Kinder, Erzieherinnen und Vertreter der Stadt ziehen nach dem Umzug in die frühere Förderschule eine positive Bilanz. Foto: Damrath

Sanierungsarbeiten im Kindergarten St. Luitgard. Gruppen sind in frühere Förderschule umgezogen.

Haslach - Elefanten, Hasen, Spatzen und Sonnenkäfer bevölkern seit einer Woche die ehemaligen Räume der Förderschule auf dem Haslacher Schulbuckel. Weil der Kindergarten St. Luitgard derzeit saniert wird, haben dessen vier Gruppen dort Unterschlupf gefunden."Hier ist es viel besser, weil alles neu ist", findet der vierjährige Leon. Doch so ganz stimmt das nicht.

In den Winterferien haben Bauhofleiter Reinhard Matt und seine Leute nämlich alle Möbel inklusive der Kinderküchen und alle Materialien, die die Erzieherinnen um diese Jahreszeit brauchen, vom Kindergarten in die frühere Förderschule gebracht. Die Kinder hatten den Erzieherinnen sogar beim Packen geholfen. "Der Rest unserer Sachen befindet sich im Zwischenlager, da für die Sanierung alles raus musste", erklärt Kindergartenleiterin Sonja Wein.

In St. Luitgard sind derweil die ersten Abbrucharbeiten angelaufen. Bis zum Beginn des nächsten Kindergartenjahrs Anfang September sollen unter anderem der Sanitärbereich mit Dusche, Wickelraum und acht kindgerechte Toilettenzellen, die bis zum Boden durchgezogenen Fensterelemente in den Gruppenräumen und die kinderwagen- und rollstuhlgerechte Eingangsrampe fertig sein. So lang werden die 85 Kinder, zu denen bis zum Sommer wohl noch etwa zehn hinzukommen werden, in der früheren Förderschule bleiben. "Schön, hier ist es viel heller als im Kindergarten", freut sich die vierjährige Jana.

Überhaupt haben Kinder und Eltern den Umzug gut verkraftet. "Obwohl sich einige Familien neu organisieren müssen und es am Schulbuckel um 8.30 Uhr jetzt noch mehr Verkehr gibt, ziehen wie schon in Bollenbach alle Eltern voll mit", freut sich die Haslacher Kindergartenbeauftragte Beate Brudy. Zu verdanken sei dies wohl auch dem "Schnuppertag" in der Schule am 23. Dezember, fügt Sonja Wein hinzu. So hätten sowohl Eltern, als auch Kinder gewusst, was nach den Ferien auf sie zukommt.

Neben vier Gruppenräumen mit Nebenzimmern hat der Kindergarten in der Schule auch den Gymnastikraum der Turnhalle, einen Personalraum und ein kleines Büro zur Verfügung. "Das ist fast besser als in St. Luitgard", sagt Erzieherin Marita Schmieder. Zudem dürfen die Kinder den Spielplatz an der Schule nutzen. Doch es gibt auch Nachteile: So können die Kleinen zum Beispiel nicht allein zur Toilette gehen, da die Schultür – anders als die des Kindergartens – immer offen ist.

"Die Kosten für die Sanierung des Kindergartens St. Luitgard bewegen sich in einer ähnlichen Größenordnung wie in Bollenbach", sagt Stadtbaumeister Roland Wacker. Zuletzt war von rund 720 000 Euro die Rede. Und auch in den anderen Haslacher Kindergärten tut sich etwas. Im Februar will der Gemeinderat über die Einrichtung einer zweiten Gruppe im Waldkindergarten entscheiden, im März soll die Sanierung des Kindergartens St. Martin beraten werden.