Beim Fest auf der Burgruine Hohengeroldseck gibt es auch in diesem Jahr wieder mittelalterliches Flair zu erleben. Foto: Kiryakova/Archivbild

Schwertkämpfe, Handwerk, Met, Musik und mehr – das versprechen die Organisatoren des Burgfests auf der Hohengeroldseck. Was am 3. September bei mittelalterlichem Flair geboten wird und was dahinter steckt, verraten nun Feuerwehr, Burgverein und Gemeinde. Auch ein besonderer Gast ist angekündigt.

Wenn Kinder Ritter und Prinzessin spielen, die Erwachsenen bei Bier und Bratwurst plaudern und sich alle Gäste über die Aussicht freuen, ist wieder Geroldsecker Burgfest. Den Organisatoren, allen voran Johannes Wagner und Manfred Uhl, ist die Vorfreude beim Pressegespräch anzumerken. „Letztes Jahr hatten wir einen Rekordbesuch mit 2500 Gästen. Das wollen wir in diesem Jahr wieder erreichen“, hat sich Wagner ein hohes Ziel gesteckt.

Mittelalter und mehr: Um das zu erreichen, dessen ist sich Wagner bewusst, „soll es für jeden ein Angebot geben“. Heißt: Ein reiner Mittelaltermarkt ist nicht genug. Es gibt darüber hinaus noch einen Künstlermarkt, es kommen Handwerker, es gibt Musik und natürlich Bewirtung. Ohne die Stände zum leiblichen Wohl werden 30 Aussteller vor Ort sein, so Wagner. Darunter Bleigießer, ein Steinmetz, ein Seifensieder bis hin zu Anbietern von Holzartikeln und Naturprodukten. „Neu ist in diesem Jahr das Kinderschminken“, ergänzt Uhl. „Auch das Holzkarussell ist wieder da, das kommt immer gut an“. Die Feuershow, die im vergangenen Jahr ausfallen musste, werde es wieder geben. „In den Pausen davon finden Schwertkämpfe statt“, freut sich Wagner schon. Natürlich können die Besucher auch viel über das Mittelalter erfahren. Unter anderem bei den Burgführungen, wie Uhl ankündigt.

Musikalische Unterhaltung: Los geht es am Sonntag, 3. September, um 11 Uhr. Schon beim Frühschoppen werde es musikalische Unterhaltung geben, wenn auch nicht wie gewohnt von der Kapelle, blickt Johannes Wagner voraus. Besonders freut er sich, dass der frühere Wittelbacher Claus Wagner, langjähriger Gemeinde- und Ortschaftsrat, mit seiner Karlsruher Band „Müller & Friends“ auftreten wird. Zum Anschluss wird Heribert Heise spielen. Siegfried Kohlmann von der Gemeinde wird das Programm moderieren. Bei Fragen zum Ablauf, erklärt Kohlmann, könne man sich immer an ihn oder die anderen Organisatoren wenden. „Man ist als Gast sehr gut betreut“, ist sich der Leiter des Bau- und Umweltamts sicher.

Besonderer Gast: Bürgermeister Thomas Schäfer, beim Burgfest auch als Vorsitzender des Vereins zur Erhaltung der Burgruine Hohengeroldseck vor Ort, kündigt erfreut an, dass Seelbachs Ehrenbürger Gerhard Juchheim am Nachmittag auf die Burg kommen wird. „Er wird dort seinen 85. Geburtstag feiern“, erklärt der Rathauschef. Juchheim, Gründer der Firma Julabo und seit 2019 Ehrenbürger von Seelbach, sei ein Gründungsmitglied des Burgfests. Zur Burgruine hoch fährt ihn die Seelbacher Feuerwehr.

Die Gesichter hinter dem Fest (von links): stellvertretender Kommandant Christopher Weber, Kommandant Christian Vögele, Bürgermeister Thomas Schäfer, Johannes Wagner und Manfred Uhl vom Verein zur Erhaltung der Burgruine Geroldseck sowie Bauamtsleiter Siegfried Kohlmann Foto: Köhler

Feuerwehr organisiert Fahrdienst und Bewirtung: Die Feuerwehr wird beim Burgfest mit etwa 40 Kameraden im Einsatz sein, erläutert Kommandant Christian Vögele. „Wir sind für die Logistik und das leibliche Wohl verantwortlich“, beschreibt er die Rolle der Wehr. Mit den Vorbereitungen gehe es am Freitag schon los, besonders der Sonntag werde dann zu einem „Kraftakt“, bei dem die Helfer vom Aufbau ab 8 Uhr bis etwa 22 Uhr, wenn alles abgebaut ist, im Einsatz sind. „Das wird ein langer Tag“, so Vögele lachend, aber: „Wir unterstützen den Burgverein gerne“. Die Feuerwehr könne die Einnahmen aus der Bewirtung für sich nutzen. „Um ein paar Zahlen zu nennen: Es gehen normalerweise etwa 900 bis 1000 Grillwürste und 800 Steaks über den Tisch“, gibt der Kommandant einen spannenden Einblick. Nicht nur für Gerhard Juchheim, sondern für Besucher, die nicht so gut zu Fuß sind, stellt die Wehr einen Fahrdienst vom Parkplatz aus zur Verfügung. „Wir fahren auf Zuruf“, so Vögele. Wer also mitgenommen werden möchte, könne einfach einen der Kameraden ansprechen.

Alles für den Erhalt der Burg: „Es ist ein ganz tolles Fest, das wir hier haben, und es ist komplett auf dem Ehrenamt aufgebaut“, blickt Bürgermeister Schäfer sichtlich stolz auf die Veranstaltung voraus. „Wir nehmen keinen Cent ein, es fließt alles in das Gemäuer“. In den vergangenen 15 Jahren habe man pro Fest im Schnitt 6000 Euro auf die Seite legen können. Dieses Konto werde angezapft, wenn in der Ruine etwas restauriert werden muss. „Es ist eine wahnsinnige Geschichte. Viele fiebern schon darauf hin“, sagt Schäfer, der allen Mitwirkenden seinen Dank ausspricht. „Was die beiden leisten“, sagt er über die Organisatoren Wagner und Uhl, „ist mit keinem anderen Mittelalterfest vergleichbar“. Auch für das Zusammenspiel zwischen Feuerwehr, Burgverein und der Gemeinde hat der Bürgermeister nur Lob übrig.

Große Vorfreude: So vielfältig das Programm des Burgfests ist, so unterschiedlich sind auch die Höhepunkte aus Sicht der Organisatoren. Feuerwehrkommandant Christian Vögele und sein Stellvertreter Christopher Weber werden viel unterwegs sein, freuen sich aber auf die „gute Stimmung“ und das ein oder andere Gespräch, wenn doch einmal Zeit für eine Bratwurst ist. Manfred Uhl hofft auf viele interessante Gespräche mit den Ausstellern, „mit denen man sonst nur per E-Mail Kontakt hat“. Für Johannes Wagner gehört „das Geroldsecker Bier einfach dazu“. Siegfried Kohlmann wünscht sich, dass den Besuchern die Burg nähergebracht wird und ist überzeugt, dass einige einen „Aha-Effekt“ haben werden. Für Bürgermeister Thomas Schäfer ist es „das größte Lob, das ich bekomme, wenn ich die glücklichen Familien sehe“. Seine Leidenschaft für die Burgruine ist ihm beim Pressegespräch anzumerken. „Ich bin mit meiner Familie dort hineingewachsen“, sagt er. „Die Ruine ist ein Wahrzeichen der Region, das seine eigene Geschichte hat“. Nun möchte er mit allen Beteiligten das Fest genießen und vor allem „die Burg als Erlebnis darstellen“.

Vier Euro „Wegzoll“

Das 15. Burgfest mit mittelalterlichem Flair auf der Burgruine Hohengeroldseck startet am Sonntag, 3. September, um 11 Uhr. Erwachsene müssen vier Euro „Wegzoll“, also Eintritt, bezahlen. Schüler und Studenten zahlen drei Euro, Kinder bis 15 Jahre haben freien Eintritt. Anreisemöglichkeiten gibt es auch per Bus mit der Schönberg-Linie von Lahr und Biberach aus. Die Abfahrtszeiten sind unter www.sweg.de einsehbar. Das Fest geht bis 18 Uhr.