Um die Anzahl der betroffenen Bäume zu verdeutlichen, hatten Ralph Fröhlich und weitere Anwohner jene markiert, die im Rahmen der Radwegerweiterung gefällt werden sollten. Foto: privat

Der öffentliche Druck war groß: Fast 25 000 Menschen hatten eine Petition zum Erhalt von 128 Offenburger Bäumen, die einem Radweg weichen sollten, unterschrieben. Der Gemeinderat folgt deren Anliegen nun.

„Sicher haben wir das maximal Mögliche gestern in der Sitzung des Gemeinderates erreicht“, bilanziert Ralph Fröhlich am Dienstag. Der Offenburger hatte eine Online-Petition zum Erhalt der Bäume entlang der Moltke- und Weingartenstraße gestartet. Insgesamt 155 sollten für die Erweiterung des in die Jahre gekommenen Radwegs weichen, 27 wurden bereits gefällt. Damit die restlichen 128 Bäume den Ausbauplänen nicht auch zum Opfer fallen, startete Fröhlich seine Petition.

Fast 25 000 Menschen unterstützten diese bislang mit einer digitalen Unterschrift. Das scheint Eindruck gemacht zu haben: „Alle Fraktionen haben sich für den Erhalt der Bäume ausgesprochen und die Stadtverwaltung aufgefordert, nun entsprechende Planungen vorzulegen, wie dennoch sichere Rad- und Gehwege entwickelt werden können“, schreibt Fröhlich am Dienstag auf der Webseite seiner Online-Petition.

„Der Gemeinderat beauftragt die Verwaltung, die Planung unter Erhalt der Bestandsbäume zu vertiefen“, heißt es im Beschluss des Gemeinderats. In der Vorlage für die Sitzung war noch die Rede von einer „vertiefenden Prüfung insbesondere in Bezug auf den Erhalt der bestehenden Bäume“.

Zwischenbericht soll im Januar vorliegen

Fröhlichs Initiative hatte auch mögliche Alternativen für die geplante Rodung und die Erweiterung des Radwegs vorgeschlagen. Etwa den Bereichen in eine Tempo-30-Zone umzuwandeln oder die Straßenbreite für Autos zu verkleinern. „Sicherer, ruhiger und vor allem lebenswerter würde unsere Stadt auf jeden Fall“, erklärt Fröhlich, der selbst in der Weingartenstraße wohnt und arbeitet. „Das ist aber noch etwas Zukunft, für heute feiern wir unseren Punktsieg.“

Der Einen Zwischenbericht der Stadtverwaltung soll es im Januar 2024 und ein Ergebnisbericht im September 2024 geben. „Wir werden also weiterhin ein wachsames Auge haben, wie sich die Planungen die nächsten Monate entwickeln“, so Fröhlich.