Der überörtliche Verkehr fährt – noch – auf der B 294 durch Winden hindurch. Dort verhindern einige Engstellen das schnelle Durchkommen. An einer Stelle passen nicht einmal zwei Autos aneinander vorbei. Foto: Kleinberger Foto: Schwarzwälder Bote

B 294: Windener Engstelle verursacht Wartezeiten Richtung Freiburg / Kommende Woche startet "Versuch"

Einen Versuch startet das Landratsamt Emmendingen in der kommenden Woche. Ab Dienstag, 21. Januar, wird die Engstelle auf der B 294 in Winden durch eine Ampel geregelt.

Mittleres Kinzigtal/Elztal. Die Bundesstraße wird von vielen Pendlern Richtung Emmendingen und Freiburg genutzt – auch aus dem Kinzigtal. In der Windener Ortsdurchfahrt kommt es oft zu Verzögerungen.

"Die Situation beschäftigt mich seit 15 Jahren – das bedeutet, seit ich im Landratsamt arbeite", schickt Andreas Uebler, Dezernatsleiter Öffentliche Sicherheit und Ordnung, dem Pressegespräch voraus. Positiv sei, dass der Bau der Ortsumfahrung Niederwinden läuft.

Direkt vor der Haustür des Rathauses, in dem über die kommende Ampelregelung informiert wurde, treffen zwei Faktoren aufeinander: Die zunehmenden Zahlen der Verkehrsteilnehmer und die Windener Engstelle, die ein Durchkommen für den Begegnungsverkehr massiv erschwert (siehe Infokasten).

An der Stelle, an der nur ein Auto die Engstelle passieren kann, besteht seit Längerem eine Vorrangregelung. Diese gibt Fahrzeugen in Richtung Elzach den Vorrang. Das wiederum sorgt zu Stoßzeiten für Stausituationen in der Gegenrichtung, wenn beispielsweise morgens viele Pendler Richtung Emmendingen oder weiter nach Freiburg fahren möchten. "Die Wartezeiten nehmen kontinuierlich zu. Das ist für Betroffene nicht einfach", bringt Uebler es auf den Punkt. Daher werde bereits seit vielen Jahren gemeinsam mit der Gemeinde überlegt, wie die Situation verbessert werden kann. Während die Situation baulich nicht verändert werden könne, habe es insbesondere aus Elzach den Wunsch gegeben, dass der Verkehr besser abfließen sollte.

Jetzt soll auf Höhe des Übergangs Oberwinden eine sogenannte "Pförtnerampel" dafür sorgen, dass der Verkehr Richtung Elzach gestoppt wird – und der aus der Gegenrichtung somit besser abfließen kann. Los geht’s am Dienstag, 21. Januar. Dann wird die Ampel am Fußgängerübergang montags bis freitags für diese Zwecke genutzt: Montag bis Freitag zwischen 6.30 und 8.30 Uhr; nachmittags zwischen 15 und 18 Uhr. Am Freitagnachmittag wird die Ampel von 12 bis 17 Uhr eingestellt. An allen anderen Zeiten wird die Ampel voraussichtlich ausgestellt bleiben. "Wir versuchen, zu den Stoßzeiten Entlastung zu schaffen", so Uebler. Die Ampel wird mit einer Festzeitenregelung betrieben.

"Die Betonung liegt aber auf der Aussage: Es ist ein Versuch", macht Uebler deutlich. "Wir können selbst noch nicht abschätzen, inwieweit die Maßnahme hilft." Dies soll aber beobachtet werden.

Besonders hinsichtlich der anstehenden Elektrifizierung der Elztalbahn wird dies wichtig. Denn ab März herrscht bis voraussichtlich Jahresende Schienenersatzverkehr, der ebenfalls die B 294 nutzt. Schon jetzt passieren in Spitzenzeiten rund 1200 Fahrzeuge pro Stunde die Ortsdurchfahrt, berichtet Frank Lockhorn, Leiter des Straßenbauamts im LRA.

Fußgänger und Fahrradfahrer nicht benachteiligen

Er kann auch den Wunsch der Gemeinde verstehen, die Ampel – und damit den entsprechenden Rückstau – möglichst weit aus dem Ort herauszuhalten. Das sei jedoch nicht zielführend, weil eine gewünschte "Pulkbildung" damit immer weiter verwische.

Windens Bürgermeister Klaus Hämmerle betont, nicht nur die im Fokus stehende Engstelle an dem markanten Haus in der Ortsdurchfahrt sei das Problem. Vielmehr käme es auf einer Strecke von 250 Metern immer wieder zu gefährlichen Situationen im Begegnungsverkehr, gerade wenn zwei Lastwagen aufeinandertreffen. Die weichen dann beispielsweise auf den Gehweg aus. "Natürlich muss der Verkehr laufen, aber das darf nicht zulasten der schwächeren Verkehrsteilnehmer geschehen", so der Bürgermeister. Auch die Gemeinde werde die Situation weiter beobachten. Allerdings unterstütze sie die Maßnahme natürlich. "Wir bekommen das hin", zeigt er sich optimistisch.

Die Strecke: Die B 294 verbindet das Kinzigtal mit dem Elztal und in der Verlängerung mit Freiburg. Die Strecke wird von zahlreichen Pendlern genutzt. Die Engstelle: In der Ortsdurchfahrt von Winden ist der Verkehrsfluss durch Engstellen behindert. An der wohl "bekanntesten" kommen zwei Fahrzeuge nicht aneinander vorbei. Dort besteht eine Vorrangregelung für die Fahrer Richtung Elzach, die Gegenrichtung (Freiburg) muss warten. Allerdings ist die Situation auf einer Strecke von rund 250 Metern beengt, informiert Windens Bürgermeister Klaus Hämmerle am Rande des Pressegesprächs. Die Situation sei historisch gewachsen; die Straße führe durch den alten Ortskern. Eine Linderung der Situation ist allerdings in Sicht. Derzeit wird die Ortsumfahrung gebaut. Die Fertigstellung des Tunnels ist gegen Ende 2024 anvisiert. Die neue Ampel: Die ab 21. Januar geltende Regelung betrifft nur den Verkehr Richtung Elzach. Eine volle Beampelung der gesamten Engstelle auf beiden Seiten halten Uebler und seine Kollegen für nicht zielführend. "Die Vorrangregelung ist das beste, was uns an dieser Stelle zur Verfügung steht", verdeutlicht Uebler. Sie sorge dafür, dass die Verkehrsteilnehmer aufmerksam bleiben und sich langsam an die Stelle herantasten.