Der Platz an der Festhalle und der Lindenplatz sollen umgestaltet werden. Unter anderem sollen die Parkplätze neu angeordnet werden. Foto: Springmann

Wie sollen Friedenstraße, Festhallen-, und Lindenplatz aussehen? Damit hat sich der Gemeinderat beschäftigt.

Bei der Umgestaltung drängt die Zeit. „Wir müssen einen Knopf drauf machen, damit wir noch fristgerecht im Sanierungsgebiet abrechnen können“, erklärte Bürgermeister Matthias Bauernfeind eingangs der Diskussion. Noch bis zum Jahr 2025 bleibt der Gemeinde Zeit, das Sanierungsgebiet Ortsmitte/Museum zu gestalten. Dabei geht es um die Umgestaltung der Friedensstraße, des Festhallen- sowie Lindenplatzes und des „Posthörnle“-Parkplatzes, wie Planer Pit Müller in Erinnerung rief. Um den Überblick zu behalten, stimmten die Räte zu jedem Punkt einzeln ab.

Festhallen- und Lindenplatz: Für die Umgestaltung der beiden Plätze rechts und links der Wolftalstraße hatte die Gemeinde bereits 2019 zu einem ersten Bürgerdialog aufgerufen, daraus wurden stufenweise verschiedene Varianten entwickelt. Den meisten Zuspruch hatte bei einer Bürgerversammlung im vergangenen Jahr die Variante fünf erhalten, die Müller in der Folge „Bürgervariante“ taufte. Im wesentlichen gehe es dort darum, die Bushaltestellen barrierefrei zu gestalten und Fahrradbügel unterzubringen, so Müller. Ein Wunsch der Bürger war es zudem, die Ein- und Ausfahrt nur noch an der Sparkasse möglich ist. Auf der Lindenplatz-Seite sei zudem ein Wartehäuschen angedacht.

Bauernfeind befand, dass es auf der Festhallen-Seite zusätzlich eine Haltebucht geben sollte, weil der Bus dort durchaus länger halte. Auf das Wartehäuschen könne man hingegen verzichten. Martin Rebbe (Freie Wähler) betonte: „Wenn wir schon eine Bürgerbeteiligung machen, dann sollten wir das Votum auch mitgehen.“ Martin Welle (CDU) hingegen wollte die Haltestelle auf der Lindenplatz-Seite ganz streichen. „Wir haben doch nur 200 Meter weiter unten eine Busbucht. Wir bauen so etwas in die Straße? Null Verständnis!“, sagte er. Seine Ratskollegen waren anderer Meinung: Man sollte Bürgern und Gästen auf beiden Seiten die Möglichkeit geben, barrierefrei ein- und auszusteigen, befanden etwa Christian Sum und Heidi Reitsamer (beide Freie Wähler).

Die modifizierte „Bürgervariante“, also mit einer Busbucht auf Festhallen-Seite und ohne Wartehäuschen auf Lindenplatz-Seite, erhielt in der Abstimmung schließlich die Mehrheit bei drei Gegenstimmen.

Parkplatz am „Posthörnle“: Auch der momentan geschotterte Parkplatz soll hergerichtet und gepflastert werden. „Seit vielen Jahren haben wir dafür Mittel im Haushalt stehen“, so Bauernfeind. Diese seien Jahr für Jahr für diese Maßnahme aufgenommen worden, aber immer geschoben worden, antwortete er auf die Frage von Martin Welle, ob dieses Vorhaben im Gemeinderat diskutiert worden sei. Mit seiner Gegenstimme fiel das Votum mehrheitlich. Eberhard Junghanns (CDU) erkundigte sich noch, ob es für das Pflaster Alternativen gebe – Müller verwies darauf, dass er im November mit der Detailplanung noch einmal in die Sitzung kommen wolle.

Ein Pflasterstreifen über die Straße soll dem Bereich zwischen Aussegnungshalle und Haus der Pfarrgemeinde in der Friedensstraße einen platzähnlichen Charakter geben. Foto: Springmann

Friedensstraße: Diese solle laut Müller barrierefrei ausgebaut werden, gerade in Hinsicht auf die Pflegeheim-Bewohner. Dazu sollen unter anderem die Gehwege künftig auf Straßenniveau liegen und optisch durch ein Betonpflaster abgegrenzt werden.

Um die 60-prozentige Förderung für das Sanierungsgebiet zu bekommen, reiche es auf der Straße aber nicht aus, diese einfach neu zu asphaltieren, so Bauernfeind. Eine Bedingung des Regierungspräsidiums sei, dass die Straße optisch umgestaltet werden müsse. Der Vorschlag: Zwischen dem Haus der Pfarrgemeinde und der Aussegnungshalle soll durch Pflasterstreifen über die Straße ein platzähnlicher Charakter geschaffen werden.

Doch der Vorschlag des Planers hatte nicht nur Freunde: Während Martin Dieterle (Freie Wähler) das Pflaster nur auf Länge der Aussegnungshalle sehen wollte, sprach sich Martin Welle dafür aus, es lieber ganz streichen, da er kein Freund von Pflaster in der Straße sei. „Es macht letztlich eben einen Unterschied von 60 Prozent Förderung oder nicht“, warf Bauernfeind ein. Martin Rebbe hingegen sprach sich für das Pflaster wie vorgeschlagen aus, denn so könnte mit optischen Mitteln erreicht werden, dass die Straße nicht zu schnell durchfahren werde.

Am Ende stand für diesen Themenblock ein Kompromiss: Während Udo Schacher (CDU) und Martin Welle dafür stimmten, die Straße durchgängig zu asphaltieren, einigten sich die restlichen Räte auf die Pflaster-Lösung. Wie viel Meter letztlich mit dem Betonpflaster versehen werden sollen, soll im Zuge einer Bemusterung festgelegt werden.

Die Kosten

Für die Ausschreibung ist noch die Detailplanung notwendig. Diese will Planer Pit Müller dem Gemeinderat voraussichtlich im November vorlegen. Die Kosten für die drei Abschnitte belaufen sich auf rund 882 000 Euro, so Müller. Und: „Es ist eine Baustelle von zwölf bis 15 Monaten, darüber müssen wir uns im Klaren sein“, sagte er. Alles bis April 2025 abzurechnen sei indes vermutlich nicht ganz zu schaffen, gab er zu Bedenken.