Großeinsatz am Offenburger Bahnhof: Polizeibeamte nahmen am späten Dienstagabend einen 18-Jährigen fest. Er soll in Verbindung mit einem geplantem Bombenanschlag stehen. Foto: Häußler/Einsatz-Report 24

Ein Großeinsatz am Offenburger Bahnhof hat am Dienstag für Aufsehen gesorgt. Gegen 20.50 Uhr nahmen Polizeibeamte einen 18-Jährigen fest. Er soll in Verbindung mit einem geplantem Bombenanschlag stehen – noch sind viele Fragen offen.

Offenburg - Für Reisende auf der Rheintalbahnstrecke ging am späten Dienstagabend nichts mehr. Grund war ein Großeinsatz der Polizei. Die Strecke zwischen Offenburg und Lahr sowie beide Bahnhöfe waren zeitweise gesperrt. Zwischen Appenweier und Orschweier war ein Schienenersatzverkehr eingerichtet worden. Schnell kursierten im Internet Gerüchte über eine Bombendrohung.

Dass die Spekulationen nicht komplett aus der Luft gegriffen sind, zeigte sich am Mittwoch: "Am Dienstagabend ergaben sich gegen 19.30 Uhr erste Hinweise auf eine möglicherweise bevorstehende schwere Straftat im Bereich des Offenburger Bahnhofs", hieß es in einer gemeinsamen Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Offenburg und der Staatsanwaltschaft Karlsruhe. Den Hinweis habe man von Anfang an sehr ernst genommen, erklärt eine Polizeisprecherin auf Nachfrage unserer Zeitung.

Im Zuge des folgenden Einsatzes nahmen Beamte am Dienstag gegen 20.50 Uhr einen 18-Jährigen in einem Zug im Bahnhof Offenburg vorläufig fest. Der Verdächtige soll zuvor telefonisch seine Verbindung zu einem geplanten Bombenanschlag eingeräumt haben. Weitere Details gab es am Mittwoch nicht. Polizei und Staatsanwaltschaft hielten sich mit dem Verweis auf die laufenden Ermittlungen bedeckt. Der Hintergrund und die Motivation der vermeintlich geplanten Tat – etwa ob politisch motiviert oder nicht – bleibt damit vorerst offen. Details zum Hinweisgebers wollte die Polizei ebenfalls nicht nennen, er sei den Behörden jedoch bekannt.

Noch am späten Dienstagabend, berichtete ein Sprecher der Bundespolizei, dass ein "verdächtiges Gepäckstück", dem sich Spezialkräfte angenommen hätten, im Fokus der Maßnahmen stand. Das wollte die Polizei am Mittwoch nicht bestätigen. Nur so viel: Die umfangreiche Durchsuchungs- und Ermittlungsmaßnahmen führten bislang nicht zum Auffinden von Sprengmitteln. Neben der Sicherung des Bahnhofs Offenburg kam es laut Polizeisprecherin auch zur Durchsuchung weiterer Objekte – wo, bleibt geheim. Die Staatsschutzabteilungen der Staatsanwaltschaft (siehe Info) sowie des Polizeipräsidiums haben noch in der Nacht die Ermittlungen "mit Hochdruck" übernommen, heißt es. Der 18-Jährige soll am Mittwochnachmittag wegen des Tatvorwurfs der "Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten" dem zuständigen Haftrichter vorgeführt worden sein.

Ein zweiter vorläufig festgenommener junger Mann wurde wieder auf freien Fuß gesetzt. Er konnte mit der Tat nicht in Zusammenhang gebracht werden, so die Mitteilung.

Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe, die als sogenannte Schwerpunktstaatsanwaltschaft Staatsschutz für Baden zuständig ist, hat die Leitung des aktuellen Verfahrens übernommen. Diese schaltet sich bei politisch motivierten, staatsbedrohenden Aktivitäten ein. Dabei kann es sich um die Gefährdung der Allgemeinheit, oder der öffentlichen Sicherheit handeln.