Am heutigen Samstag wird sich wieder eine kleine Karawane aus der südlichen Ortenau nach Freiburg aufmachen. Nicht, um in der Münsterstadt shoppen zu gehen, sondern des Fußballs wegen, meint unser Kollege.
Denn wenn der SC Freiburg heute sein erstes Saisonheimspiel gegen Werder Bremen bestreitet, werden auch viele Menschen aus dem Raum Lahr dabei sein.
Ich bin jedenfalls immer wieder überrascht, wen ich alles im Stadion treffe – von OB Markus Ibert (mit Fanschal) bis zum früheren Mitschüler vom Max-Planck-Gymnasium, zu dem der Kontakt sonst abgerissen war. Alles Anhänger des SC Freiburg, der vor 30 Jahren in der Bundesliga debütierte und seither eine spezielle Erfolgsstory geschrieben hat.
In der Bundesliga-Premierensaison 1993/94 hatte der SC ein kleines Stadion mit knapp 17 000 Plätzen und einen ehrenamtlichen Präsidenten Achim Stocker, der den Verein damals fast allein mit einem Rentner auf der Geschäftsstelle führte und aus Sparsamkeit die eigene Kaffeemaschine für die Journalisten zum Spiel mitbrachte. Heute residiert der Verein in einer schicken Spielstätte, benannt nach dem Europa-Park, die der SC für knapp 80 Millionen Euro selbst finanzierte – mit Platz für 34 700 Zuschauer, 20 Logen und 2000 VIP-Plätze. Ehrenamtlicher Präsident ist mit Eberhard Fugmann ein gebürtiger Lahrer.
Wenn heute vor Spielbeginn die SC-Fans wieder den größten Chor Südbadens bilden und gemeinsam das Badnerlied intonieren, tun sie das im Gefühl, dass ihr Verein auf einem guten Weg ist. Von der Stadionregie wird die badische Nationalhymne dabei in einer Version der Gälfiäßler um den Friesenheimer Franz Schüssele eingespielt – auch bei der Musik ist die Ortenau also gut vertreten.
Schade nur, dass das Stadion nicht noch größer ist – denn ich kenne so manchen weiteren Lahrer, der dem Bundesligisten ebenfalls gern vor Ort die Daumen drücken würde, aber leider keine Eintrittskarte kriegt.