Foto: Bohnert-Seidell

1,4 Millionen Euro werden in Friesenheim in Glasfaserausbau investiert

Friesenheim - Anfang des Jahres 2022 soll es losgehen: 1,4 Millionen Euro sollen in Friesenheim in den Glasfaserausbau investiert werden. Zehn Prozent der Kosten trägt die Gemeinde. Der Rest wird über Förderprogramme von Bund und Land gedeckt.

Die Unternehmen in den Gewerbegebieten der Gemeinde Friesenheim liefern eine der bedeutendsten Einnahmequellen von Friesenheim. Allein im Jahr 2021 hat die Kommune mehr als vier Millionen Euro Einnahmen über die Gewerbesteuer verbuchen können. Im Jahr 2018 hat eine Umfrage über die Wirtschaftsförderung der Gemeinde Friesenheim unter den Gewerbetreibenden gezeigt, dass schnelles Internet einer der Standortfaktoren für den Betriebssitz in Friesenheim sind.

Das Industriegebiet I ist hinsichtlich schnelles Internet bislang noch unzureichend versorgt. Hier wird die Breitband Ortenau GmbH demnächst tätig werden und den Bedarf an Breitbandversorgung erfüllen. Dort, wo private Anbieter wie die Deutsche Telekom nicht investieren, wird die Breitband Ortenau tätig.

90 Prozent der Investitionskosten werden gefördert, die restlichen zehn Prozent sind von der jeweiligen Kommune zu tragen. Der Bund gibt 50 Prozent und das Land 40 Prozent Fördermittel zur Investitionssumme. Ausgehend von 1,4 Millionen Euro für die Breitbandversorgung von Schulen, dem Industriegebiet I sowie den Anwohnern im vorgesehenen Bereich, hat die Gemeinde knapp 140 000 Euro zu zahlen. Anfang des Jahres 2022 ist der Glasfaserausbau im Industriegebiet I geplant. Aktuell laufen die Ausschreibungen für die Vergabe der Bauleistungen. "Die Breitband Ortenau ergänzt nur dort das Angebot an Glasfaser, wo private Anbieter nicht investieren", erklärte Bürgermeister Erik Weide in der jüngsten Sitzung.

Aktuell gibt es keine weitere Gewerbegebiete in der Gemeinde. Im Entwicklungskonzept ist verankert: "Die Gemeinde Friesenheim strebt die Erschließung neuer, geeigneter Gewerbegebiete an." Diese Entwicklung ist gekoppelt an eine Fortschreibung des Flächennutzungsplans, der mögliche neue Gewerbegebiete festhält. Entscheidend in diesem Fall ist der langfristige Erwerb von Flächen aus privater Hand.

Betriebe haben Uploadrate von weniger als 30 Mbit/Sekunde

Eine relativ gute Grundversorgung hat laut EU-Richtlinie, wer im Privathaushalt eine Downloadgeschwindigkeit von mindestens 30 Mbit/Sekunde erreicht. Gewerbebetriebe benötigen in der Regel mehr Mbit/Sekunde auch in der Uploadgeschwindigkeit. Für eine nachhaltige Investition sieht das Konzept der Breitband Ortenau ein Betreibermodell vor, das den Glasfaserkabelausbau beinhaltet. In Friesenheim ist der Breitbandausbau in Gewerbegebieten nur dann förderfähig, wenn die Betriebe eine Uploadrate von weniger als 30 Mbit/Sekunde haben. Das ist hier der Fall.

Das Industriegebiet II mit knapp zehn Hektar Gesamtfläche wurde 2015 in Angriff genommen und 2017 erschlossen. Mittlerweile sind alle Grundstücke verkauft und so gut wie alle Flächen bebaut. Die Infrastruktur für Glasfaseranschluss liegt für jeden dort bereit. Jedem Unternehmen und das sich ans Glasfaserkabelnetz anschließen möchte, steht dieses auch zur Verfügung..