Die Schnurrgruppen ziehen am Sonntag, 4. Februar, durch die Haslacher Lokale. Foto: Kleinberger

Eine neue Gruppe wird beim diesjährigen Schnurren in Haslach für Spannung sorgen. Und es gibt noch eine Neuigkeit.

Das traditionelle Schnurren findet in Haslach am Sonntag, 4. Februar, ab 17 Uhr wieder statt.

Dieser Brauch, der vermutlich bis ins 18. Jahrhundert zurück reicht, ist eine der ältesten Haslacher Traditionen, heißt es in einer Mitteilung der Organisatoren. Schon Heinrich Hansjakob beschreibt in dem Buch „Aus meiner Jugendzeit“ wie seine Mutter vom närrischen Rügerecht gerne Gebrauch machte. Damals begab man sich verkleidet in private Haushalte und „erzählte sich gegenseitig Wahrheiten, die man das Jahr über nicht gern sagte“.

Den Menschen wird der „Narrenspiegel“vorgehalten

Man nahm also – in Form einer Verkleidung – sicherheitshalber „ein Blatt vor den Mund“. Schon im Mittelalter war der Narr der Einzige am Hof, der dem König die manchmal auch unbequeme Wahrheit sagen – ihm also den (Narren-) Spiegel vorhalten – durfte.

Heute ist das nicht mehr ganz so gefährlich und es gilt wie in der ganzen Fasent: Allen zur Freud – keinem zum Leid, wenn auch der ein oder andere nach dem Schnurren noch ein paar Tage „igschnappt isch“.

„Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche“, wie man sagt und so gibt es auch beim Schnurren immer mal wieder Neues.

In diesem Jahr wird es seit längerem mal wieder eine völlig neue Schnurrgruppe geben. Die beiden Obleute der größten Haslacher Hästrägergruppen – Katharina Beil (Haselnarros) und Denis Fritz (Schellenhansel) betreten zum ersten Mal die Schnurrantenbühne. Man darf also gespannt sein, was die beiden alles zu berichten haben.

Des weiteren werden die Schnurrgruppen zum ersten mal im „Wirtshaus am Dorfbach“ schnurren. Auf Initiative der Bollenbacher Ruhmattenschimmel wurde geprüft, ob man nicht auch in Bollenbach schnurren könnte. Das „Wirtshaus am Dorfbach“ hat sich dabei als hervorragend geeignete Schnurrbeiz ergeben. Damit gibt es auch wieder mehr Möglichkeiten, einen der begehrten Plätze beim Schnurren zu bekommen.

Taktplan

Es werden in diesem Jahr acht Schnurrgruppen in neun Lokalen unterwegs sein und ihre Schnurren zu Gehör bringen. Der Taktplan ist bereits fertig, die Geschichten werden schon seit Wochen getextet und geprobt, die Lokale sind bereit – kann losgehen.