Die Feuerwehr in Wolfachs französischer Partnerstadt hat mehrere Tage lang die Brände im Wald eingedämmt und letztlich gelöscht. Foto: Facebook/Sdis83 officiel - Sapeurs-Pompiers du Var

Schlimme Waldbrände vor den Toren von Wolfachs französischer Partnerstadt haben die Menschen in Atem gehalten: Zwei Tage lang waren in Cavalaire sur Mer Tausende evakuiert und in einer Turnhalle untergebracht worden.

Wolfach/Cavalaire - "Der Himmel war ganz dunkel, überall am Horizont waren Rauchwolken zu sehen", erzählt Mia Bartsch, die Mitglied im Cavalairer Partnerschaftsausschuss ist und in der französischen Partnerstadt von Wolfach lebt. Mehrere Tausend Menschen mussten evakuiert werden, die meisten von Campingplätzen etwas außerhalb der Stadt. Sie haben zwei Tage lang in einer Turnhalle verbracht, gehofft und gebangt.

Die Situation sei gerade für die älteren Bewohner in der Stadt besorgniserregend gewesen, die keine sozialen Medien wie Facebook nutzen oder sich über Radio und Fernsehen informieren. "Jeder in der Gemeinde, der Zeit hatte, ist zu den Häusern dieser Menschen, die nicht evakuiert werden mussten, hingegangen und hat sie auf dem neuesten Stand gehalten und beruhigt", erzählt sie.

Feuerwehr löscht tagelang die Flammen

Die Einwohner kennen sich untereinander, sind es im Winter doch nur rund 7000 Menschen, die dann in der Küstenstadt leben. Im Sommer sind es ganze 70 000, so die Französin. Viele wohnten dann auf den Campingplätzen, die sie wegen der Waldbrände nun für zwei Tage verlassen mussten. Auch die Hausbesitzer am Waldrand seien wegen der Feuer gefährdet gewesen und mussten ihre Häuser vorsorglich räumen. "Das Feuer hat hinter einem Hügel gebrannt. Die Feuerwehr hat dann von der Kuppe des Bergs aus gelöscht", berichtet Bartsch. Nach mehr als 48 Stunden seien die Flammen dann gelöscht und die Gefahr gebannt gewesen.

Verwaltung habe die Rettung gut organisiert

"Der Schrecken war letztendlich größer als der Schaden. Nun sind die Feuer gelöscht, in unsere Stadt sind sie glücklicherweise nicht vorgedrungen", ist Bartsch vorerst beruhigt. Dennoch: "Dieses Mal waren die Brände besonders heftig. Seit 2003 hat es in Cavalaire nicht mehr gebrannt", erzählt Bartsch.

Auch die Stadt Wolfach hatte ihre Hilfe angeboten, als man im Schwarzwald von der Lage in der Partnerstadt erfahren hatte. "Mit großer Bestürzung und Sorge haben wir die Nachrichten über die verheerenden Waldbrände nahe unserer Partnerstadt vernommen", heißt es dazu von der Stadtverwaltung. Bartsch bedankte sich, auch im Namen des Cavalairer Bürgermeisters Philippe Leonelli, für die Anteilnahme und angebotene Unterstützung aus Wolfach.

Als die Anfrage aus Wolfach kam, sei bereits alles organisiert gewesen, generell habe die Partnerstadt laut der evakuierten Personen gute Arbeit geleistet, alle frühzeitig informiert und in der Turnhalle mit Essen und Trinken versorgt. Panik sei laut Bartsch deshalb nicht entstanden. Die geflohenen Menschen hätten dort teilweise geschlafen und sonst abgewartet, bis die Feuer wieder unter Kontrolle waren.

Die Partnerschaft zwischen Wolfach und Cavalaire sur Mer in Südfrankreich besteht seit 1984. Im Jahr 2014 konnte die Partnerschaft bereits ihr 30-jähriges Bestehen feiern. Sichtbarer Beleg für die Verbundenheit mit Wolfach ist der Kreisverkehr "Rond-point de Wolfach", der in dem französischen Hafenstädtchen der Partnerstadt Wolfach gewidmet ist.