Klaus Dold (von links), Martin Stippich, Sabine Metzger, Dorothea Brust-Etzel, Birgit Stein, Monika Bächle, Bettina Gutmann, Melanie Friedrich und Barbara Plaasch bereiten den sechsten Kinzigtäler Hospiz-Fachtag vor. Foto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Fachkräfte wollen Versorgung Sterbender und Schwerkranker verbessern / Vorträge und Workshops

Das Caritas-Netzwerk "Palliativcare und Hospiz Kinzigtal" lädt am Freitag, 27. September, zum Hospiz-Fachtag im Caritashaus ein. Im Pressegespräch stellten die Vertreter der beteiligten Institutionen das Netzwerk und den mittlerweile sechsten Fachtag dieser Art vor.

Haslach. "Das Ziel des Netzwerks ist es, die Versorgung schwerkranker und sterbender Menschen zu verbessern", erklärte Dorothea Brust-Etzel. Sie ist Koordinatorin der Hospizgruppen und Ansprechpartnerin für das Caritas-Netzwerk.

Es sei gut, wenn die Institutionen voneinander wüssten, sich die Mitarbeiter kennen und voneinander lernen würden. Das sei vor etwa 15 Jahren der Grund gewesen, das Netzwerk zu gründen. Seit gut zehn Jahren gebe es nun regelmäßige Treffen von Vertretern aller beteiligten Institutionen (siehe Info) und eine zentrale Veranstaltung für die Öffentlichkeit.

Denn noch immer gebe es viele Berührungsängste und manchmal fehle auch einfach das Wissen um entsprechende Hilfsangebote. "Es ist eine Erfahrung, die alle sozialen Dienste machen", betonte Brust-Etzel. Deshalb sei eine Vernetzung wichtig, damit der Rat- und Hilfesuchende an die für ihn richtige Stelle weiter vermittelt werden könne.

Schmerztherapeutische Behandlung und Begleitung von Jüngeren sind Themen

Der Hospiz-Fachtag richtet sich an Fachleute aus der Pflege älterer, schwerkranker oder sterbender Menschen. Darüber hinaus aber gerade auch an ehrenamtlich Engagierte, pflegende Angehörige und generell am Thema Interessierte. Die Einteilung des Tags mit morgendlicher Theorie durch zwei Vorträge und nachmittägliche Praxis mit unterschiedlichen Workshops habe sich bewährt.

Der Vortrag von Palliativ-Mediziner Oliver Hermann wird sich damit beschäftigen, wie man an eine gute schmerztherapeutische Behandlung kommt. "Der Ländliche Raum und das Kinzigtal sind ein weißer Fleck in Sachen Palliativmedizin. Deshalb wollen wir in der Region bekannt machen, wie man an eine gute Versorgung kommt", so Brust-Etzel. Den Netzwerk-Mitgliedern gehe es in erster Linie um die ganzheitliche Begleitung für Patienten und deren Angehörige.

Im zweiten Vortrag wird Martin Stippich über die Begleitung von jüngeren Schwerkranken und Sterbenden berichten. In seiner 20-jährigen Leitung des Oberharmersbacher Hospizes Maria Frieden hatte er viele Kontakte mit jüngeren Schwerkranken und Sterbenden. Jetzt ist er Koordinator des Kinder- und Jugendhospizdienstes Ortenau und erklärte: "Wir begleiten erkrankte Kinder, Geschwisterkinder und sterbende Eltern, wenn Kinder im Haus sind."

Das unzeitgemäß empfundene Sterben bringe ganz neue Herausforderungen in der Begleitung. Es gelte, mit Verlustängsten und dem materiellen wie emotionalen Loslassen umzugehen.

Nachmittags stehen Workshops von Lachyoga und Aromapflege über die Qualität der Berührung und Basale Stimulation bis hin zu Klangschalen auf dem Programm.

Im Netzwerk "Palliativcare und Hospiz Kinzigtal" haben sich die Hospizdienste der Raumschaft Haslach, Kinzig-, Gutach- und Wolftal sowie Zell, die Sozialstationen der Raumschaft Haslach, Kinzig-Gutachtal und St. Raphael, das Alfred-Behr-Haus, das Seniorenzentrum St. Gallus und das Pflegeheim St. Luitgard sowie das Hospiz Maria Frieden (Offenburg) zusammengeschlossen. Die Anmeldefrist für den Hospiz-Fachtag läuft bis Freitag, 13. September. Jeder hat die Möglichkeit, an zwei Workshops teilzunehmen. Ansprechpartnerin ist Dorothea Brust Etzel, Telefon 07832/99 95 52 10, oder per E-Mail an dorothea.brust-etzel@caritas-kinzigtal.de