Den Spatenstich vollzogen (von link): Architekt Martin Hättich, Albert Rissler (Geschäftsführer R&G Technologie), Reinhard Matt (Bauhof), Christopher Ast (TV Haslach), Landrat und Leader-Aktionsgruppenchef Wolf Rüdiger Michel, Bürgermeister Heinz Winkler, Mark Prielipp (Leader), Roland Wacker (Bauamt) und Joachim Gärtner (Geschäftsführer R&G Technologie). Foto: Reutter

Neues Freizeitangebot entsteht auf einer Fläche von rund 2000 Quadratmetern. Projekt erhält hohe Förderung.

Haslach - Mit Freude gebuddelt: Gestern ist der Spatenstich für den Kinzigtäler Generationenparcours in Haslach erfolgt. Das Gemeinschaftsprojekt des TV Haslach, der ortsansässigen Naturfreunde und des Seniorenwerks wird einen 200 Meter langen Kletter-steig, 40 Kletterrouten, sieben Outdoor-Fitnessgeräte und eine Aussichtsplattform im Wald umfassen.

Der Vorsitzende des TV Haslach, Christopher Ast, erläuterte anlässlich des Spatenstichs das rund 218.000 Euro teure Public-Private-Partnership-Projekt, das im April 2014 nutzbar sein soll. "Die Erholungsbedürfnisse der Gesellschaft ändern sich mit fortschreitendem demografischem Wandel. Auf diesem Ansatz basiert die Idee, den Generationenparcours zu errichten", so Ast. Mit dem Generationenparcours solle das Sport- und Freizeitangebot der Stadt Haslach und der gesamten Region signifikant ergänzt werden. So ist eine Kombination verschiedener sich ergänzender Aktivitätsangebote für alle Altersgruppen geplant. "Das wird ein starker Magnet für die Region", ist sich der Vorsitzende sicher. Zumal der Mittlere Schwarzwald in Sachen Klettern bisher unterrepräsentiert sei.

Das "weit über einen herkömmlichen Generationenparcours hinausgehende Angebot" (Ast) entsteht direkt bei den öffentlichen Haslacher Sportanlagen. Dort befindet sich bekanntlich ein seit den 1930er Jahren nicht mehr betriebener alter Steinbruch. Der projektierte Generationenparcours umfasst rund 2000 Quadratmeter und liegt auf dem Firmengrundstück der R&G Technologie GmbH. Der Generationenparcours soll laut Ast die bereits bestehenden Spiel-, Sport- und Freizeitangebote in Haslach ergänzen. Von der Anlage profitieren nach seinen Vorstellungen nicht nur Senioren aus den naheliegenden Wohngebieten und die Schwimmbadbesucher, sondern auch die Sportvereine des Sportzentrums, der Schulsport des nahe gelegenen Schulzentrums, der Club 82 und das Seniorenwerk sowie alle interessierten Individualsportler.

Reinhard Matt als "Vater des Projekts"

Auch den Verlauf des Projekts erläuterte Ast. Bereits Mitte Juni 2011 hatte es ein Gespräch zwischen Florian Lorenz von der Klettergruppe der Naturfreunde und ihm vor dem Turnzentrum über die weitere Entwicklung des Kletterns gegeben. Die Gruppe wollte eine zusätzliche Kletterwand im Turnzentrum installieren. Vor der Tür ging der Blick zum Steinbruch und der Vorsitzende des TV Haslach fragte, warum sich denn noch niemand mit dem Steinbruch auseinandergesetzt und die Möglichkeiten geprüft habe. Nur einen Monat später wurde die Idee Reinhard Matt, Leiter des städtischen Bauhofs vorgeschlagen. "Machen, tolle Idee. Das wird ein echter Renner", sagte er damals. Das war der eigentliche Startschuss des Projekte, erinnert sich Ast. Ohne die qualifizierte Einschätzung und Beurteilung der Machbarkeit durch Matt, wäre das Projekt ansonsten in diesem Moment gestorben.

Matt sei sozusagen der "Vater des Projektes" und viele seiner Ideen seien teilweise in modifizierter und weiterentwickelter Form in das Projekt eingeflossen. "Während der Startphase bis dato ist er der wichtigste technische Berater und hat viele wertvolle Ideen und Anregungen gegeben" sagte Ast. Er bedankte sich aber auch insgesamt für die tolle Unterstützung der Stadt, die auch Bauherr und Träger sein wird. Weitere Unterstützer fand der Vorsitzende des TV Haslach in den Naturfreunden und bei Mark Prielipp von der Leader-Geschäftsstelle, der die Fördervoraussetzungen prüfte und dem Regierungspräsidium empfahl das Projekt zu 75 Prozent zu fördern.

Michel: "So kann Europa Spaß machen"

Leader-Aktionsgruppenchef und Landrat Wolf Rüdiger Michel konnte dann auch mitteilen, dass 140 000 Euro an europäischen Geldern fließen werden. "So kann Europa Spaß machen", meinte er und lobte die "pfiffigen Köpfe", die das Projekt eingebracht hätten. Einbezogen in die Planungen wurden ferner Bürgermeister Heinz Winkler, städtische Mitarbeiter und der Haslacher Gemeinderat. Damit das Projekt auch umweltverträglich ist, wurden vom damaligen Naturschutzbeauftragten Thomas Waldenspuhl, Rudi Allgaier vom Nabu sowie einem Gutachter Prüfungen gemacht. Im April des vergangenen Jahres beschloss das Seniorenwerk sich ebenfalls an der Betreibung und Nutzung des Generationenparcours zu engagieren. Drei Monate später beschloss der Turnrat des TV Haslach als Betreiber zur Verfügung zu stehen.

Großem Dank sind die Projektpartner auch Albert Rissler sowie Joachim und Susanne Gärtner verpflichtet, die das Grundstück für die Nutzung unentgeltlich überlassen. »Ohne sie wäre es nicht gegangen«, meinte Bürgermeister Winkler, der voll hinter dem Projekt steht. Weitere Teilnehmer beim Spatenstich waren unter anderem Frank Tillack, stellvertretender Leiter der Klettergruppe und Vorstandsmitglied der Naturfreunde sowie die Vorsitzende des Seniorenwerks Doris Schaeffer, weitere Vorstandsmitglieder des TV Haslach und Hans-Joachim Schmidt vom SV Haslach. Sein Verein ist insofern an dem Projekt beteiligt als das die Sanitäranlagen des Clubheims den Nutzern zur Verfügung gestellt wird.