Freuen sich über das künstlerische Ergebnis (von links): Ardijana Kryeziu, Mia Bähr, Amelie Hirsch, Enrico Gayda, Friedhelm Müller und Leon Brucker. Foto: Bohnert-Seidel

Die Kunst-AG der Realschule und Werkrealschule Friesenheim hat, angelehnt an die Kunst von Niki de Saint Phalle, eine „Nana“ geschaffen. Ein halbes Jahr haben die Schüler an der Fertigstellung der Skulptur gearbeitet

Das Kollegium an der Realschule und Werkrealschule ist um eine „Aufsichtsperson“ reicher: „Gisela“ heißt sie und ist unverkennbar eine weibliche Figur.

Angelehnt an die Kunst von Niki de Saint Phalle, haben Schüler der Realschule eine „Nana“ geschaffen, die mit 2,10 Metern sofort ins Auge sticht.

Bunt und voluminös spart sie nicht mit ihren Reizen und besticht durch einen Korpus, der im bunten Badeanzug zu stecken scheint. Nein, als Federgewicht kommt die „Dame“ nicht daher, 150 Kilo bringt sie auf die Waage. In der Breite misst sie 1,40 Meter, wogegen die Tiefe mit mehr als einem halben Meter fast schon gering erscheint.

Künstler Friedhelm Müller unterstützt

Geschaffen haben die Figur Jugendliche aus der Kunst-AG mit dem Friesenheimer Künstler Friedhelm Müller, der seit vielen Jahren als freier Lehrbeauftragter an der Schule die AG leitet. Schulleiterin Angelika Philipzen freut sich über die bunte Figur, die sie als große Bereicherung für die Schule erkennt. Die „Nana“ war eine Auftragsarbeit der Schule im Rahmen einer Projektgestaltung.

Bevor die Skulptur sich in voller Größe aufrichten konnte, wurde sie in Tonmodellen vorgeformt. Ideensammlung nannte sich dieser Arbeitsprozess in einer kleinen Modellgröße. „Uns gefällt diese Kunstform“, erklärten die drei Zehntklässlerinnen Amelie Hirsch, Ardijana Kryeziu und Mia Bähr.

Weitere Kunstprojekte sind bereits in Planung

Ihnen zur Seite gestanden haben beim Aufbau des Korpus mit Innen- und Außenstahlgerüst sowie Maschendraht als Außengeflecht die beiden Jugendlichen Enrico Gayda und Leon Brucker.

An die Bemalung der Figur ging es erst in den letzten beiden Juliwochen. „Wer an meinem Hof vorbeigegangen ist, blieb einfach stehen und schaute über den Gartenzaun“, erklärte Friedhelm Müller. So auch Gisela aus der Nachbarschaft, die sich immer wieder nach dem Entwicklungsstand der „Nana“ erkundigt hat.

Der Unterschied zu den Arbeiten von Niki de Saint Phalle finde sich im Aufbau der Skulptur. „Niki de Saint Phalle verwendete in Gips getränkte Leintücher. Erst nachdem sie sich mit ihrer Kunst etabliert hatte, verwendete sie auch Polyesterharz“, weiß Müller. „Am liebsten würde ich mit den Schülern mehrere Figuren um die gesamte Schule aufstellen“, bekannte er.

Material hat Wert von 1000 Euro

„Kunst in der AG lässt uns kreativer sein“, betonten Mia, Ardijana und Amelie wie aus einem Mund. Es sei auch in Ordnung, Fehler zu machen, ohne dass gleich eine Bewertung erfolge. Das nächste Projekt für dieses Schuljahr stehe schon an. Eine Wand will neu gestaltet werden, gern auch mit einer plastischen Figur, die aus der Wand heraustritt. Die Jugend ist kreativ und Müller muss sich um seinen Nachwuchs der Freiwilligen nicht sorgen.

Allein das Material, das sich auf der Plastik befindet, hat einen Wert von gut 1000 Euro. Die Figur dürfte noch viele Generationen an der Realschule und Werkrealschule in Friesenheim begleiten. Nach den Fasnachtsferien haben die Schüler mit der Projektarbeit begonnen. Ein halbes Jahr hat es bis zur Fertigstellung Ende Juli gebraucht.