Wahre Müllberge werden jährlich in Deutschland produziert. Das Recycling verläuft nicht immer reibungslos. Foto: SWR Foto: Schwarzwälder Bote

Umwelt: Haslacher Andreas Fath informiert über Mikroplastik / Ausstrahlung heute

Haslach (red/lmk). "Nach uns die Müllflut?": Diese Frage stellt Kai Diezemann in einer Reportage, die das SWR-Fernsehen heute, Mittwoch, ab 20.15 Uhr zeigt. In dieser kommt auch der Haslacher Andreas Fath zu Wort.

"Andreas Fath ist mit dem Kanu unterwegs, um am Rhein Müll zu sammeln. Es geht ihm vor allem um Kunststoffmüll", heißt es in einer Mitteilung. Der Professor für Chemie forscht an der Hochschule Furtwangen über Mikroplastik und seine Gefahren. Die Kleinteile unter fünf Millimeter Größe findet man mittlerweile fast überall. "Wir leben im Plastikzeitalter", sagt der Haslacher, nachdem er in nur 15 Minuten am Rhein bei Karlsruhe zwei große Müllsäcke voller Plastikabfall gesammelt hat. Er will auf das unterschätzte Risiko von Mikroplastik aufmerksam machen, das durch schließlich auch in die Nahrung gelangt.

226 Kilo Verpackungsmüll produziert jeder Bürger im Schnitt pro Jahr. Damit ist Deutschland Europameister. Aber sind die Menschen in Deutschland nicht gleichzeitig Weltmeister im Müll sammeln und beim Recyceln? "Das glauben wir", sagt Thomas Fischer, Fachmann für Kreislaufwirtschaft bei der Deutschen Umwelthilfe. Aber noch immer werde die Hälfte des Inhaltes der gelben Säcke verbrannt, statt recycelt, auch weil bis zu einem Drittel des Mülls, der in gelben Tonnen und Säcken gesammelt wird, dort gar nicht rein gehöre. Die Effektivität des Systems ließe sich deutlich steigern. Aber noch besser wäre es, wenn viel weniger Verpackungen hergestellt und verwendet werden würden.

Oder wenn überhaupt achtsamer mit Rohstoffen umgegangen würde. Raphael Fellmer hat das Retten von Lebensmitteln zu seinem Beruf gemacht. Er hat einen Supermarkt gegründet, der ausschließlich Lebensmittel verkauft, die sonst im Müll landen würden.

Nach der Ausstrahlung ist der Film in der ARD-Mediathek zu sehen.