Bürgermeister Erik Weide (von links), Joachim Müller-Bremberger, Baudirektor Regierungspräsidium und Sybille Hurter vom "Kommunal-Konzept BW" sprachen über das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum. Foto: Bohnert-Seidel

Gemeinderat: Friesenheim will ELR-Schwerpunktgemeinde werden

Friesenheim - Zur Informationsveranstaltung hinsichtlich des Entwicklungsprogramms Ländlicher Raum (ELR) sind in der Sternenberghalle Gemeinde- und Ortschaftsräte zusammengekommen. Die Zeit dränge, bis Juli müsse der Antrag zur ELR-Schwerpunktgemeinde beim Regierungspräsidium Freiburg Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg eingereicht sein.

Sowohl das Fachbüro "Kommunal-Konzept BW" aus Freiburg mit Sybille Hurter, als auch das Regierungspräsidium Freiburg mit Baudirektor Joachim Müller-Bremberger attestieren Friesenheim große Chancen, auf Grundlage des Gemeindeentwicklungskonzepts Friesenheim 2035, aufgenommen zu werden.

Mögliche Projekte werden im Ortschaftsrat diskutiert

Inhaltlich müsse dem Antrag eine Maßnahmenliste von künftigen Projekten vorgelegt werden. Förderungswürdig seien sowohl kommunale Maßnahmen, wie eine Platz- oder Umfeldgestaltung, aber auch private Projekte oder Projekte kleinerer und mittlerer Unternehmen. Kommunale Maßnahmen sollten über den Gemeinderat und Ortschaftsrat in einer Prioritätenliste definiert werden.

Das übergeordnete Ziel des Programms sehe eine nachhaltige Strukturförderung von ländlich geprägten Gemeinden vor und umfasst die Themen Wohnen, Arbeiten, Grundversorgung oder Gemeinschaftseinrichtungen. Fördern ließen sich beispielsweise Umnutzungen vorhandener Bausubstanzen oder Modernisierung von Wohnverhältnissen. Grundsätzlich seien Zuschüsse für Gebäude, die vor 1970 errichtet wurden, möglich.

Kommunal ließen sich Plätze neu gestalten oder Gebäude umnutzen. Sowohl Privatpersonen, Vereine, Kommunen und Unternehmen könnten ELR-Projektträger sein. Antragsteller sei jedoch immer die Gemeinde. Die Projekte müssten immer zu den Handlungsfeldern wie demografische Entwicklung, flächensparende Siedlungsentwicklung oder dem Schutz von Natur und Landschaft passen.

Im Bereich Wohnen liege die Fördersumme bei mindestens 50 Prozent der Nettoinvestition. Inwiefern sich unterschiedliche Förderprogramme koppeln ließen, bleibe abzuwarten und dürfte auch an der Cleverness der Handwerker liegen, ihre Kunden auf die Förderungen hinzuweisen, erklärte Joachim Müller-Bremberger.

"Ich denke schon, dass die Gemeinde gute Chancen auf einen erfolgreichen Antrag haben wird", fügt er an. Versprechen könne er aber natürlich nichts. Bürgermeister Erik Weide vertraue auf die Friesenheimer, "gute Maßnahmen hinzubekommen". Mit Hilfe vom Land ließe sich so in Zeiten knapper Kassen das Ortsbild verschönern.

In den Ortschaftsräten wird in den kommenden Sitzungen über mögliche Projekte beraten. Am 17. Mai wird in der Gemeinderatssitzung ein Zwischenstand vorgestellt sowie ein Beschluss über die ortsteilbezogenen Maßnahmen gefasst. Im Juni soll in einer Gemeinderatssitzung die Antragstellung beschlossen werden. Im Juli soll fristgerecht der Antrag aus Friesenheim eingereicht werden.