Die Gedenk- und Kulturstätte Salmen in Offenburg lädt Interessierte am 3. September zu einem Tag der offenen Tür ein. Ab 11.15 Uhr findet dort eine öffentliche Führung durch die Dauerausstellung mit Schwerpunkt jüdische Geschichte statt. Foto: Dimitri Dell

Europaweit steht der 3. September im Zeichen der Jüdischen Kultur. In diesem Jahr lautet das Motto „Memory – Erinnerung“. Im Gedenkstättenverbund Südlicher Oberrhein gibt es zahlreiche Angebote und Veranstaltungen – auch im Ortenaukreis.

Auch der Gedenkstättenverbund Südlicher Oberrhein – ein Zusammenschluss von sieben Einrichtungen in Südbaden – bietet am Sonntag, 3. September, zahlreiche Veranstaltungen. So ist die ehemalige Synagoge Kippenheim von 14 bis 17 Uhr geöffnet.

Außerdem führt Bernd Rottenecker, Vorstandsmitglied des Fördervereins, um 14 Uhr durch das jüdische Diersburg, in dem einst eine blühende jüdische Gemeinde existierte. Der Treffpunkt ist die Hohberg-Diersburger Ortsverwaltung in der Ortsmitte.

Für die Führung über den jüdischen Friedhof in Diersburg benötigen Männer eine Kopfbedeckung. Der Eintritt frei, Spenden werden jedoch erbeten.

Stadtführung in Offenburg nimmt Judenbad in Fokus

In Offenburg hat der Salmen von 11 bis 17 Uhr einen Tag der offenen Tür. Ab 11.15 Uhr findet dort eine öffentliche Führung durch die Dauerausstellung mit Schwerpunkt jüdische Geschichte statt. Die Offenburger Mikwe , das jüdische Ritualbad in der Glaserstraße 8, ist von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Dort beginnt um 14 Uhr auch eine Stadtführung mit den Themen Mikwe, Salmen und Stolpersteine. Um 11 Uhr wird eine Führung über den jüdischen Friedhof geboten, der Treffpunkt ist die Friedensstraße 31. Für die Führung ist eine Anmeldung bis 14 Uhr am Vortag bei dem Museum im Ritterhaus nötig. Der Eintritt ist frei, auch hier sind Spenden erbeten.

Die KZ-Gedenkstätte Vulkan in Haslach ist eine Gedenkstätte ohne jüdischen Hintergrund. Sie erinnert an 1700 Häftlinge aus 21 verschiedenen Nationen, die in drei Lagern zur Zwangsarbeit untergebracht waren. Am Tag der Jüdischen Kultur finden deshalb keine gesonderten Veranstaltungen statt. Die Gedenkstätte ist aber wie immer frei zugänglich.

Zwar besitzt die KZ-Gedenkstätte Vulkan in Haslach keinen jüdischen Hintergrund, ist jedoch ebenfalls geöffnet. Foto: Daniela Schaffart

In Emmendingen wird am Europäischen Tag der Jüdischen Kultur ein besonders umfangreiches Programm geboten. Das Jüdische Museum begeht den Tag gemeinsam mit der Jüdischen Gemeinde Emmendingen in Kooperation mit dem Fachbereich Kultur der Stadt und dem Kulturprogramm des Zentralrates der Juden in Deutschland. Das Jüdische Museum bietet einen Tag der offenen Tür von 11 bis 18 Uhr. Auf dem Schlossplatz ist auch der Treffpunkt für eine Kurzführung zur jüdischen Geschichte Emmendingens ab 13.30 Uhr.

Das Simon-Veit-Haus ist von 11 bis 17 Uhr geöffnet und lädt zu Gesprächen rund ums Judentum ein. Dort wird außerdem koscherer Wein und Sekt, Kaffee und Kuchen, Challa und Humus angeboten. Ab 11 Uhr hält Rabbiner Yaakov Yosef Yudkowsky den Vortrag „Zachor! – Erinnerung im Judentum“.

Lesungen, Vorträge und Konzerte in Emmendingen

Ab 14 Uhr trägt Kuratorin Monika Miklis zum Thema „Erinnerung auf 345 mal 16 Zentimeter – verzierte Torawickelbänder aus der Sonderausstellung im Jüdischen Museum Emmendingen“ vor.

Die ehemalige Synagoge in Kippenheim öffnet ihre Pforten von 14 bis 17 Uhr für Besucher. Foto: Förderverein Ehemalige Synagoge Kippenheim

Ab 16 Uhr liest Übersetzerin und Herausgeberin Sandra Israel Niang aus Chava Rosenfarbs „Durch innere Kontinente“. Auch in der Synagoge wird ab 12 Uhr eine Führung angeboten, außerdem ab 15 Uhr der Vortrag „Pflanzen in der Tora“ mit Botaniker und Maler Richard Ernst. Im Alten Rathaus lässt sich der Tag in Emmendingen ab 18 Uhr mit dem Kammermusikkonzert „Ich hebe meine Augen auf“ mit Grigory Gruzman am Klavier und dem Franck-Piano-Quintet abrunden. Das ganze Programm des Verbunds gibt’s im Netz auf gedenkstaetten-suedlicher-oberrhein.de.

Neues Mitglied

Der Verbund der Gedenkstätten am Südlichen Oberrhein wurde 2014 gegründet. Zunächst schlossen sich sechs Gedenkstätten zusammen: Das Blaue Haus in Breisach, das Jüdische Museum in Emmendingen, die Ehemalige Synagoge in Sulzburg, die Ehemalige Synagoge in Kippenheim, die Erlebnis-und Erinnerungsstätte Salmen in Offenburg und die KZ-Gedenkstätte Vulkan in Haslach im Kinzigtal. In diesem Jahr stieß das NS-Dokumentationszentrum Freiburg dazu.