Der Fasentumzug in Münchweier ist in der ganzen Region bekannt – doch es braucht auch jemanden, der ihn organisert. Foto: Decoux/Sandra Decoux

Charlotte Goetz organisiert als Chefin der Vereinsgemeinschaft Münchweier die Fasent. Nun will sie kürzer treten, doch ein Nachfolger ist nicht in Sicht.

In der Vereinsgemeinschaftssitzung Mittwoch, wurden zuerst die Jahrestermine 2024 festgelegt. Dann folgte ein Tagesordnungspunkt, der heftig diskutiert wurde: die schon seit Jahren anstehende Nachfolgeregelung für die seit 26 Jahren amtierende Vorsitzende Charlotte Götz und ihre Mitstreiter, teilt diese in einer Pressemitteilung mit.

Seit mehr als 40 Jahre ist Goetz auch verantwortlich für die Umzugsorganisation. In Münchweier besteht die Besonderheit, dass nicht die Narrenzunft, sondern die Vereinsgemeinschaft die gesamte Organisation der Fastnacht inne hat. Das hängt damit zusammen, dass der Fastnachtsbrauch viel älter ist als die Narrenzunft. Goetz wünscht sich nun, dass die Organisation in jüngere Hände übergeht. Dazu findet sie es wichtig, dass der oder die potenzielle Nachfolger oder Nachfolgerin, eine Fastnachtskampagne mit ihr zusammen, das ganze Geschehen und die erforderlichen Maßnahmen durchläuft. Aus den Reihen der Vereinsvertreter war aber unisono zu hören, dass niemand sich in der Lage sieht, sich an diesen vielfältigen Abläufen, über die Fastnachtstage, zu beteiligen und auch die Vereinsmitglieder sehr eingebunden seien.

Hallenschwoof und Fasentstradition sind in Gefahr

Die Vorsitzende warnte davor, dass wenn man keine Regelung schafft, dass es plötzlich sein kann, dass man mit leeren Händen dasteht und niemand den Ablauf richtig kennt. Die jüngeren Vertreter plädierten dafür, dass man einen Aufruf über die Presse starten solle, ob nicht eine Nachfolge, außerhalb der Vereine, möglich wäre. Jemand, aus der Bürgerschaft, der Spaß am Organisieren hat und es sich vielleicht vorstellen könnte die Fastnacht, in ihrer Form oder auch mit neuen Ideen zu erhalten. Die Vorsitzende machte klar, dass sie nicht mehr den ganzen Samstag bis in die frühen Morgenstunden und dann den sehr anstrengenden Sonntag in der bisherigen Form durchziehen will. Sollte sich niemand finden, der die Nachtstunden übernimmt, wird der Hallenschwoof auf den Prüfstand gestellt. Sie machte auch klar, dass mit jeder verschwundenen Veranstaltung ein Stück Fastnachtstradition wegbricht. Es gab keinen Zweifel daran, dass der Sonntag, der weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannt und ein Publikumsmagnet ist, ein gutes organisatorisches Gerüst braucht, um auch die immer mehr zunehmenden behördlichen Auflagen zu erfüllen.

Jedem in der Versammlungsrunde war klar, dass man eine Lösung anstreben muss, aber es glich eher einer Quadratur des Kreises. In der Hoffnung durch die Veröffentlichung doch jemanden zu finden, der sich vom Schmutzigen Dunschdig bis zum Kindernachmittag, am Fastnachtsdienstag die Leitung zumindest einmal ansieht, vertagte man sich auf Anfang Dezember.