Der neu gewählte Vorstand der Gutacher FBG (von links): Jürgen Moser, Christian Moser, Karlheinz Wöhrle, Martin Moser, Karin Welke und Jürgen Lehmann Foto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Forst: FBG Gutach blickt auf Jahr zurück und verabschiedet Frank Werstein aus seinem Amt als Revierleiter

Mit großem Dank, viel Beifall und einem Schubkarren voll ausgefallener Baumarten ist Frank Werstein aus der Gutacher FBG verabschiedet worden. Bis sein Nachfolger Max Lücking das Gutacher Revier übernimmt, bleibt Werstein Ansprechpartner.

Gutach. Während der Hauptversammlung informierte Vorstand Jürgen Lehmann zunächst über das Zahlenwerk des vergangenen Jahrs. Auf dem Holzkonto seien insgesamt 915 950 Euro bei einer vermarkteten Menge von 13 721 Festmetern eingegangen. "Das entspricht einem Durchschnittspreis von 62,23 Euro je Festmeter – in einem Jahr wie diesem ein sehr gutes Ergebnis", erklärte Lehmann. "Das ist dein Verdienst, Frank", bedankte er sich in Richtung des Revierleiters.

Für die Wege-Unterhaltung seien 51 425 Euro in den Rücklagen, in diesem Jahr wären keine größeren Maßnahmen geplant. Das Maschinenkonto weise einen Stand von 19 328 Euro auf. Ein besonderer Dank ging in Richtung Ehepaar Karin und Björn Welke, die der FBG seit Jahren die Kasse führen.

Frank Werstein informierte ein letztes Mal in der Funktion des Revierleiters und betonte: "Das Jahr war maßgebend begleitet vom Käfer." Toll wäre die schlagkräftige Truppe der Waldbesitzer, die ein wachsames Auge auf den gesamten Wald gehabt hätte. Damit habe es am Bühlerstein, der Schondelhöhe und im Steinenbach keine nennenswerten Schäden gegeben und einzig am Farrenkopf wäre man ein wenig ins Hintertreffen geraten. Angesicht des weitestgehend frostfreien Januars und der wenigen Niederschläge, des trockenen Bodens und der prognostizierten Klima-Erwärmung befand Werstein: "Wir können froh sein, wenn die Sommer künftig so bleiben, wie in den vergangenen zwei Jahren. Bisher sehen alle Zeichen so aus, dass es nicht besser wird."

Langjährige Beziehungen machen sich bezahlt

Im abgelaufenen Jahr habe es sich bezahlt gemacht, dass die Gutacher schon immer ihre Sortimente eingeschlagen und in langjährigen Geschäftsbeziehungen vermarktet hätten. Das Thema für die Zukunft der Waldbesitzer erklärte er am Bild einer Eukalyptus-Plantage. "Eigentlich will die keiner, aber sie ist da – und wird für die Zukunft kommen!"

Der Zuwachs liege bei 120 Festmetern pro Jahr und Hektar, bei der Produktion solcher Massenware könne man nicht mithalten. "Wir müssen regional bleiben und Qualität produzieren", appellierte Werstein. Massenware werde es künftig überall auf der Welt geben. Aber heimisches Holz aus regionalem Anbau sei ein Qualitätskriterium, das es durch die Pflege der Wälder zu fördern gelte. In Sachen Käferholz sei man auf dem Laufenden, jetzt werde wieder überall Frischholz eingeschlagen. Dass am Hausacher Bahnhof dieser Tage 22 Waggons mit Käferholz gesichtet wurden, stieß den Waldbesitzern sauer auf.

Als "Traditions-Punkt" der Tagesordnung berichtete Ehrenbürger Volker Sahr über den Stand des BZ-Verfahrens, in dem weitere Wege für 530 000 Euro gebaut werden sollen. Der Zuschuss liegt in Gutach bei 84 Prozent. "Wir würden die 450 000 Euro gerne in der Kommune investieren", erklärte Sahr und ärgerte sich über fehlende Unterschriften. Denn nach Abschluss der vorgesehenen Arbeiten soll versucht werden, eine weitere Tranche an Fördergeldern zu bekommen.

Im Zuge der Neuwahlen wurde Vorsitzender Jürgen Lehmann im Amt bestätigt, sein Stellvertreter bleibt Martin Moser. Karin Welke führt weiterhin die Kasse, als Beisitzer wurden Karlheinz Waidele und Bernd Wöhrle bestätigt, neue Beisitzer sind Jürgen Moser und Christian Moser. Neue Kassenprüfer sind Thomas Fink und Hans Kech.

Unter dem Punkt "Verschiedenes" wurde die zunehmende E-Bike-Belastung von Gruppen mit 20 bis 30 oft ungeübter Radler im Wald thematisiert. Bürgermeister Siegfried Eckert sagte zu, im sogenannten kleinen und großen Bürgermeister-Sprengel über eine Lösung zu diskutieren.

"Mir sind die Waldbesitzer in den ganzen Jahren ans Herz gewachsen", verabschiedete sich Frank Werstein. In Gutach werde ein richtig großes Rad gedreht. Für den Vorsitzenden sei es ein großes und verantwortungsvolles Geschäft, weshalb sein besonderer Dank Jürgen Lehmann gelte. Dieser spielte den Ball zurück: "Ein großes Rad muss angetrieben werden – und das war Frank Werstein!" Es sei phänomenal, was an neuen Projekten aus dem Boden gestampft worden sei. "Ein ganz großes Dankeschön für die Arbeit in den vergangenen 20 Jahren und für alles, was du gearbeitet, gekämpft, geändert und bewegt hast." Mit einem Schubkarren voller Baumsetzlinge und einer gereimten Beschreibung der unterschiedlichen Baumarten verabschiedete sich die FBG von ihrem Revierleiter.