Micha Schindler (von links), Günther Bösel und Klaus Blum vom Kleintierzuchtverein C 71 zeigen ihre gewonnenen Preise von den badischen Meisterschaften. Foto: Kern

Der Hausacher Kleintierzuchtverein C 71 hat bei den Badischen Meisterschaften der Kaninchenzüchter abgeräumt. Vier Meistertitel, Ehrenpreis und Ehrenmedaille sowie das bestes Tier in der Kategorie Hermelin wurden nach Hause gebracht.

Hausach - Außerdem belegten sie den dritten Platz in der Vereinswertung knapp hinter Berghaupten und Salem. "Das hat es in den fast hundert Jahren unserer Vereinsgeschichte noch nicht gegeben", stellte Vorsitzender Klaus Blum beim Pressegespräch im Vereinsheim bei der Zuchtanlage fest. Sein schneeweißes Hermelin-Kaninchen aus der Zuchtgemeinschaft Blum mit seinen Töchtern Katharina und Laila wurde zur "Schönsten im Land" gekürt.

Über den Zinnteller mit Gravur – den Ehrenpreis des Landwirtschaftsministeriums Baden-Württemberg – freute sich Micha Schindler. "Das ist eine der höchsten Auszeichnungen, die vergeben werden", beschrieb er den Stellenwert. Schindler züchtet rotbraune Deilenaar und zusammen mit Günther Bösels tiefschwarzem Zwergwidder – ebenfalls mit Meistertitel ausgezeichnet – und den Hermelin-Kaninchen machten die flauschigen Hoppler beim Pressetermin eine gute Figur.

Schlachtung gehöre zur Zucht dazu

Namen erhält keines der Tiere in der Zuchtanlage, denn letztendlich enden sie als knuspriger Braten auf dem Mittagstisch. "Wir sind Nutztierhalter", stellt Blum klar. Dazu gehört auch, den Bestand an männlichen und weiblichen Tieren zu regulieren. Die drei Männer kennen etliche Rezepte und bereiten die Gerichte auch zu. "Wir wissen, wie die Tiere gelebt haben, welches Futter sie bekamen und den Umgang mit eventueller medizinischer Behandlung", so Blum.

Der Respekt vor dem Tier und auch vor dem Tier als Lebensmittel bleibe erhalten. Es zu töten, sei Teil des Ganzen. Schindler erinnert sich noch gut an seinen Großvater, der auf andere Schlachter angewiesen war, weil er selbst es nicht konnte. "Meine Mutter erlaubte mir die Haltung von Kaninchen erst, als ich lernte sie auch zu schlachten", denkt Schindler an seine frühen Züchterjahre zurück. Man müsse sich darüber im Klaren sein, dass auch die Wurstscheibe oder das Schnitzel von vormals lebenden Tieren stamme und dieser Zusammenhang sei auch auf dem Land vermehrt verloren gegangen.

Bösel stimmt dem zu und ergänzt, dass er neben den Kaninchen auch seine Tauben und Hühner verzehre.

Auf die erfolgreichen Siegertiere indes wartet ein längeres Leben, denn aufgrund ihrer hohen Bewertung werden sie in die Zucht eingebracht und dürfen sich fortpflanzen.

Das berühmte Quäntchen Glück spiele bei den Wettbewerben immer auch eine Rolle, wie die drei Züchter erklärten. Selbst ein Kaninchen in Topform könne einen schlechten Tag haben oder ein Preisrichter bewerte sehr subjektiv. Bei den badischen Meisterschaften in Offenburg jedenfalls hat alles gepasst und der C 71 kann die größte Erfolgsserie der Vereinsgeschichte verbuchen.

Micha Schindler züchtet Kaninchen der Rasse Deilenaar. Er wurde Badischer Meister und mit dem Ehrenpreis des Landwirtschaftsministeriums ausgezeichnet. Die Zuchtgemeinschaft Klaus, Katharina und Laila Blum züchtet Kaninchen der Rasse Hermelin und Farbenzwerge schwarz-grannenfarbig. Sie wurden sowohl Badischer als auch Badisch-Rheinland-pfälzischer Meister und mit der Ehrenmedaille des Zentralverbandes Deutscher Rassekaninchenzüchter ausgezeichnet. Das Hermelin-Kaninchen Rotauge wurde zum "Besten Tier dieser Rasse" gekürt. Günther Bösel wurde Badischer Meister mit der Kaninchenrasse Zwergwidder schwarz.