Mahlberg hat bezüglich der Halle in Orschweier kein Glück. Schon wieder gab es keine Förderzusage. Foto: Decoux

Für den Umbau der Festhalle Orschweier öffnet sich kein weiterer Fördertopf. Für das Fünf-Millionen-Euro-Projekt fließen lediglich eine Million Zuschuss aus dem Stadtsanierungsprogramm.

Der Stadt Mahlberg gehen nun doch mehr als eine Million Euro an beantragten Fördermitteln aus dem Zuschussprojekt des Bundes mit dem sperrigen Namen „Sanierungsprogramm kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ durch die Lappen. Das hatte Bürgermeister Dietmar Benz per E-Mail in der vergangenen Woche erfahren. „Von insgesamt 990 bundesweit angemeldeten Projekten werden nur 148 bezuschusst. Die Festhalle Orschweier ist nicht dabei“, informierte die Verwaltungsspitze am Montag in der Gemeinderatssitzung.

Damit bleibt ein weiterer Fördertopf, den Stadt zur Mitfinanzierung des seit Jahren in der Warteschleife verharrenden Sanierungsprojekts anzapfen wollte, verschlossen. Schon zu Jahresbeginn hatte Mahlberg erfahren müssen, dass das Sportstätten-Förderprogramm des Landes für 2023 nicht wieder aufgelegt wird und deshalb beantragte 900 000 Euro ausbleiben werden. Jetzt also auch die schlechte Nachricht aus Berlin. Unterm Strich bleibt es bei einer Projektförderung von rund einer Millionen Euro aus dem Stadtbauförderprogramm, für das eine Zusage des Landes seit vergangenem Jahr vorliegt.

Auch die Heizungsanlage bereitet Sorgen

„Für die Stadt bedeutet das, dass sie von den Kosten von etwa fünf Millionen Euro etwa vier Millionen selbst tragen muss“, erklärte Bürgermeister Dietmar Benz auf Nachfrage. Die Stadt werde diese Summe wohl in den nächsten drei Jahren im Haushalt unterbringen müssen. Bereits für 2023 sind Ausgaben in Höhe einer halben Million Euro vorgesehen. In der Dezember-Sitzung des Rats hatte Benz angekündigt, die Sanierung der Halle zeitnah angehen zu wollen, auch ohne Förderung. Sonst fräßen die gestiegenen Baukosten mögliche Zuschüsse auf.

Und für die Stadt kann es im schlimmsten Falle noch heftiger kommen. Denn derzeit wird die Heizungsanlage, mit der sowohl Halle als auch die Schule in unmittelbarer Nachbarschaft versorgt werde, mit Gas betrieben. Bereits im Dezember hatte der Gemeinderat die Firma Vertec damit beauftragt, dafür eine Lösung zu finden. Denn wenn die Anlage drei oder vier Jahren den Geist aufgibt, dann muss das komplette Heizungssystem auf nichtfossile Brennstoffe umgestellt werden – sprich etwa auf Pellets oder Hackschnitzel.

So sieht es jedenfalls die Gesetzesinitiative aus dem Bundeswirtschaftsministerium vor. Und selbst wenn das Gesetz nicht wie angekündigt komme, so werde man doch von den Kommunen erwarten, dass diese mit gutem Beispiel und für den Klimaschutz vorangehen, mutmaßt Bürgermeister Dietmar Benz: „Dann kommen noch mal eine halbe Million Euro dazu, womöglich ohne Förderung.“ In einer der kommenden Sitzungen soll im Gemeinderat über diese Perspektive beraten werden.

Renovierungsgeschichte

Seit mehr als zehn Jahren will die Stadt Mahlberg die Halle in Orschweier renovieren – und setzt das Thema auch immer wieder auf die Wunschliste des Haushalts. Jedoch ging sie bei den Förderungen bislang Jahr für Jahr immer leer aus