Gemeindediakonin Isabel Kimmer (Mitte) wurde am Sonntag im Gottesdienst in Gutach und Hausach mit Dankesworten verabschiedet (von links): Pfarrerin Marlene Schwöbel-Hug mit Vertreterinnen des evangelischen Kirchengemeinderats Gutach, Bärbel Zacharias-Pohlmann, Gabi Billharz und Rosemarie Armbruster in der PeterskircheFoto: Jehle Foto: Schwarzwälder Bote

Kirche: Gemeindediakonin Isabel Kimmer verabschiedet / Corona erfordert Umdenken

Viele gute Erinnerungen an ein außergewöhnliches Jahr nimmt Gemeindediakonin Isabel Kimmer mit. Am Sonntag wurde sie im Gottesdienst in Gutach und Hausach mit Dankesworten verabschiedet.

Gutach/Hausach. Kimmer unterstützte die kirchliche Arbeit in beiden Kommunen. Jungschar, Konfi-Ralley, viele Impulse bei den Seniorennachmittagen und nicht zuletzt die aufgrund der Pandemie zu erstellenden Hygienekonzepte gehörten mit zum Tätigkeitsbereich der Diakonin. "Dafür vielen Dank auch im Namen des Kirchengemeinderats", würdigte Pfarrerin Marlene Schwöbel-Hug die Arbeit Kimmers. Auch wenn der Blumengruß nicht übergeben werden dürfe, möge der "To-Go-Strauß" mit prächtigen Sonnenblumen die Novembertage erhellen.

Arbeit in Hausach und Gutach sehr unterschiedlich geprägt

Für die Zukunft wünschte die Pfarrerin der scheidenden Diakonin alles Gute und erbat Gottes Segen. Kimmer wird weiterhin die Hälfte ihrer Arbeitszeit an ihrem "Stammarbeitsplatz", wie sie selbst sagt, in der evangelischen Kirchengemeinde Gengenbach einbringen. Die andere Hälfte unterrichtet sie Religion an drei Schulen. "Auch wenn die Fahrerei manchmal anstrengend ist, bin ich sehr gern an den Schulen", erzählt Kimmer im Gespräch mit dem Schwabo. Die gebürtige Offenburgerin studierte in Freiburg Religionspädagogik und Gemeindediakonie an der evangelischen Hochschule.

Im vergangenen Jahr vertrat sie zu je 25 Prozent in Gutach und Hausach Doris Müller, die nun aus der Elternzeit zurückkehrte.

Bei ihrem Antritt konnte sie sich nicht vorstellen, wie herausfordernd die zweite Jahreshälfte werden würde. "Der Lockdown im Frühling war recht schwierig und auch in der Folgezeit war ein komplettes Umdenken in der Arbeitsweise erforderlich", erinnert sich Kimmer. Der Kontakt mit der Kerngemeinde lebe von Begegnungen und es mussten alternative Möglichkeiten gefunden werden, sich nahe zu sein, ohne sich körperlich nahe zu sein.

Die Telefonandachten sind laut der Diakonin auch von Menschen angenommen worden, die nicht ins Internet gehen. Doch auch online seien viele Impulse gekommen.

Der Sommer habe ermöglicht, sich mit dem nötigen Abstand im Freien zu treffen. "Wir haben versucht, das auszureizen, was man durfte", ist ihr die damalige Situation noch gut präsent.

Zusammenarbeit mit Pfarrer Wille habe "toll funktioniert"

Durch die sich ständig ändernden Vorgaben hinsichtlich der Hygienekonzepte verständigten sich Pfarrer Dominik Wille und Kimmer darauf, dass sie sich um die Konzepterstellung und deren aktuelle Anpassungen für die Abhaltung von Gottesdiensten und Treffen im Gemeindehaus kümmerte. "Einer von uns sollte den Überblick behalten", erklärte Kimmer.

Ganz toll sei die Zusammenarbeit mit Pfarrer Wille gewesen, denn beide haben zur selben Zeit ihren Dienst angetreten und waren als junges Team hochmotiviert, Visionen einzubringen. Die 31-Jährige hat ihre Arbeit in den beiden Ortsgemeinden sehr abwechslungsreich erlebt. "Die Schwerpunkte waren völlig unterschiedlich zu setzen", erklärte Kimmer.

Hausach empfand sie als wesentlich städtischer und weil ihr Büro dort war, fand etwas mehr Kontakt statt. In Gutach gehöre die Kirche zum Gemeindeleben dazu und die Nachrichtenkanäle seien durchlässig.

Vom Schwabo um ein Fazit gebeten, meint Isabel Kimmer: "Corona wird nicht die Erinnerung sein, die ich mitnehme sondern es werden die schönen Momente sein, in denen zusammen Dinge auf die Beine gestellt wurden." Sie ist sich sicher, dass der Kontakt gehalten werden wird und darauf freut sie sich.

Gemeindediakone arbeiten religionspädagogisch mit besonderen Zielgruppen wie unter anderem Jugendliche und Senioren. Der Dienst ist auf die spezifischen Aufgaben und Anforderungen der Ortsgemeinde ausgerichtet und geschieht in enger Zusammenarbeit mit dem Pfarrer.