Die Prinzbachstraße und die B 33 verlaufen am Ortsausgang Steinach parallel. Kommt die Erweiterung des Gewerbegebiets, soll eine Anbindung geschaffen werden. Foto: Köhler

Die Erweiterung des Gewerbegebiets Interkom in Steinach ist ein heißes Thema. Bei einem Besuch des dort ansässigen Unternehmens Armbruster Medizintechnik hat sich Yannick Bury Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Emmendingen-Lahr, für die Erweiterung ausgesprochen.

Steinach - Dabei stellte er in Aussicht, sich für eine direkte Anbindung an die B 33 einzusetzen, die aus seiner Sicht kommen muss, wenn sich Steinach für den Ausbau des Gewerbegebiets entscheidet.

Geeignete Infrastruktur für innovative Firmen

"Ich bin in der Region zum Thema Innovationsfähigkeit und auch Innovationshemmnissen unterwegs", erklärte Bury im Anschluss an seinen Besuch. Die Firma Armbruster sei ein "tolles Beispiel für innovative Unternehmen", die es auch im ländlichen Raum gebe.

Doch damit diese Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben, müsse die Infrastruktur passen. Dies beziehe sich zum einen auf mögliche Flächen für Erweiterungen, die durch den "Interkom"-Ausbau geschaffen würden, zum anderen aber auch auf die verkehrliche Anbindung. In diesem Fall den direkten Anschluss an die B 33.

"Wir haben jetzt schon eine Verkehrssituation, die entlastet gehört", erklärte auch Tobias Armbruster, der gemeinsam mit seinem Bruder Florian Armbruster die Firma leitet. Eine Auf- und Abfahrt zur B 33, die nur wenige Meter entfernt parallel zur Prinzbacher Straße im Nordwesten Steinachs verläuft, könne Abhilfe schaffen. Derzeit wird in der Prinzbachstraße der Verkehr gezählt, um ein Konzept zu erstellen, ergänzte Florian Armbruster.

"Von einer Anbindung profitieren alle"

"Die Erweiterung ist Pflicht. Alle Firmen wollen expandieren, manche können vielleicht aber nicht", sagte Erwin Heizmann, Sprecher der neu gegründeten Bürgerinitiative "Zukunft Steinach". Er verstehe die Sorgen der Interkom-Gegner, die vor allem eine höhere Verkehrsbelastung befürchten, ist sich jedoch sicher: "Von einer Anbindung profitieren alle".

Für die Arbeiter im Gewerbegebiet werden die Wege kürzer, was die Umwelt schone und auch das Wohngebiet würde entlastet werden. Kommt die Erweiterung nicht, bestehe die Gefahr, dass Firmen nach Offenburg oder Lahr abwandern. Zudem würden die Flächen nicht auf einen Schlag bebaut werden.

Ob das Gewerbegebiet ausgebaut wird, ist noch offen, auch wenn der Gemeinderat grünes Licht gegeben hat. Die Bürgerinitiative "Lebenswertes Steinach" hat knapp 500 Unterschriften zusammengetragen, sodass es wohl – wie schon 2015 – einen Bürgerentscheid geben wird. Wenn die Erweiterung kommt, da waren sich alle Gesprächspartner einig, ist die schnelle Anbindung an die Bundesstraße Pflicht.

Maßnahme kann Signalwirkung haben

"Es ist eine kleine Maßnahme, die aber sehr wichtig ist", kommentierte Bury die mögliche neue Trasse. Bei der Anbindung gehe es auch darum, ein Signal zu setzen, dass der industrielle Mittelstand im ländlichen Raum, der für viele Innovationen sorge, unterstützt wird. Die Politik habe "die Verantwortung, dass die Rahmenbedingungen passen. Wir wollen Steinach nicht allein lassen", betonte er. Der CDU-Politiker ergänzte, dass er bereits Gespräche mit dem zuständigen Regierungspräsidium Freiburg geführt habe. Dort sei man grundsätzlich offen für das Projekt.