Geschlossene Gesellschaft Foto: Melanie Geitlinger

Endlich wieder Gänsehaut! Das haben bestimmt die Besucher beim ersten Saisonheimspiel des SC Freiburg am Freitagabend gegen Dortmund gedacht.

Schade nur, dass wieder sehr viele Fans draußen bleiben mussten, denn das erst im vergangenen Herbst neu eröffenet Europa-Park-Stadion hat sich bereits als zu klein erwiesen. Es bietet Platz für 34 700 Zuschauer. 25 000 Dauerkarten hat der SC verkauft, mehr als 3000 Tickets gehen jeweils an Gästefans. Bleiben lediglich knapp 7000 Karten, die pro Spiel zu haben sind – oder auch nicht. Denn Zugriff darauf haben zunächst nur Vereinsmitglieder, von denen der SC mittlerweile rund 35 000 hat.

Viele haben ihre Unterschrift allein deshalb unter eine Beitrittserklärung gesetzt, um eine Chance auf Heimspieltickets zu erhalten – und gucken nun trotzdem regelmäßig in die Röhre. Auch die Restkarten gegen Dortmund waren in nullkommanichts weg. Im Internet finden sich zahlreiche Äußerungen von frustrierten Anhängern, die leer ausgegangen sind.

Aber woher kommt der Schlamassel? Nun, allein die Tatsache, dass die neue, schmucke Spielstätte viel verkehrsgünstiger liegt als das alte Dreisamstadion, lässt die Nachfrage steigen. Vor allem aber hat der Verein einen Aufschwung erlebt, den bei der Stadionplanung keiner für möglich gehalten hatte.

Spatenstich war im November 2018, in der Saison davor hatte der SC gerade so die Klasse gehalten. Heute ist Freiburg Europapokal-Teilnehmer und hat als Pokalfinalist für eine Völkerwanderung aus dem Schwarzwald nach Berlin gesorgt. Die Fanbasis ist viel breiter geworden. Und damit ist die Chance kleiner, an Karten zu kommen.

Besteht Hoffnung auf Besserung? Nein, eigentlich nicht, denn das Stadion kann nicht ausgebaut werden. Tipp an alle, die Karten wollen: Freunden Sie sich mit einem Altmitglied an, denn die haben im Vorverkauf die größten Chancen.