Ein 62-Jähriger schwebt nach einem Unfall auf der L 89 zwischen Oberkirch und Renchen in Lebensgefahr. Er lag die gesamte Nacht auf Donnerstag schwer verletzt am Straßenrand. Die Polizei geht von einem Zusammenstoß mit einem Kleinlaster und anschließender Fahrerflucht aus – viele Fragen sind noch offen.
Fest steht laut Polizei, dass der Leitstelle am Donnerstagmorgen ein am Straßenrand liegender Mensch gemeldet wurde. Rettungskräfte und Polizei fanden den Wohnsitzlosen gegen 7.15 Uhr unterkühlt im Gras vor. Er war ansprechbar, zeigte sich aber wirsch und wenig kooperativ, so die Polizei. Zu diesem Zeitpunkt hätte sich weder Hinweise auf einen Unfall noch auf ein „strafrechtlich relevantes Ereignis“ ergeben. Der 62-Jährige wurde mit einem Rettungswagen in eine Klinik gebracht.
Fahrer eines Kleinlasters meldet einen vermeintlichen Wildunfall
Am Donnerstagabend wiederum meldete sich der 62 Jahre alte Fahrer eines 3,5-Tonners und wollte einen Wildunfall zur Anzeige bringen. Dieser soll sich am Mittwochabend zwischen dem Oberkircher Teilort Stadelhofen und dem Renchener Teilort Erlach zugetragen haben. Zunächst sei kein Zusammenhang der beiden Vorfälle erkennbar gewesen, teilt die Polizei mit.
Nachdem sich der Gesundheitszustand des in die Klinik gebrachten Mannes „erheblich verschlechterte“, verstärkte die Polizei die Ermittlungen. Spezialisten des Verkehrsdienstes Offenburg stellten schließlich im Bereich des Auffindeortes des Schwerverletzten Fahrzeugteile sicher, die mutmaßlich mit einem Unfallszenario in Verbindung zu bringen sind.
Polizei zieht Kriminaltechnik und Rechtsmedizin hinzu
Kriminaltechniker des Polizeipräsidiums Offenburg untersuchen die sichergestellten Spuren nun genauer. Ferner wurde zur Erstellung eines rechtsmedizinischen Gutachtens die Rechtsmedizin Freiburg eingeschaltet. Ob dem Fahrer des Kleinlasters eventuell bewusst war, dass er einen Menschen angefahren haben könnte, sei Teil der Ermittlungen, erläuterte eine Polizeisprecherin am Dienstag auf Anfrage unserer Redaktion. Dazu könne man noch nichts weiter sagen. Auch zum genaueren Gesundheitszustand des 62-Jährigen machte die Polizei keine Aussagen.