Schülerfirma des Bildungszentrums versteht es, ihre Honigprodukte erfolgreich zu vermarkten.
Haslach - "Bienenwunder" heißt die Schülerfirma, die seit einem Jahr am Haslacher Bildungszentrum den ersten "Bildungshonig" erfolgreich vermarktet. Jetzt sollen der Bienenbestand aufgestockt und eigene Kästen angeschafft werden.
Die Geschäftsleitung ist jung, dynamisch und erfolgreich: In dem schulübergreifenden Projekt arbeiten Werkrealschüler und Realschüler produktiv zusammen. Seitens der Schule sei zu Beginn eine Schülerfirma erwünscht gewesen, blickte die begleitende Lehrerin Silke Nitz zurück. Um Niklas Rigling (Imker), Pascal Quintel (Techniker), Hendrik Brucker (Marketing) und Simon Haller (Finanzen) hätten sich imLaufe kurzer Zeit weitere Schüler zur Mitarbeit bereit erklärt. Ausgestattet mit den grundlegenden Informationen zur Firmengründung durch Lehrer der Offenburger Hochschule wurde für die praktische Umsetzung professionelle Hilfe beim Haslacher Imkerverein gesucht. "Wir hatten nichts – und auch kein Geld", brachte es Brucker im Gespräch mit dem SchwaBo auf den Punkt.
Für den Imker-Vorsitzenden Hermann Matt war die Unterstützung des Nachwuchses gar keine Frage, er steht den Schülern jederzeit hilfreich zur Seite. "Zu Beginn hatte sich Paul Weber federführend eingebracht", erzählt Matt im Rückblick. In Sachen Standortfrage seien viele Überlegungen angestellt worden, vom abgegrenzten Teichbereich auf dem Schulgelände über das Schulhausdach bis hin zum jetzigen Standort wären viele Plätze diskutiert worden. Schließlich sei der jetzige Standort mit Unterstützung von Bildungspartnern und der Stadt oberhalb der Schule angelegt worden. Durch die Organisation eines Kuchenverkaufs sei das erste Geld erwirtschaftet und für die Anschaffung der beiden Bienenvölker investiert worden, erklärt Haller. Außerdem wären Spenden der Sparkasse und der Volksbank zur Finanzierung eingesetzt worden. Einzig die Bienenkästen wurden beim Imkerverein ausgeliehen, schließlich kostet deren Anschaffung etwa 125 Euro pro Volk.
Schwierige Namensfindung
Für Nitz liegt der Reiz der Schülerfirma unter anderem darin, die Möglichkeiten der Finanzierung immer wieder aufs Neue auszuloten und entsprechende Überlegungen anzustellen. Mitte Juli des vergangenen Jahres sei dann der erste Honig geschleudert worden, Matt hatte seine Ausrüstung dafür zur Verfügung gestellt. Damit galt es allerdings auch neue Überlegungen anzustellen, dieses Mal jedoch in Sachen Vermarktung. "Es gab viele Diskussionen über den Verkaufspreis unter Berücksichtigung der Herstellungskosten und was der Honig für uns selbst wert ist", erzählt Brucker.
Auch die Namensfindung sei sehr schwierig gewesen, in den Prozess seien viele Schüler durch einen Wettbewerb mit einbezogen worden. Im Angebot ist der "Bildungshonig" jetzt in Gläsern mit 250 Gramm oder mit 50 Gramm, außerdem wurden in Eigenregie der Schüler Honiglöffel gedrechselt. Allerdings ist der erstmals produzierte Honig bereits ausverkauft. Aus den beiden Anfangsvölkern hatten die Schüler ein Jungvolk gebildet und damit drei Bienenvölker "eingewintert". Wie sich jetzt im Frühjahr aber zeigte, ist das eigene Jungvolk eingegangen, womit die Erweiterung extern erfolgen muss.
In den Fasnachtsferien baute ein Teil der Schüler zusammen mit Lehrer Thomas Moser neue Rahmen für die Bienenkästen. Lehrerin Nitz sieht neben dem Firmenbetrieb eine weitere Chance des Projekts in der Schulübergreifenden Zusammenarbeit. Denn der Technikkurs der Werkrealschule wird einen Hackschnitzelweg vom Schulhaus zu den Bienenkästen anlegen, um diese künftig komfortabel zu erreichen.
Für die Geschäftsleitung der Schülerfirma "Bienenwunder" gibt es für das laufende Jahr weitere Aufgaben. So soll das bisher ausschließlich digitale Bestellsystem um Formulare erweitert und der Bestand auf vier Bienenvölker erweitert werden.