Gleich knallt’s! Foto: Melanie Geitlinger

»Bisher habe ich den Stromund Gaspreisen kaum Beachtung geschenkt«, gestand mir ein Handwerker aus dem Lahrer Umland vor ein paar Tagen. Das ist vorbei. Aus einem mitlaufenden Posten ist eine existenzielle Bedrohung geworden: »Die letzte Rechnung hätte mich fast umgehauen.«

Klare Worte, die jeder Verbraucher nachvollziehen kann – und mit Zahlen zu belegen sind. Das Statistische Bundesamt legte am Dienstag eine wahre Horrorbilanz vor: Importierte Energie war im Februar 129,5 Prozent teurer als im Vorjahresmonat, im Inland erzeugte Energie kostete 68 Prozent mehr und Privathaushalte mussten 22,5 Prozent mehr zahlen als im Februar 2021. Da kann es einem schon mal schwindelig werden – oder den Schlaf rauben.

Ein anderer Lahrer Unternehmer berichtet von wachen Nächten, in denen er sich fragt, wie lange er die Belastungen durch die Inflation im Allgemeinen und die Energiepreisexplosion im Speziellen noch bewältigen kann. Nicht zuletzt, sagt er, treibe ihn die Sorge um seine Mitarbeiter.

Gerade mit neuem Mut aus der Corona-Krise gestartet, wird die Wirtschaft jäh vom Krieg ausgebremst. Während die Regierung für die Bürger ein Entlastungspaket zumindest schon geschnürt hat, gibt es hinsichtlich der Hilfen für Betriebe bislang nicht viel mehr als Gedankenspiele.

Kein Wunder, dass die Firmeninhaber verzweifeln. Was sie tun können? Aus der Deckung kommen. Im vertraulichen Gespräch, so meine bisherige Erfahrung, tun sie ihre Ängste und Nöte bereitwillig kund. Doch auf die Aufforderung, die Öffentlichkeit daran teilhaben zu lassen, werden die Augen groß und die Zunge lahm. Statt sich hinter unbegründeter Scham zu verstecken, sollten die Frauen und Männer auf ihre prekäre Situation aufmerksam machen und offensiv Unterstützung einfordern. Wir helfen dabei. Gerne.