Kippenheim hofft auf eine baldige Realisierung der B 3-Umfahrung, um vom Durchfahrtsverkehr entlastet zu werden. Foto: Köhler

„Das Landratsamt wirkt mit aller Kraft auf die Maßnahme hin“, betont Kippenheims Bürgermeister Matthias Gutbrod in Bezug auf die neue Kreisstraße. Auch der Grunderwerb schreite gut voran.

„Ich bin nach wie vor zuversichtlich in Sachen neue Kreisstraße – und die aktuellen Entwicklungen machen mich auch zuversichtlich“, betonte Bürgermeister Matthias Gutbrod bei der Gemeinderatssitzung. Im Umwelt- und Technikausschuss des Kreistages habe sich Landrat Frank Scherer „drei bis vier Mal deutlich für die Umgehungsstraße ausgesprochen – und zwar für die durchgängige Variante von Lahr nach Ringsheim“. Denn diese soll auch an den Flugplatz und an das eventuell neue Krankenhaus angeschlossen werden.

Kostensteigerung ist auch B3-Rückbau geschuldet

Kopfzerbrechen bereite derweil noch die geforderte Grünbrücke im Bereich Kippenheimweiler (wir berichteten). Sie soll die neue Kreisstraße auf einer Breite zwischen 40 und 50 Metern überspannen, um einen „europäischen Wildtierkorridor“, der vom Taubergießen bis zum Schwarzwald führt, offenzuhalten. Dass dieser noch existiert, bezweifle er jedoch, erklärte Gutbrod angesichts der Zäune der A 5, die auf dieser Strecke liegen. Aber für Neubaustrecken, egal ob Straßen oder Zuglinien, müssten solche Brücken eben gebaut werden. Da für den Ausbau der Rheintalbahn auch eine solche Brücke nötig sei, sei das Landratsamt diesbezüglich gerade in Abstimmung mit der Deutschen Bahn, ob eine Kooperation möglich sei.

Was hingegen sehr gut laufe, sei der Grunderwerb für die Umgehungsstraße, betonte Gutbrod. Dessen Schwerpunkt liege aktuell in Ringsheim, aber auch in Kippenheim habe es schon Gespräche gegeben. Gutbrod appellierte an die Bürger, sich verkaufsbereit zu zeigen, um die neue Kreisstraße zu ermöglichen.

Dass diese nun statt der ursprünglich geplanten 63 Millionen Euro 74 Millionen Euro kosten soll, liege auch zu einem beträchtlichen Teil an dem Rückbau der B 3 von zehn auf sieben Meter Breite, der ursprünglich nicht mit berücksichtigt gewesen war. Dieser könnte aber zu einer höheren Förderung von 75 Prozent statt wie ursprünglich kalkuliert 50 Prozent führen. „Trotz des Baus der neuen Kreisstraße werden wir nur 30 Prozent Neuversiegelung haben“, erklärte Gutbrod stolz. Man könne den Anteil auch noch drücken, indem man etwa Wirtschaftswege rückbaue. „Lieber habe ich einen guten Wirtschaftsweg als einen schlechten“, so Gutbrod mit Blick auf die Strecke von Lahr bis Kippenheim.