Ewiges Ärgernis: Die Stausituation in und um Haslach auf der B 33. Foto: Kleinberger Foto: Schwarzwälder Bote

B 33-Umfahrung: Abgeordnete freuen sich über Ja zum "Trog" / Kritische Stimmen wegen Brücke im Westen

Mit der Freigabe der sogenannten Troglösung für die geplante Ortsumfahrung der B 33 in Haslach ist möglicherweise ein Durchbruch erzielt worden. Grund zur Freude – aber nicht bei allen.

Haslach. Wie berichtet, hat das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) grünes Licht dafür gegeben, den Anschluss der neuen Ortsumfahrung um Haslach mit einer Unterführung unter Bahnstrecke und Gewerbekanal zu planen. Diese "Troglösung" war Bedingung der Stadt Haslach für eine oberirdische Umfahrung.

Die aktuelle Situation wirkt sich weit über die Stadtgrenzen hinaus aus. Schon am Donnerstagabend hatte Haslachs Bürgermeister Philipp Saar sich erleichtert über die Entscheidung geäußert.  Das sagen Abgeordnete: Der CDU-Bundestagsabgeordnete Peter Weiß begrüßte die Entscheidung in einer Mitteilung: "Diese Variante findet eine weitaus größere Akzeptanz in der Haslacher Bevölkerung", wird Weiß in der Mitteilung zitiert. Der Parlamentarische Staatssekretär des Bundesverkehrsministerium Steffen Bilger werde noch im Mai Haslach besuchen und sich ein Bild vor Ort machen.

SPD-Bundestagsabgeordneter Johannes Fechner freut sich ebenfalls: "Diese Entscheidung ist der dringend notwendige Durchbruch für die Umfahrung. Jetzt kann das Regierungspräsidium zügig in die abschließenden Planungen eintreten." Und weiter: "Die Bürger haben das klare Signal: Jetzt geht’s los, die Umfahrung Haslach kommt!".

Thorsten Frei, CDU-Bundestagsabgeordneter für den benachbarten Wahlkreis Schwarzwald-Baar, sagt, die Nachricht sei "hervorragend für Haslach und die gesamte Region". Er kenne die Problematik auch aus seinem Wahlkreis. "Das ist ein positives Signal, das zu Ansporn und gemeinsamen Anstrengungen aller Verantwortlichen führen sollte. Jetzt heißt es, Ärmel hochkrempeln."

Auch die CDU-Landtagsabgeordnete Marion Gentges ist erleichtert. "Ich bin froh, dass sich jetzt eine Lösung abzeichnet. Die Region braucht die Umfahrung", sagt sie. Die jüngsten Entwicklungen seien sei ein großer Schritt in Richtung Problemlösung. Das sagt die IG: Weniger positiv sieht es Wolfgang Schmid, Sprecher der "Interessengemeinschaft für die beste Umfahrung Haslachs". Die Troglösung hält er für "kosmetische Schönfärberei": Im Westen sei noch immer ein großes Brückenbauwerk geplant, zudem bleibe das Problem einer Trassenführung im Überschwemmungsgebiet bestehen. Würde eine Entscheidung für den Bau der Umfahrung noch mit dem aktuell amtierenden Gemeinderat fallen, würde sie positiv ausfallen, schätzt Schmid, der selbst für die Grünen im Gremium sitzt. Nach dem 26. Mai sei alles offen. Das sagen die Grünen: Die Grünen-Stadtratsfraktion sieht die anvisierte Lösung kritisch. Der Fraktionsvorsitzende Martin Schaeffer meint in einer Stellungnahme, der Trog würde zwar die Situation im Osten entschärfen. Wie Schmid kritisiert aber auch er das geplante 200 Meter lange Brückenbauwerk im Westen und die dreispurige Straße im Überschwemmungsgebiet der Kinzig. "Die Lösung kann nur heißen: Unterführung im Osten, aber auch Unterführung der Kinzig. Die geplante möglichst schnelle Verbindung der Autobahnen A 5 und A 81 darf nicht zu Lasten von Haslach gebaut werden", so Schaeffer. Das sagt das RP: Auf Nachfrage hieß es, eine konkrete Zeitplanung könne nicht vorgelegt werden. Ein Entwurf der Planung solle im Lauf des Jahres 2019 vorgelegt werden. Diese wird zunächst den Ministerien übermittelt, dann folgt ein Planfeststellungsverfahren. In dessen Rahmen werden auch die Träger öffentlicher Belange, beispielsweise die Gemeinde und Bevölkerung, eingebunden.

Ende 2011 lehnte der Haslacher Stadtrat die Bündeltrasse ab. 2012 sprach er sich mit 13 zu sechs Stimmen für einen Tunnel aus.

Die Umfahrung wurde 2016 in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans eingestellt. Mit 45,1 Millionen Euro – ein Tunnel würde deutlich teurer.

Der damalige Bürgermeister Heinz Winkler wurde vom Stadtrat ermächtigt, bei einer Beibehaltung der Tunnelforderung auch eine Verbesserung der Bündeltrasse zu verfolgen.

Am Donnerstagabend wurde bekannt, dass das Bundesverkehrsministerium eine Freigabe für die sogenannte Troglösung gegeben hat, Bedingung für die Bündeltrasse.