Den Engel aus Holz, den ihm seine Frau geschenkt hat, nimmt Samuel Reichert auf jeden Fall mit in den "kleinen Engel". Foto: Kornfeld

Der Gutacher "Engel" wird zu Ende Oktober schließen,. Samuel Reichert will sich aus gesundheitlichen Gründen zurückziehen. Die Gästezimmer sollen zunächst weiter für Geschäftsreisende und Monteure betrieben werden.

Gutach - Die Zimmer sollen jedoch nicht unter Reicherts Regie weiter vermietet werden, sein Sohn Silas soll den Bereich übernehmen. Eventuell sollen dort nach einer Übergangszeit Wohnungen eingerichtet werden, möglichst für mehrere Generationen, informiert Samuel Reichert im Gespräch mit unserer Zeitung.

Durch einen gesundheitlichen Warnschuss sei ihm bewusst geworden, dass er etwas ändern müsse. Er wollte erst einfach langsamer machen. Das sei aber in der Gastronomie, auch bedingt durch den Personalmangel, nicht möglich. Er beschreibt das Personalmanagement als nervenaufreibend und die Zeit während der Pandemie sei zermürbend gewesen.

"Der ›Engel‹ ist so konzipiert, dass man sechs Leute braucht, drei in der Küche und drei im Service", informiert der 57-Jährige. Und es sei schwer, Personal zu finden. Ihm sei im Dorf vorgeworfen worden, dass er nur Ausländer beschäftige, aber er betont: "Meine zwei Rumänen sind da, wenn ich sie brauche". Seit 2015 betreibt Reichert den "Engel". Es ist keine leichte Entscheidung für ihn gewesen, aufzuhören. "Gastronomie ist ein schöner Beruf, ich hätte schon noch Lust, aber es sind zu viele Dinge zusammen gekommen.", sagt Reichert. Aber er hört auch nicht ganz auf.

Aus dem "großen Engel" soll ein "kleiner Engel" werden. Denn den Wohnmobilstellplatz beim Gasthaus will Reichert weiter betreiben. An der Stelle des jetzigen Sanitärhäuschens soll eine Vesperstube entstehen. Dort wird es eine reduzierte Karte geben. "Die Pfännle bleiben und die Hausmacher Würste wird es auch weiterhin geben", betont Reichert. Aber durch das geplante Selbstbedienungskonzept ist das zu zweit möglich.

Der Parkplatz werde dadurch etwas schmaler und es soll einen komplett barrierefreien Sanitärbereich geben, blickt Reichert voraus. Er werde die Kücheneinrichtung und auch sonst Einiges vom Mobiliar des "großen Engel" mit in den "kleinen Engel" nehmen.