Pfarrer Steffen Jelic hat in Friesenheim seine neue Heimat gefunden. Geboren wurde er in Bretten. Foto: Bohnert-Seidel

Friesenheim - Seit zehn Jahren wirkt Pfarrer Steffen Jelic nun in Friesenheim. Während er mit großer Freude auf das Zusammenrücken der Kirchengemeinden blickt, bereitet ihm eine Sache Sorgen: Es fehlt an Ministranten.

"Im Pfarrbüro ist es insgesamt etwas ruhiger geworden", sagt Pfarrer Steffen Jelic und nimmt sich gerne Zeit für einen Rückblick auf die vergangenen zehn Amtsjahre in Friesenheim. Am 1. September 2011 ist Pfarrer Jelic nach Friesenheim gewechselt.

Pfarrer Alexander Hafner war noch nicht einmal vollständig ausgezogen. Für einige Tage fand Jelic Unterschlupf bei den Nonnen im früheren Feierabendhaus der Barmherzigen Schwestern. Mitte September 2011 ist er schließlich ins Pfarrhaus gezogen. Am 12. September 2011 hat Pfarrer Jelic die Leitung der Katholischen Kirchengemeinde Friesenheim mit den sechs Pfarreien in Friesenheim, Heiligenzell, Kürzell, Oberschopfheim, Oberweier und Schuttern übernommen.

Geplantes Gebäudekonzept bringt Neuerungen

In zehn Jahren ist in der Seelsorgeeinheit ganz schön viel gestaltet worden. Kürzell ist zur Katholischen Kirchengemeinde hinzugekommen. Aus sechs Pfarrgemeinderäten wurde einer. Das Pfarrbüro erfuhr eine Digitalisierung und alle Pfarrsekretärinnen wurden mit eigenem Arbeitsplatz im zentralen Pfarrbüro ausgestattet. Menschen rückten über den eigenen Kirchturm hinaus näher zusammen, stellt Pfarrer Jelic fest.

Dass sich nicht alle Menschen auf dieser Form von Zusammenwachsen mitnehmen ließen, räumt er ein. "Sicherlich ecke ich auch mit der ein oder anderen Erneuerung an", so Jelic. "Aber noch schlimmer wäre, wenn ich ein Fähnchen im Wind wäre." Der Wegzug von Pfarrer Felix Baumann machte die pastorale Arbeit nicht immer einfacher. Pater Tijo kam hinzu, weil Jelic zeitweise das Dekanat geführt hat. "Heute ist die Kirchengemeinde personell recht gut aufgestellt", so Jelic.

Neuerungen wird vor allem das geplante Gebäudekonzept bringen, das alle Gebäude innerhalb der Kirchengemeinde auf den Prüfstand stellen muss. Begegnungsräume seien wichtig. Noch lägen keine konkreten Pläne für Veränderungen vor.

Bis 2025 wird Steffen Jelic definitiv in Friesenheim bleiben

Treffen, die schon im Jahr 2020 geplant waren, mussten coronabedingt abgesagt werden. Fronleichnamsgottesdienste finden zentral in Schuttern statt. In den Pfarreien wird zu gemeinsamen Gottesdiensten eingeladen. "Familiengottesdienste haben einen besonderen Aufwind erfahren", weiß Jelic. Ins Leben gerufen wurden so die Picknickgottesdienste auf dem Sportplatz in Oberschopfheim.

"Leider gibt es aber weniger Ministranten", stellt Pfarrer Jelic fest. Geschuldet sei dies auch der Pandemie – zwei Jahrgänge von Kommunionkindern fehlten. Ein besonderes Erlebnis für Pfarrer Jelic sei in den vergangenen zehn Jahren die Renovierung der Leutkirche und die damit gefeierte große Prozession zum Kleinod der historischen Kapelle gewesen.

Normalerweise verlassen Pfarrer nach zehn bis zwölf Jahren die Kirchengemeinden. Pfarrer Jelic wird die Kirchengemeinde auf jeden Fall noch in die große Veränderung im Jahr 2025 begleiten. "Was danach kommt, wird sich zeigen", so Jelic.

Biografie

Geboren und aufgewachsen ist Steffen Jelic in Bretten. Theologie hat er in Freiburg und Rom studiert. Am 19. Dezember 2004 wurde er zum Diakon geweiht. Die Priesterweihe empfing er am 14. Mai 2006 in Freiburg durch Erzbischof Robert Zollitsch. Von 2006 bis 2009 wirkte er als Kaplan in der damaligen Seelsorgeeinheit Karlsruhe West-Nord und von 2009 bis 2011 war er Vikar in der Seelsorgeeinheit Markdorf am Bodensee. Seit 2015 ist er stellvertretender Dekan.