Von einer Verlängerung des Landessanierungsprogramms "Ortsmitte" würde auch ein potenzieller neuer Besitzer der "Linde" profitieren. Foto: Kornfeld Foto: Schwarzwälder Bote

Rat: Gremium möchte Verlängerung des Landessanierungsprogramms / Bericht über Gemeindewald

Der öffentliche Teil der Gemeinderatssitzung in Gutach am Mittwochabend hat mit einem ein Bericht von Roland Hecker von der Kommunalentwicklung begonnen. Er informierte über den Stand des Landessanierungsprogramms "Ortsmitte".

Gutach. Zu dem Programm gehört auch das Gasthaus Linde, das nicht mehr bewirtschaftet wird. Hecker wertete es als positiv, dass die Gemeinde den Gasthof erworben habe. Dadurch habe sie die Verfügungsgewalt.

Das Programm laufe im April 2019 aus, daher wurde ein Antrag auf eine Verlängerung gestellt.

Durch die Lage im geförderten Sanierungsgebiet "Ortsmitte" würde auch ein eventueller neuer Eigentümer der "Linde" profitieren. Eine Verlängerung würde bedeuten, dass eine Entscheidung über die Zukunft des Gasthauses nicht unter einem großen Zeitdruck fallen muss.

"Wir wollen keinen Schnellschuss", betonte Bürgermeister Siegfried Eckert. Im Moment gebe es mehr Interessenten als vor zwei Jahren. Es werde jemand gesucht, der sich finanziell engagiere und der in der Lage sei, den Gasthof zu betreiben. Der Gemeinderat stimmte dem geplanten Vorgehen der Verwaltung zu.

Mehr Holz als geplant geschlagen

Silke Lanninger vom Amt für Waldwirtschaft und Förster Frank Werstein berichteten über Bewirtschaftungsplan 2017 für den Gemeindewald. Geplant war, 800 Festmeter Holz zu schlagen, tatsächlich wurden es 850. Da dieses Holz aufgrund der Witterungsverhältnisse nicht zum Ende 2017 abgeholt werden konnte, waren bis zum Kassenschluss nur 487 Festmeter Holz bezahlt. Davon waren circa 200 Festmeter Brenn- und Industrieholz mit geringem Erlös. Das übrige in 2017 geschlagene Holz wird erst 2018 kassenwirksam.

Hinzu kamen offene Holzernterechnungen von 2016. So lag das Betriebsergebnis des Walds nicht wie geplant bei plus 11380, sondern bei minus 4418 Euro. Der Rat stimmte dem Vollzug des Bewirtschaftungsplans 2017 zu.

2018 sei kein planmäßiges Jahr gewesen. Im Frühjahr hätten der Schnee sowie Stürme für Schäden gesorgt. Der extrem lange heiße Sommer habe das Jahr geprägt. Der Borkenkäfer richte große Schäden an.

Für 2018 war laut Lanninger und Werstein ein Einschlag von 780 Festmetern geplant. Gemeinsam mit der Gemeinde wurde jedoch entschieden, sich mit den Privatwaldbesitzern solidarisch zu zeigen und den Holzmarkt nicht noch mehr anzuheizen. Von dem geplanten Holz sei kein einziger Baum geschlagen worden, so Werstein. Die bis Jahresende voraussichtlich geschlagenen 565 Festmeter seien vor allem Käfer- und Sturmholz. Das Betriebsergebnis werde somit nicht bei 17200, sondern nur bei 7500 Euro liegen. Lanninger stellte klar, dass auch 2019 kein planmäßiges Jahr werde. Der Borkenkäfer werde überwintern und Schaden anrichten. Es könne sein, dass überhaupt kein Frischholz geschlagen werde, da nicht genügend Kapazitäten in den Sägewerken vorhanden seien. "Wir werden ein Fahren auf sicht haben", sagte sie. Es werde darum gehen, den Wald gesund zu halten. Die Reaktion auf Holzmarkt- und Forstschutzerfordernisse werde im Vordergrund stehen. Laut Plan soll der Holzeinschlag im Jahr 2019 45 200 Euro erbringen und die Ausgleichsfläche Habitatpflege Auerhuhn am Offenbacher Eckle 18200 Euro.

Auf der Tagesordnung der Ratssitzung am Mittwochabend standen unter anderem auch die Umlegung der Wasserversorgungs- und Schmutzwasserleitung im Zuge der Erneuerung der Eisenbahnüberführung bei alten Sportplatz und eine Umstellung der Besamungszulage auf eine Winterprämie. Wir werden berichten.