Die älteren Schüler halfen während des Informationstags für Viertklässler bei den unterschiedlichen Angeboten. Hier erklärt Mark Morlock (links), wie Wassertropfen auf ein Cent-Stück passen. Foto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Viertklässler lernen Haslacher BZ kennen / Schulleiter Terglane informiert Eltern über Lernkonzept

Wie viele Wassertropfen passen auf ein Cent-Stück? Wie sieht Froschblut unterm Elektronen-Mikroskop aus? Im Haslacher Bildungszentrum haben die künftigen Fünftklässler und deren Eltern spannende Einblicke bekommen.

Haslach. Das Interesse war am späten Mittwochnachmittag sehr groß, als die Schulband "Never Ever" in der Turnhalle musikalisch begrüßte und der Zumba-Salsation-Club um Lehrerin Monika Simpson einen Tanz aufführte.

Viele Viertklässler aus der Region hatten sich mit ihren Eltern auf den Weg gemacht, um das Lernkonzept und die Lerninhalte am Haslacher Bildungszentrum (BZ) kennenzulernen.

Die Schüler hatten schon zu Beginn Symbol-Kärtchen bekommen und probierten sich in kleinen Gruppen bei unterschiedlichen Werkstätten aus. So wurden im Technikraum beispielsweise Ziehkreisel gebaut, die von den Lehrern Thomas Moser und Markus Frey scherzhaft als Vorläufer der X-Box bezeichnet wurden.

Beim Naturwissenschaftlichen Arbeiten (NWA) rauchte und knallte es gehörig, als eine Essiggurke zum Glühen gebracht wurde, aus "Zauber-Zutaten" Cola oder Bier entstand oder ein Schokokuss auf ungeahnte Größe ausgedehnt wurde. "Wie das alles funktioniert, erfahrt ihr dann, wenn ihr zu uns kommt", warb Lehrer Heiko Lythje.

Beim Blick durchs Elektronenmikroskop und den Rätseln rund um die Biologie standen die Sechstklässler helfend zur Seite. "33 Wassertropfen war das meiste, was bisher auf ein Cent-Stück gepasst hat", verriet Max Morlock auf Nachfrage und wies die künftigen Fünftklässler im Probeversuch an.

Laufzettel für die Kinder

Anhand eines Laufzettels ließen sich die Viertklässler ihre absolvierten Werkstätten abstempeln und hatten am Ende einen großen Teil des Schulhauses und der Fachräume gesehen. Währenddessen informierte Schulleiter Christof Terglane die Eltern über das Lernkonzept am Bildungszentrum.

Der Leitsatz der Schule laute in Anlehnung an einen schweizer Pädagogen: "Kinder müssen Schule erfolgreich erleben!" Dieser Leitsatz stehe über der Entwicklung der vergangenen Jahre und führe zu der Frage: "Wie schaffen wir es, dass die Kinder in ihrer Unterschiedlichkeit erfolgreich sein können?" Mit dem Kamm-Prinzip, dass alle zur gleichen Zeit gleich gut wären, könne es nicht funktionieren. "Wir holen die Kinder dort ab, wo sie mit ihren Möglichkeiten gerade stehen und bringen sie mit dem weiter, was sie können", verdeutlichte Terglane.

Deshalb werde am Bildungszentrum in der Sekundarstufe die Werkreal- und Realschule gemeinsam unterrichtet, allerdings auf unterschiedlichen Niveaus. "Jedes Kind hat ein Recht, hier zu sein und entsprechend gefördert zu werden", betonte der Schulleiter und erklärte den Unterrichtsablauf im Halbtags- und Ganztagsbetrieb. Die multilaterale Versetzungsordnung gewährleiste eine Durchlässigkeit auf dem Weg zum individuell passenden Schulabschluss.

Beim Schulhaus-Rundgang lernten die Eltern dann die unterschiedlichen Angebote anhand kurzer Filme, Stellwänden und Präsentation in den Fach- und Klassenräumen kennen.

Die Haus-Ausbildungsmesse für Schüler ab der achten Klasse findet am kommenden Mittwoch, 14. März, von 11 bis 16 Uhr im Bildungszentrum statt. In der Zeit von 13.30 Uhr bis 16 Uhr werden die Acht- und Neuntklässler an kleinen Kennenlern-Angeboten der Firmen teilnehmen.