Vögel in allen Varianten beherrschen die aktuelle Schaffensperiode des Malers Christian Eitel. Foto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Vortrag: Der Haslacher Hobbymaler Christian Eitel stellt Themen seiner Malerei in einem Vortrag vor

Das Markenzeichen des Haslachers Christian Eitel sind Sterne. Fünf Quadratmillimeter groß, bilden sie zu Tausenden die Passepartouts um seine selbst gemalten Bilder. Für Donnerstag, 15. März, lädt Eitel zu einem Vortrag ins Haslacher Bürgerhaus ein.

Haslach. "Viele interessierte Besucher bei meinem Vortrag wären ein schönes Geschenk", findet Christian Eitel, der zwei Tage nach der Veranstaltung seinen 90. Geburtstag feiert. Ein Besuch bei ihm in der Breitestraße gleicht dem Gang durch eine Galerie: Ungezählte selbst gemalte Bilder zieren das Haus vom Keller bis ins Studio unter dem Dach. Dort finden sich außerdem antiquarische Raritäten zur Mythologie, Religionsgeschichte, Philosophie und zur Symbolik.

"Als ich mit 65 Jahren in Rente ging, habe ich mir vorgenommen, täglich zwei Stunden körperlich zu arbeiten und mich sechs Stunden lang geistig zu beschäftigen", erklärt Christian Eitel diesen Bestand. Als Betriebsgärtner der Hornberger Duravit sei er an körperliche Arbeit gewöhnt gewesen und habe sich nie die Zeit zum Lesen oder gar zum Malen genommen. Mit dem Renteneintritt habe er 1980 dann seine ersten Bilder angefertigt und die Schaufenster des damaligen Bekleidungshauses Dölker als Galerie genutzt. Um den Betrachtern Anhaltspunkte zu liefern, habe er die monatlich wechselnden Bilder stets mit kurzen Erklärungen versehen und daraus seinen ersten Vortrag für den "Treff" entwickelt.

Damals habe er aus Jux gesagt: "Wenn ich mit 90 körperlich und geistig noch fit bin, dann halte ich noch einmal einen Vortrag." Jetzt im März ist es so weit: Das Hauptthema seines Schaffens seien zurzeit Vögel. Ausgezeichnet gemalt und in ihrer Bedeutung innerhalb der Religionen und Sagen der Völker erforscht, bilden sie die Grundlage des etwa einstündigen Vortrages.

Am Beispiel des Phönix erklärt Christian Eitel dann die Verbindung von Mythologie, Symbolik und Religion. Der Phönix als Mischwesen mit Schlangenhals und Fischschwanz ist ein Mythos aus Indien oder Arabien – der "Phönix aus der Asche" stehe für viele Völker für Auferstehung und Unsterblichkeit. Darüber ergebe sich die Verbindung der Vögel mit dem Christentum.

Auf die Frage, warum das Hauptinteresse gerade den Vögeln gilt, kommt die überraschende Antwort: "Anhand des Kinderliedes von der Vogelhochzeit habe ich die Vogelwelt kennen und schätzen gelernt." Wie groß die Bedeutung in Mythen und Religionen ist, habe er allerdings erst sehr viel später erfahren. "Ich kam von der Malerei zur Symbolik, von dort zur Religion, danach zur Philosophie und schließlich zur Mystik", erklärt Eitel.

Mit den Sternen-Passepartouts drücke er seine eigenen Verbundenheit mit dem Kosmos aus. Die Arbeit an einem Bild dauere mitunter sehr lange. Am Anfang stehe immer die Auswahl des Bilderrahmens, danach würden das Bild und seit über zehn Jahren schließlich auch das Passepartout erarbeitet.

Der Vortrag zu Eitels Malerei findet am Donnerstag, 15. März, ab 14.30 Uhr im Haslacher Bürgerhaus statt.

Der Haslacher Christian Eitel feiert am Samstag, 17. März, seinen 90. Geburtstag. Bis heute liest er jeden Tag drei bis vier Stunden, um sich geistig fit zu halten. Körperlich arbeitet er im Rahmen der Möglichkeiten in der freien Natur, außerdem malt er nach wie vor. Was derzeit die Vögel sind, waren zuvor die Schlangen. Seine Bilder verkauft der Hobbymaler allerdings nicht, denn dafür hängt sein Herz zu sehr an jedem einzelnen, wie er sagt.