber noch nicht ganz klar geworden. Sie glaubt jedoch, dass es dabei um die Unterstützung von Schülern mit Konzentrationsschwächen geht.

Nach einer Woche Arbeit an der Schule hat sie bisher eher in alle möglichen Klassen hinein geschnuppert als tatsächlich schon tatkräftig mitgearbeitet.

Wieso gerade Dänemark? "Ich wollte mein IJFD in einer Schule verbringen, wo ich Kontakt zu vielen Menschen habe", antwortet Alena Eberlein, die in Deutschland bei ihren Eltern und zwei jüngeren Geschwistern in Haslach lebt. Klar war, dass ihr Ziel entweder ein skandinavisches Land oder aber Australien sein würde. "Dieses Jahr wurden aber mit AFS gar keine Freiwilligen nach Australien geschickt", erläutert sie, "und Dänemark war das einzige Land, das neben Bürojobs noch andere Einsatzfelder hatte. Deshalb habe ich mich nicht für Norwegen beworben."

Trotz ihrer Stelle als Teacher Assistant in Dänemark sagt Alena aber ganz klar: "Eigentlich habe ich nicht vor, Lehrer zu werden." Weniger genau sind hingegen ihre Vorstellungen, wie es nach dem Jahr in Sorø weitergehen soll. Zwar spielt sie mit dem Gedanken, Mediendesign oder Architektur zu studieren. Aber sicher sei sie sich dabei keineswegs. Vielmehr hofft sie: "Vielleicht bekomme ich in diesem Jahr ja einen Geistesblitz."