Bürgermeister Philipp Saar (rechts) verlieh dem scheidenden Stadtbaumeister Roland Wacker den Ehrenteller der Stadt Haslach. Ihm und seiner Ehefrau Elfriede wurde im Rahmen der Ratssitzung am Dienstag für den hohen Einsatz für die Stadt gedankt. Foto: Kleinberger Foto: Schwarzwälder Bote

Ruhestand: Haslach verabschiedet nach gut drei Jahrzehnten den Stadtbaumeister Roland Wacker

Mehr als 30 Jahre lang hat er das Haslacher Stadtbild geprägt: Roland Wacker. Am Dienstagabend verabschiedete der Stadrat ihn feierlich in den Ruhestand.

Haslach. "Er hat der Stadt ein Gesicht gegeben": Wacker gehört zu den Menschen, über die eine solche Aussage keine reine Plattitüde ist. Das wurde spätestens in dem Moment deutlich, in dem Altbürgermeister und Ehrenbürger Heinz Winkler in seiner Rede die schier zahllosen Projekte aufzählte, die Wacker während seiner langen Amtszeit realisiert hat. Stadtsanierung, Zentrenbildung, unermüdlicher Einsatz für eine B 33-Trasse – wer Winkler reden hörte, bekam schnell den Eindruck: Ohne Roland Wacker wäre Haslach heute eine andere Stadt.

So wurde Winkler, der die Rede gern für seinen jahrzehntelangen Weggefährten hielt, nicht müde, ihn zu loben. Im Rückgriff auf die Würdigung, die Winkler beim Abschied aus seinem Amt vergangenes Jahr erfahren hatte, stellte er fest: "Wo Winkler drinsteckt, ist auch Wacker drin." Gern erinnerte er sich beispielsweise an die erste gemeinsame Dienstreise nach Rotterdam, um dort Pflastersteine für die Altstadtsanierung zu kaufen. Auch Wackers "Erstlingswerk" in der Stadt, die Begrüßungstafeln, und die immense Organisation des Hansjakobfests 1987 ließ er nicht unerwähnt – ebenso wie die große Rolle, die das Stadtbauamt bei der Rathaussanierung und der Gestaltung der Büros spielte.

In all den Jahren – auch nach Übernahme der Baurechtsbehörde für die Verwaltungsgemeinschaft 2004 – sei Wacker sich treu geblieben: "Immer ansprechbar für die Bürger." Seine Hinwendung zu den Menschen sei beispiellos. Auch im Umgang mit den Kollegen, die er umsichtig geführt habe. "Ein ganz lieber Mensch", fasste Winkler zusammen. Vorbildhaft sei auch Wackers Umgang mit seiner schweren Erkrankung 2011 gewesen: Als Kämpfer und mit Pflichtbewusstsein. Dass der scheidende Stadtbaumeister nun in ein "Loch" fallen könnte, hielt Winkler für ausgeschlossen – schließlich habe er seine Lieben. Denen dankte Winkler für die jahrelange Unterstützung Wackers. Und schloss: "Er hat der Stadt gut getan."

Dass Roland Wackers Ehefrau Elfriede und die Söhne immer hinter Wacker standen, auch wenn dieser sich über die Regelarbeitszeit hinaus für die Stadt einsetzte, hoben alle Redner hervor. Ebenso wie dem Charakter und der Einsatzbereitschaft des Stadtbaumeisters kam der gesamten Familie hohe Wertschätzung für die vergangenen Jahre entgegen.

Winklers Nachfolger Philipp Saar hob hervor, dass das vergangene Jahr der Zusammenarbeit für ihn sehr fruchtbar gewesen sei. Im Fasentsspiel hatte er Wacker als "Häuptling des Stadtbauamts" verabschiedet – ein Häuptling sei der Stadtbaumeister durch und durch: Weise, verständig, gütig. Saar verlieh Wacker den Ehrenteller der Stadt.

Höchster Respekt

Für den Gemeinderat lobte Joachim Prinzbach die Stadtentwicklung unter Wacker und die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Rat. Dafür, dass Wacker sich mit ganzer Kraft in den Dienst der Stadt gestellt habe, verdiene er "höchsten Respekt". Der Stadtrat schenkte dem Ehepaar Wacker einen Wellnesstag im Hotel Adler St. Roman.

Wacker selbst bedankte sich bei den Rednern und seinen Weggefährten. Er hob die harmonische und konstruktive Zusammenarbeit mit Kollegen, Stadtrat und den Bürgermeistern hervor. Die Arbeit habe ihn tatsächlich erfüllt und die umgesetzten Projekte "suchen in einer Gemeinde von der Größe der unseren tatsächlich ihresgleichen", sagte er nicht ohne Stolz. Auch dass das Rathaus da sei, wo es ist, und so sei, wie es ist, erfülle ihn mit Stolz. Die Arbeit sei anstrengend gewesen, habe aber immer Spaß gemacht. Seiner Familie dankte auch er dafür, dass sie immer für ihn da waren. "Ich weiß, dass es schwer war. Denn die Stadt war ein großer Teil meines Lebens." Wacker wünschte sich, dass seiner Nachfolgerin Katharina Rauer das gleiche Vertrauen entgegengebracht werde wie ihm in der Vergangenheit.