Frieder und Gabi Heizmann trafen die Entscheidung für das Aus des Festivals in Wolfach. Foto: Kern

Das zwanzigjährige Jubiläum hat den Schlusspunkt einer Erfolgsgeschichte in Wolfach gesetzt. Am Samstagabend gaben Gabi und Frieder Heizmann den Ausstellern die Entscheidung bekannt, denn sie sollten es als erste erfahren.

Hintergrund ist, dass für die Erfüllung geänderter Richtlinien für Brandschutzbestimmungen keine Lösung gefunden werden konnte. „Ganz klar ist die Sicherheit von tausenden Besuchern, die jedes Jahr kommen, zu gewährleisten“, stellte das Wolfacher Ehepaar im Gespräch mit unserer Redaktion fest. Das Problem Brandschutz wurde in mehreren Sitzungen mit den Verantwortlichen der Stadt thematisiert. Laut den Heizmanns positionierte sich Bürgermeister Thomas Geppert seinerzeit eindeutig so, dass er die Großveranstaltung in Wolfach halten will.

Die Veranstalter hatten sich anschließend ins Zeug gelegt und Konzepte entwickelt, die den Anforderungen entsprechen. Beispielsweise war es eine Maßgabe, einen Korridor von drei Metern zu schaffen. „Wir haben gemeinsam mit dem Zeltmeister ein Konzept erarbeitet, wie das durch unter anderem Drehen von Zelten zu bewerkstelligen ist“, schildert Frieder Heizmann die Lösungssuche. Auch mit dem Kreisbrandmeister sei Kontakt aufgenommen worden, der das Ganze als machbar absegnete.

Das Aufstellen der Zelte in der Hauptstraße wurde seinerzeit genehmigt, weil mit der Drehleiter der Feuerwehr Hausach alle Gebäudeteile des Schlosses zugänglich und die Menschenrettung gewährleistet war. Die Zelte bestehen standardmäßig aus schwer entflammbarem Material.

Die Festwiese ist keine Option

Scheibchenweise, wie die Heizmanns sagten, kamen jedoch immer weitere Auflagen um die Ecke, kaum war ein Problem gelöst. Welches Konzept auch vorgelegt wurde, es sei abschlägig beschieden worden, so Gabi Heizmann und sie verhehlte ihre Enttäuschung nicht: „Wir hätten uns mehr Unterstützung gewünscht von der Stadt wie etwa die Erstellung eines Gutachtens, nach welchen Richtlinien wir das Festival weiterführen können.“

Auch die Idee, zum Schlossteich hin zu erweitern und diesen zu überbauen, wurde verworfen.

Die den Heizmanns vorgeschlagene Ausweichmöglichkeit, das Festival auf die Festwiese in den Kinziganlagen zu verlegen, ist keine Option für sie – dort ist die nächtliche Sicherung der wertvollen Mineralien und Preziosen wesentlich schwieriger als innerhalb der Schlosshofmauern.

„Die Festhalle wiederum ist einfach zu weit von der Stadt weg und das Festival-Flair würde völlig verloren gehen“, verwiesen die Heizmanns auf das Rahmenprogramm in Kooperation mit der Stadt Wolfach und dem Gewerbeverein am Samstagabend und den verkaufsoffenen Sonntag.

Im September wäre ein weiteres Gespräch mit der Stadt angesetzt gewesen, aber: „Wir sind jetzt einfach durch damit“. Zu dem Zeitpunkt müsste die Planung für 2024 bereits stehen. Die Entscheidung fiel schweren Herzens und beide sagen, dass sie enttäuscht und auch traurig sind.

Wie und ob es woanders weitergeht, ist noch offen. Das „Aus“ für Wolfach muss erstmal verarbeitet werden. „Es sickert ja immer was durch und wir wurden schon von Städten aus dem Umland gefragt, ob wir uns vorstellen könnten, dort das Festival zu machen“, erzählte Frieder Heizmann.

Die diesjährige Veranstaltung zeigte, dass sie nichts von ihrer Anziehungskraft verloren hat. Viele internationale Besucher kamen und nahezu zwei Dutzend Ausstellern musste aus Platzgründen abgesagt werden – so vielen wie noch nie. Über das zweitägige Festival werden wir noch berichten.

Reaktionen

Aussteller und Händler reagierten mit Entsetzen, Sprachlosigkeit und Trauer auf die Bekanntgabe von Gabriele und Frieder Heizmann auf das Aus des Festivals in Wolfach. Gleichzeitig wurde eine große Wertschätzung für die bisherige Arbeit der Heizmanns bekundet. Falls es weitergehen sollte mit der Mineralienbörse an einem anderen Ort, war der Tenor eindeutig: „Egal, wo ihr hingeht, wir gehen mit!“