Nachdem Bürgermeister-Stellvertreterin Erna Armbruster die Gemeinderatssitzung eröffnet hatte, wiederholte Matthias Bauernfeind den Diensteid und die Verpflichtungsformel. Foto: Springmann

Nach der Wahl im Juni ist Oberwolfachs alter und neuer Bürgermeister Matthias Bauernfeind in der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend offiziell für seine zweite Amtsperiode vereidigt worden. Zu Gast waren Vertreter aus der Politik und Bürger.

So eine Gemeinderatssitzung gebe es in dieser Form nur alle acht Jahre, sagte Bürgermeister-Stellvertreterin Erna Armbruster. Nicht alltäglich sei auch das Wahlergebnis im Juni gewesen: Als einziger Kandidat habe er es zwar einfach gehabt, aber das Wahlergebnis (siehe Info) spräche für sich. Anwesend waren in der Sitzung in der Festhalle neben den Gemeinderäten, Mitarbeitern und Bürgern auch CDU-Bundestagsabgeordneter Thorsten Frei sowie Bürgermeister aus den umliegenden Gemeinden. Musikalisch eröffnet wurde die Sitzung von einer Abordnung der Trachtenkapelle Oberwolfach.

Notfallkörbchen für das Gemeindeoberhaupt

Bevor es aber mit Amtseid und Verpflichtungserklärung offiziell wurde, hatten sich die Kinder des Familienzentrums sowie Leiterin Simone Schmider und Caroline Feger noch überlegt, was sie ihrem neuen „Chef“ zur zweiten Amtsperiode schenken könnten – schließlich ist das Familienzentrum unlängst in die Trägerschaft der Gemeinde übergegangen. Die Kinder überreichten Bauernfeind ein Notfallkörbchen, gefüllt unter anderem mit Geduldsfäden, Tee für die Gelassenheit, einer Brille für den Durchblick und Zuckermäusen, falls die Kommune mal knapp bei Kasse ist.

„Wir haben in ihm einen Vordenker gefunden, einen Kämpfer für unsere Gemeinde“, sagte Armbruster in ihrer Laudation und gab den Gästen sodann einen kurzen humorigen Rückblick auf die vergangenen acht Jahre. Dabei sei es nicht immer ein Zuckerschlecken gewesen, ging sie auf die manchmal durchaus schwierigeren Aufgaben des Gemeindeoberhaupts ein. So habe gerade am Anfang der ersten Amtsperiode Bauernfeinds die Diskussion um die Windkraft für viel Wirbel gesorgt. Corona hatte alles auf den Kopf gestellt, Ukraine-Krieg und Klimakrise taten ihr übriges. „Das war nur ein kleiner Abriss“, so die Bürgermeister-Stellvertreterin weiter.

Viel Lob gab es unter anderem für die hervorragende Vernetzung des Gemeindeoberhaupts – nicht nur in den sozialen Medien, sondern auch, wenn es darum ging, Fördertöpfe für die nicht gerade mit Reichtümern gesegnete Wolftalgemeinde zu erschließen. „Sie wollen uns und das alles wiederhaben?“, fragte sie. „Dann machen Sie mal schön weiter.“

Foto: Springmann

Dann wurde es ernst: Bauerndfeind wiederholte zunächst den Diensteid, den alle Beamten zu leisten haben. Anschließend wiederholte er die Verpflichtungserklärung, in der auf die besonderen Amtspflichten gegenüber der Gemeinde und den Einwohnern hingewiesen wird. Anschließend überreichte Erna Armbruster das Geschenk des Gemeinderats: eine Kiste Apfelsekko. Den Wünschen schloss sich Vorsitzender Markus Schätzle für die TKO an.

Keine Vorschusslorbeeren, sondern ein Zeugnis

Thorsten Frei betonte in seinem Grußwort, dass die Wiederwahl etwas Besonderes sei. „Das sind keine Vorschusslorbeeren, die man bekommt, sondern ein Zeugnis für die erste Amtszeit“, betonte er. Oberwolfach sei unzweifelhaft einer der schönesten Orte seines Wahlkreises. „Aber darauf darf man sich nicht ausruhen, dafür muss man jeden Tag hart arbeiten“, sagte er. Bauernfeind sei ein großer Ideengeber und Antreiber, wenn es darum gehe, die Entwicklung der Gemeinde positiv voranzutreiben.

Bauernfeind selbst bedankte sich für die vergangenen acht Jahre und blickte positiv auf die kommenden – wenn auch realistisch. „Wir leben hier selten Wunschträume aus, sonder sind in der harten Realität unterwegs, wenn es darum geht, was machbar ist und was nicht“, sagte er. „Ich habe mich in den Ort verliebt und bin glücklich, weitere acht Jahre weitermachen zu dürfen“, schloss er. Alles, was er tue, habe ein Ziel: „Das beste für den Ort und die Region herausholen.“

Die Wahl

Der amtierende Bürgermeister war bei der Wahl am 18. Juni als einziger Kandidat ins Rennen gegangen. Die Oberwolfacher schenkten dem gebürtigen Freiburger wiederholt das Vertrauen: Von 2107 stimmberechtigten gaben 973 ihre Stimme ab, die Wahlbeteiligung lag somit bei 46,2 Prozent. Davon stimmten 858 Wähler (91,7 Prozent) für den Amtsinhaber.