Das Gasthaus Zum Grünen Baum in Haslach steht seit vergangenem Jahr leer. Foto: Kleinberger Foto: Schwarzwälder Bote

"Was macht eigentlich ...": Haslacher Gasthaus Zum Grünen Baum ist noch immer ohne Pächter

Haslach - Fast ein Jahr ist es her, dass die damaligen Wirte des "Grünen Baums" Ade gesagt haben. Seither steht das Gasthaus leer. Anlass für den Schwabo, nachzufragen: Was macht eigentlich der "Grüne Baum"?

"Wir sind nach wie vor auf der Suche nach einem Pächter", versichert Christine Isenmann im Exklusivgespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Hermann Isenmann und ihr Ehemann Stephan Isenmann sind Besitzer des Hauses – und mit mehreren Maklern in Kontakt, inzwischen auch überregional.

Die ehemaligen Wirte hatten das Haus im vergangenen Jahr mit Ablaufen des Pachtvertrags verlassen, um sich zu vergrößern (wir berichteten). Seitdem hat es laut Isenmann Kontakt mit diversen Interessenten gegeben, die ganz unterschiedliche Konzepte für die Gastwirtschaft am Rande der Haslacher Altstadt hatten. Aber: "Bisher haben sich die Anfragen aus diversen Gründen wieder zerschlagen." Manchmal sei eine gute Idee schlicht an der Finanzierung gescheitert. Manchmal wurde zum Problem, dass der "Grüne Baum" keine eigenen Gästezimmer hat. Was das betrifft, gebe es aber noch etwas Spielraum, sagt Isenmann: "Über der Kegelbahn ist eine Wirtewohnung geplant. Sollte der neue Pächter die nicht benötigen, dann könnten wir uns – mit entsprechender Genehmigung der Stadt natürlich – dort auch Gästezimmer vorstellen." Platz sei für zwei bis drei, sagt sie.

Ohnehin würden die Inhaber einem neuen Wirt des "Grünen Baums" durchaus entgegen kommen. So sind sie auf ihrer Suche zwar auch in Kontakt mit den Brauereien, eine Liefervereinbarung wollen sie aber nicht über den Kopf eines neuen Wirts hinweg abschließen. Während die alte Küche inzwischen teilweise entfernt wurde, ist eine neue in Planung und auch der Gastraum soll aufgehübscht werden. All das geschieht aber erst, wenn klar ist, wer den "Grünen Baum" übernimmt. So kann das genaue Vorgehen Hand in Hand mit dem neuen Wirt abgestimmt werden.

Und das Wunsch-Angebot? "Wir suchen schon ein bisschen nach der Stecknadel im Heuhaufen", gibt Christine Isenmann zu und lacht. Auf der einen Seite würde sie sich ebenso wie die Haslacher freuen, wenn in das Traditionshaus wieder Leben einkehren würde. Auf der anderen Seite sollte das Angebot auch zu Haslach und den bestehenden Betrieben passen. "Schön wäre zum Beispiel, wenn wieder gehobene regionale Küche angeboten werden würde", wünscht sie sich. Grundsätzlich seien sie aber allen Ideen gegenüber offen, verspricht Isenmann.

Dass der "Grüne Baum" in Haslach fehlt, ist keine Frage. Wer abends essen gehen will, sollte inzwischen bestenfalls schon ein, zwei Tage vorher einen Tisch reservieren. Sonst könnte es eng werden.

Veranstaltungen wie ein Kommunions-Essen müssen zum Teil schon bis zu zwei Jahre im Voraus gebucht werden. "Wir bemühen uns wirklich, die Lücke zu schließen", sagt Christine Isenmann. Sie ist aber auch realistisch: "Wenn sich mittelfristig keine Lösung ergibt, müssen wir nach Alternativen suchen." Denn das Gebäude soll keinesfalls ein Leerstand bleiben.

Bau von Wohnungen statt Wirtschaftsbetrieb ist nur ein Gerücht

Der Bau von Wohnungen dort ist allerdings bis jetzt lediglich ein Gerücht, dem Isenmann aufs Heftigste widerspricht. Und auch mit einem anderen räumt sie auf: "Die Pacht ist in den gesamten zehn Jahren gleich geblieben. Sie wurde nie erhöht."

Der Betrieb der Kegelbahn läuft übrigens auch zur Zeit weiter. "Die führt Hermann Isenmann in Eigenregie und ist damit ziemlich gut beschäftigt."

Der "Grüne Baum": Der "Grüne Baum" verfügt über einen Gastraum mit 70 Plätzen und repräsentativer Theke, dazu kommen 50 Plätze im Außenbereich und weitere 24 in der Kegelbahn. Die Zulieferung ist mit Fahrzeugen möglich. Die Planung der neuen Küche ist fertig, Wirtewünsche können aber noch einfließen. Interessenten können sich beim Ingenieurbüro Isenmann unter Telefon 07832/99 94 00 melden.

Die Serie: Mit dem heutigen Artikel startet der Schwarzwälder Bote Kinzigtal eine neue, locker angelegte, Serie. Wir stellen die Frage "Was macht eigentlich ..." und fragen zum Beispiel nach, was aus Projekten geworden ist, von denen länger nichts mehr zu hören war.