Der Kindergarten Elzwiesen soll zum 1. Januar einen neuen Träger bekommen. Foto: Göpfert

Elzwiesen-Kindergarten hat einen neuen Träger.

„Mit dem Trägerwechsel wird sich die Gemeinde nicht vollkommen aus dem Kindergarten Elzwiesen herausziehen. Inhaltlich werden wir uns weiterhin einbringen. Allerdings gewinnen wir jetzt einen professionell gute aufgestellten Partner dazu“, betonte Bürgermeister Kai-Achim Klare bei der Pressekonferenz. Von diesem neuen Partner, dem Unternehmen Junikäfer, erhofft man sich vor allem mehr Unterstützung bei der Mitarbeitersuche und -ausbildung, bei organisatorischen und rechtlichen Fragen sowie Synergieeffekte mit der Kita Rheinpiraten.

Die frühkindliche Betreuung hat in Rust eine lange Tradition. Schon früh wurde sie über die katholische Kita St.Michale angeboten, als diese aufgrund des gestiegenen Bedarfs jedoch zu klein wurde, hatte die Gemeinde mit dem Elzwiesen-Kindergarten eine neue, gemeindeeigene Betreuungseinrichtung geschaffen. Kindergartenleiterin Donata Neuß hatte nicht nur die Leitung der Einrichtung übernommen, sondern auch die Trägeraufgaben: Sie kümmerte sich um das Personal, das pädagogische Konzept der Kita und die Beziehungsarbeit zu Eltern und anderen Einrichtungen. „Das war ein riesiger Kraftakt und sie hatte es unglaublich gut gemacht“, betonte Klare.

Die Anforderungen seien jedoch über die Jahre immer weiter gewachsen: Der Kindergarten Elzwiesen war sehr schnell voll belegt gewesen, die Zufriedenheit war hoch, so dass 2015 noch die Waldgruppe dazukam. Gleichzeitig sind die rechtlichen Anforderungen an die Einrichtung durch eine immer komplexere Gesetzgebung gestiegen. Durch den Fachkräftemangel wurde es immer schwieriger, geeignetes Personal zu finden. Kam es dann noch zu unerwarteten Ausfällen waren Gruppenschließungen die Folge. Die Gemeinde unterstützte bei den organisatorischen Maßnahmen und der Personalsuche. Jedoch, so Klare: „Uns fehlt als Einzeleinrichtung einfach das Netzwerk.“

Junikäfer kann mit einem besseren Netzwerk punkten

Deshalb sei man seit 2019 eng mit dem Unternehmen Junikäfer in Kontakt getreten, das seit 2022 auch der Träger der Kita Rheinpiraten ist. „Junikäfer hat das Netzwerk, das der Gemeinde fehlt, etwa um Personalengpässe aufzufangen“, so der Bürgermeister. Wenn alles klappt, wird Junikäfer zum 1. Januar 2024 die Trägerschaft des Elzwiesen-Kindergartens übernehmen. Die Gemeinde Rust wird jedoch weiterhin die Kita-Beiträge zu 100 Prozent übernehmen, wie bei den anderen Ruster Einrichtungen auch. Insgesamt ist das Familienunternehmen Junikäfer Träger von 15 Einrichtungen in Freiburg sowie von den Rheinpiraten in Rust und bald neu mit dem Elzwiesen-Kindergarten. Eine Trägerschaft außerhalb Freiburgs zu übernehmen, habe man gewagt, weil man in Rust wirklich auf gute Voraussetzungen getroffen sei, schwärmte Benjamin Rudolph-Mittenbühler, einer der drei Geschäftsführer von Junikäfer. „Die Qualität in Rust ist toll – und wir wollen sicher gehen, dass sie so erhalten bleibt“, betonte er. Im Elzwiesen-Kindergarten habe man engagierte und leistungsstarke Mitarbeiter vorgefunden, diese wolle man nun noch weiter fördern.

Dafür verfügt Junikäfer über die eigene Akademie „Beruf und Leben“, mit deren Hilfe sich die Angestellten des Kindergartens besser und differenzierter fortbilden können, als das vorher der Fall war. Das mache es dem Träger leichter, Personal zu gewinnen, zu halten und für frei werdende Stellen – etwa aufgrund des Generationswechsels – gezielt zu entwickeln, erklärte Rudolph-Mittenbühler.

Neue Fachstelle geplant

So plant Junikäfer für die beiden Einrichtungen in Rust etwa eine Fachstelle zur Inklusions- und Integrationshilfe zu schaffen. Zudem ist langfristig geplant, die Kitas als Ausgangspunkt für ein Familienzentrum zu nutzen. In diesem soll Eltern niedrigschwellig Hilfe und Beratung angeboten werden sowie die soziale Vernetzung zwischen den Familien gefördert werden.

Das ist das Unternehmen Junikäfer

„Junikäfer“ wurde 1991 von Martina Rudolph-Graf in Freiburg gegründet. Die Sozialpädagogin wollte sich, Familien und Alleinerziehenden dabei helfen, Arbeit und Familie zu verbinden Bis heute ist es ein Familienunternehmen. Geschäftsführer sind Martina Rudolph-Graf und ihre Söhne Oliver Rudolph und Benjamin Rudolph-Mittenbühler.