Armin Klausmann (von links), Daniel Kienzler (Sportgeschäft Sandhaas), Duncan Mboga, Pia Rittweger (KJG+Kastenkeller-Team), Cornelia Volk, Mary Hansmann und Elke Grießbaum mit Yuna (Sozial-Ausschuss) bei der Spendenübergabe Foto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Duncan Mboga von der Kiwanuka-Schule bildet sich weiter / Auch Plastikmüll ist Thema

Eigentlich hätte Armin Klausmann dieser Tage in die "Erzbischof-Dr.-Josef-Kiwanuka-Schule" nach Uganda reisen wollen. Jetzt hat der Haslacher Besuch von Duncan Mboga bekommen, der aus Uganda anreiste und sich für die dortige Schule weiterbildet.

Haslach. "Welcome Duncan in Germany" ist auf einem großen Schild an der Haustüre der Haslacher Familie Klausmann zu lesen. Seit mehr als einem Jahr unterstützen Katja und Armin Klausmann die Kiwanuka-Schule aktiv, im vergangenen September war bereits Schulleiter Brother John Kizito zu Gast in Haslach (wir berichteten).

Jetzt ist mit Duncan Mboga eine weitere Führungskraft der Schule hier, um sich in der Verwaltung des Haslacher Bildungszentrums und bei den Elzacher Stadtwerken in Sachen Wasserversorgung sowie Abwasserbeseitigung zu informieren. Nach seinem Studium der Betriebswirtschaftslehre mit Bachelor-Abschluss erarbeitet er sich derzeit den Master of Business Administration mit dem Umwelt-Schwerpunkt Plastikmüll und dessen Vermeidung. Passend dazu wurde ein Treffen mit Andreas Fath organisiert.

Was sich nach Bilderbuch-Karriere anhört, war in jungen Jahren nicht vorhersehbar, wie im Gespräch mit dem 28-Jährigen deutlich wird. Seinen Vater habe er nie gesehen. Die Mutter arbeitete als Friseurin, habe einen weiteren Jungen angenommen und sei selbst nicht zur Schule gegangen.

Als Duncan vier Jahre alt war, seien sie aus dem Haus vertrieben worden, hätten all ihr Hab und Gut zurücklassen müssen – und standen auf der Straße. "It was quite normal – a lot of Crime, a lot of Drugs", erzählt Duncan weiter und beschreibt ein Leben, das mit Drogen und hoher Kriminalität ganz normal für ihn gewesen sei. Ein Freund der Mutter habe sie schließlich gesehen und den Kontakt zur Pfingstgemeinde "Watoto" vermittelt. Dort wurden sie aufgenommen und dort sei er auch zur Schule gegangen. Mit der Zeit wäre er im "normalen" Leben angekommen. Die Umstellung auf ein geregeltes Leben mit Schulbesuch und sonntäglichem Kirchgang beschreibt er als schwierig und langweilig. "But, perhaps, God had a Plan", sagt er schulterzuckend.

Immer wieder sei er weggelaufen, weil er auf der Straße frei gewesen wäre und tun und lassen konnte, was er wollte. Trotzdem hätten ihn die Watoto-Mitarbeiter immer wieder zurückgeholt, für jede richtige Antwort im Unterricht belohnt und in ihm so Schritt für Schritt das Interesse am Lernen geweckt. Im letzten Schuljahr habe er dann vom Tod seiner Mutter erfahren.

Duncan besuchte die Highschool und arbeitete im Praxis-Semester in einer kleinen, katholischen Bank. Dorthin sei John Kizito seitens der Kiwanuka-Schule immer wieder gekommen, habe lange Gespräche mit ihm geführt und ihn zur Mitarbeit in der Schule eingeladen. Und obwohl er in der Bank eigentlich mehr verdient hätte, entschied Duncan sich für die Schule.

Der Flug nach Deutschland sei unfassbar aufregend gewesen, am liebsten wäre er unterwegs ausgestiegen, erzählte der Ugander über seine erste Reise ins Kinzigtal. Er finde hier alles "very nice", allerdings seien die Tage sehr lang. "You don’t know the right Time to sleep", macht er eine überraschende Schwierigkeit deutlich. Zuhause sei es auf einen Schlag dunkel.

Seit mehr als einem Jahr unterstützt Familie Klausmann die Kiwanuka-Schule in Uganda. Bisher wurden die Trinkwasser-Versorgung und -Qualität verbessert und einfache Duschen für die derzeit mehr als 900 Schüler gebaut. Außerdem wurden für die Betten der Kinder Moskito-Netze angeschafft. Das nächste Projekt ist eine stärkere Pumpe, um das Regenwasser aus der Zisterne zu den Duschen zu befördern. Dafür werden die Spende der KJG und Kastenkeller-Team in Höhe von 2200 Euro verwendet und die Spende des Sozialausschusses der Haslacher katholischen Pfarrgemeinde in Höhe von 650 Euro. Seitens des Bildungszentrums wurden 140 Euro aus dem Verkauf von Selbstgebasteltem zur Weihnachtszeit übergeben. Das Haslacher Sportgeschäft Sandhaas unterstützt die Schule mit Fußballschuhen und Trikots.