Ortsvorsteherin Rita Ohnemus (von links) und Bürgermeister Bruno Metz stießen mit Gretje, Linda und Dortje Treiber auf Landelins Garten an. Foto: Decoux

Die Familie Treiber will den Klostergarten in Ettenheimmünster wieder mit Leben füllen. Sie plant dort unter anderem die Einrichtung eines Cafés, Räume für Veranstaltungen, einen Rundweg sowie Gehege und Freiflächen für alte, bedrohte Nutztierrassen.

Ortsvorsteherin Rita Ohnemus sprach von einem „tollen Projekt“ für Ettenheimmünster, Bürgermeister Bruno Metz von einem „Juwel von Gelände“ und einem „Kraftort“. Nach dreijähriger Vorplanung war es am Dienstagabend auf dem ehemaligen Klostergelände in Ettenheimmünster soweit: Die Stadt übergab symbolisch den Schlüssel für das Areal an die drei Damen der Familie Treiber, die das 2,2 Hektar große Gelände von der Stadt gepachtet haben, um dort mit „Landelins Garten“ ein lebendiges Denkmal des ehemaligen Benediktinerklosters zu schaffen. Sie wollen dort ihre jeweiligen beruflichen Kompetenzen und Erfahrungen in die Neu-Nutzung dieses historischen Geländes einbringen.

„Sie vereint die Liebe zu Ettenheimmünster, zur Natur und ihre Leidenschaft für kulturelle und kulinarische Neuentdeckungen“, so ist in der Anlage zur kommenden Bauausschuss-Sitzung der Stadt zu lesen. Vorgesehen sind die Einrichtung eines Cafés, Räume für Veranstaltungen wie Vorträge, Seminare, Workshops, eine gepflegte Parkanlage mit gestaltetem, mit Hinweistafeln versehenem Rundweg, Tiergehegen und Freiflächen für alte, bedrohte Nutztierrassen, Picknick- und Spielwiesen sowie Parkplätzen.

Denkmalschutz, Naturschutzaspekte und Tourismus gemeinsam gedacht

Das Vorhaben, für das die Gremien der Stadt in Bauausschuss und Gemeinderat in ihren Sitzungen dieses Monats noch „Ja“ zum Aufstellungsbeschluss eines Bebauungsplans „Klosterareal“ sagen müssen, ist schon eng mit Denkmalschutz und Stadtverwaltung abgestimmt.

Bürgermeister Metz attestierte den Betreiberinnen des Projekts, Linda, Gretje und Dortje Treiber, sowie den beteiligten Planern „viel Sensibilität im Umgang mit den Denkmalaspekten“. Landelins Garten, so wird die überplante Parkanlage heißen, respektiere ganz viele Naturschutzaspekte und verspreche viel Potenzial für den Tourismus, so Metz.

Langfristiger Pachtvertrag soll Betreiberinnen Möglichkeiten eröffnen

Ein langfristiger Pachtvertrag mit einer Übergangszeit von fünf Jahren solle den Betreiberinnen die Garantie geben, ein Juwel der Raumschaft herstellen zu können, für das man noch auf finanzielle Unterstützung durch die Denkmalbehörden und das Förderprogramm Ländlicher Raum baue.

Für die Treibers freute sich Dortje über die positive Resonanz, die ihre Idee bei der Ettenheimer Stadtverwaltung und den zuständigen Gremien gefunden habe. „Wir haben schon viel Energie in dieses Vorhaben gesteckt, fühlen uns auf einem guten Weg“, erklärt Treiber. Was man den Besuchern in der Zukunft zusagen wolle, übermittle sie nun schon der kleinen Runde, die zur Schlüsselübergabe gekommen war: „Herzlich willkommen“.

Weitere Details zum Nutzungskonzept

Auf der Homepage www.landelinsgarten.de gibt die Familie Treiber noch weitere Einblicke in ihre Planungen. So werden für die Umsetzung von Landelins Garten die bestehenden Gebäude des Areals genutzt. Im älteren Gebäude (Sandsteingemäuer) werden die sanitären Anlagen überarbeitet und rollstuhlgerecht gestaltet. Der Hauptraum dieses Gebäudeteils soll als Büro und Mitarbeiterraum genutzt werden und gegebenenfalls auch für Seminare zur Verfügung stehen. Im Flachdach-Anbau sind der Gastraum, die Küche und ein Lagerraum vorgesehen. Darüber hinaus planen die drei Frauen mit einer großzügigen Außenbestuhlung. Außerhalb der Café-Öffnungszeiten sollen das Gelände und die Räumlichkeiten für Veranstaltungen, Seminare und Workshops genutzt werden. Eine enge Zusammenarbeit mit Vereinen und Kulturschaffenden auch aus der Umgebung sei den Treibers wichtig, betonen sie. Neben Open-Air-Kino, Konzerten oder Vorträgen sollen auch externe Dozenten Wildkräuterkunde, Zeichen- und Fotografiekurse, Vogelstimmen-Wanderungen und vieles mehr anbieten können.