In einer Szene plagte eine lästige Stechmücke den friedlich schlummernden Schläfer. Foto: Becker Foto: Schwarzwälder Bote

Kabarett: Pantomime-Gruppe begeistert ohne viele Worte / Szenen aus dem Leben auf der Bühne

"Trifolie" hat am Sonntagabend im Refektorium des Klosters ein Feuerwerk der Pantomime abgebrannt. Schnell wechselnde Kostüme, passende Geräusche und Musik sagten mehr als viele Worte.

Haslach. In den einzelnen Szenen wurde die breite Palette menschlicher Eigenschaften mit all ihren Stärken und besonders der Schwächen humorvoll, manchmal sogar liebenswert, aber nie lächerlich machend oder gar verletzend zum Besten gegeben. Die Gruppe, bestehend aus den drei Akteure Jasper Schmitz, Axel Vandenabeele und Oliver Sproll, stellte ihr großes schauspielerisches Können in jeder Situation eindrucksvoll unter Beweis.

Wenn die Szenen wechselten, erlosch kurz das Licht für den "Umbau-Umbau-tärerä" und schon wurde der Besucher in die nächste Episode entführt. Ein Bühnenbild als solches gab es nicht. Vier mit schwarzem Stoff verhüllte mannshohe Pappsäulen sowie vorne ein hüfthoher, ebenfalls schwarzer Vorhang als Abgrenzung zum Zuschauerraum genügten völlig.

Die Themen stammten, wie eine Zuschauerin treffend feststellte, aus dem richtigen Leben. Besonders als die lästige Stechmücke den friedlich schlummernden Schläfer im Bett mit ihrem Summen und den brennenden Stichen schier zum Wahnsinn trieb, war das Gelächter im Raum groß.

Siebenmal wurde der Sport auf die Schippe genommen. Ob die Sprinter beim Hundertmeterlauf, der unaufmerksame Torwart im Fußballspiel oder die Fechter beim Turnier in der Halle, bei dem sich noch Zorro einmischte – alles wurde mit viel Komik und manchmal etwas hintergründiger Ironie dargestellt.

Die Szenen fanden immer ein verblüffendes Ende, was dann auch der Clou der Geschichte war. So zum Beispiel, als der Hausmeister eine knarrende Tür öffnete, die er dann mit Öl behandelte. Als sie dann dennoch weiterknarrte, kam er dahinter, dass dies sein Armgelenk war. Dieses funktionierte dann nach dem Ölen wie geschmiert.

Die Vorkommnisse beim Schwimmen waren ein weiteres Schmankerl. Die fröhlich dahin paddelnde Oma stellte plötzlich den Verlust ihres Gebisses fest, das ihr jedoch ein aufmerksamer Taucher wieder aushändigte. Am Schluss zog jemand den Stöpsel und das Wasser mitsamt den drei Badegästen floss ab.

Ein Lacher war auch die Fahrt mit dem Paddelboot auf einem Fluss, die dann in einem Wasserfall ihr jähes Ende fand.

Das Fazit einer Besucherin kurz nach der Veranstaltung: "Ich habe die ganze Zeit Tränen gelacht, so lustig war das." Vor ihrem Auftritt hatte Haslachs Kulturamtsleiter Martin Schwendemann dem Pantomime-Team als Erinnerung und Auszeichnung für ihren Auftritt in der Hansjakobstadt die silberne Hilfshaselnuss überreicht.

"Trifolie", was soviel wie "Wahnsinn zu dritt" heißt, ist eine Gruppe aus Essen. Sie bietet, gemäß ihrer Beschreibung auf ihrer Internetseite, visuelle Comedy, "mal komisch, mal poetisch, ironisch oder rabenschwarz". Jasper Schmitz, Axel Vadenabeele und Oliver Sproll haben allesamt eine Schauspiel- und Theaterausbildung. Sie sind auch als Dozenten an verschiedenen Schauspielschulen in Deutschland tätig.