Sieglinde Schreiner (links) und Maria Schneider gehen guten Mutes ins neue Jahr. Foto: Bohnert-Seidel

Leitungskräfte streiten Auflösung ab / Neue Struktur geplant

Friesenheim - Ist der Katholische Kirchenchor in Friesenheim noch so klein: "Aufgeben werden wir ihn nicht", heißt das Credo der beiden Frauen, die letztlich die Fäden im Kirchenchor zusammenhalten. Die Lahrer Zeitung hat mit Siggi Schreiner und Maria Schneider vom Vorstand gesprochen. Unkenrufe haben von einem Aufgeben des Chors gesprochen. Davon sind die beiden Sängerinnen weit entfernt. Der Chor habe seine Probleme: Männerstimmen gibt es keine mehr, Frauen haben sich ebenfalls aus Altersgründen zurückgezogen. Geblieben sind noch acht Frauen.

Mit acht Sängerinnen ist der Kirchenchor vielleicht einer der kleinsten in der Region. "Aber ad acta gelegt wird er noch lange nicht", sagen Schneider und Schreiner. Die beiden schmeißen aktuell die komplette Vereinsarbeit. Sicher sei es in der gegenwärtigen Zeit ohnehin schwierig, einen Chor am Laufen zu halten. Dies sei ein Problem, mit dem alle Chöre konfrontiert werden. "Corona hat uns ganz schön zurückgeworfen", gibt Schreiner zu. Dass der Katholische Kirchenchor in der Vergangenheit etliche Sänger verloren hat, sei gesundheitlichen Problemen geschuldet.

Dass es im neuen Jahr weitergehen wird, stehe für beide Frauen außer Frage. Nur das "wie" sei noch etwas offen. Angedacht sind Projektarbeiten und regelmäßige Treffen. Nach zwei Jahren Zwangspause dürften nicht mehr alle Chormitglieder an den Proben teilnehmen. Der ein oder andere Sänger habe sich vom aktiven Probenbetrieb abgemeldet, bleibe dem Chor dennoch verbunden. Umso wichtiger sei künftig die Probendisziplin, wenn jede einzelne Stimme noch mehr Gewicht habe. "Kopf unserer Gruppe und feste Größe ist Maria Schneider", betont Schreiner. Bei Schneider liefen alle Fäden zusammen.

Den beiden leidenschaftlichen Chorfrauen schwebe eine Neujustierung des Chors vor. "Im neuen Jahr wollen wir auf jeden Fall wieder durchstarten", erklärt Schreiner. Corona habe durchaus auch eine gute Seite herauskristallisiert. "Wir haben bewiesen, dass wir auch mit kleinen Ensembles gut singen können und die Gottesdienste bereichern", ergänzt Schreiner. "Wir schauen einfach mal, was das neue Jahr bringen wird", lautet die Devise, mit der die beiden Friesenheimerinnen ihren Chormitgliedern Mut zusprechen.