Kornelia Buntru hat auch nach 30 Jahren in der Klinikverwaltung das Lachen nicht verlernt. Foto: Adler

Internationaler Frauentag: Kornelia Buntru leitet seit 1998 das Wolfacher Klinikum.

Wolfach -  "Jedes Lachen verlängert das Leben um fünf Minuten, und ich möchte steinalt werden", antwortet die Verwaltungsdirektorin des Wolfacher Klinikums, Kornelia Buntru, auf die Frage, ob Lachen für sie eine wichtige Charaktereigenschaft ist. Seit 1998 ist sie auf ihrem Posten – ihr Lachen ist ihr Markenzeichen.

"Führungskräfte können eine Portion Humor gut vertragen, weil die Aufgabe einen psychisch belasten kann", sagt sie. Die gebürtige Biberacherin hätte sich nie träumen lassen, dass sie einmal die Verwaltungschefin eines Krankenhauses sein würde, als sie 1982 nach einem Studium an der Fachhochschule für Öffentliche Verwaltung in Kehl als Sachbearbeiterin am Offenburger Klinikum in den Dienst des Kreises trat.

"Zwei Jahre habe ich gebraucht, um zu verstehen, wie ein Krankenhaus richtig funktioniert", gibt sie offen zu. "Mein damaliger Chef hat mich gefördert, und mir die Stelle als Verwaltungsleiterin in Zell angeboten", erzählt sie. "Frau Buntru, das wäre doch etwas für Sie", lautete sein Tipp. "Wenn die Stelle offiziell ausgeschrieben gewesen wäre, hätte ich mich wahrscheinlich nie darauf beworben", sagt Buntru heute. "Ich habe ja in Offenburg in einem 500-Betten-Haus gelernt, da konnte ich mir zunächst nicht vorstellen, was ich in einem 40-Betten-Haus hätte anstellen sollen", erzählt die langjährige Verwaltungsdirektorin.

Den Sprung nach Wolfach hat sie nie unter Karriereaspekten gesehen. Dieser sei wegen der reizvollen Aufgabe erfolgt. "Ich hatte das große Glück, dass mein Mann bereit war, auf Teilzeit umzustellen, weil meine Aufgabe auch kein ›Acht-Stunden-Job‹ ist", ist sie sich der wichtigen Herausforderung der Vereinbarkeit von Familie und Karriere mehr als bewusst.

Ende 1997 kam der Einschnitt, als die Zeller Klinik geschlossen werden musste – eine Entscheidung, die sie aus der Gesamtperspektive verstehen konnte, die aber für langjährige Mitarbeiter auch deutlich längere Fahrwege mit sich brachte. Über eine Projektarbeit im EDV-Bereich für das Pflege- und Betreuungsheim Ortenau in Fußbach kam sie 1998 als Krankheitsvertretung nach Wolfach und übernahm die Aufgabe dann endgültig.

"Der Internationale Frauentag ist eine Möglichkeit, sich die grundsätzliche Bedeutung des Themas in Erinnerung zu rufen", glaubt sie. "In der beruflichen Karriere von Frauen gibt es mehr Brüche als bei Männern. Ich glaube, dass die Gesellschaft etwas tun muss, um diese Brüche abzumildern", sagt Kornelia Buntru.

Auch im Führungsbereich sei für Frauen schon einiges erreicht worden, aber die Kinderbetreuung bleibe ein wichtiges Thema. "Wir vergeben keine Führungspositionen in Teilzeit, wenn es nicht mindestens eine 80-Prozent-Stelle ist. Sie können eine Leitungsfunktion nicht ausfüllen, wenn sie nur 30 bis 40 Prozent einer vollen Stelle arbeiten", macht Kornelia Buntru auf das Problem vieler Frauen aufmerksam.