Wie geht es weiter bei der Lahrer Feuerwehr? Mit einem externen Berater will man Veränderungen angehen. Foto: Schabel

Ein „langfristiger Veränderungsprozess“ soll angegangen werden: Das ist das Ergebnis der Auftaktgespräche zwischen der Lahrer Feuerwehr und deren neuem externen Berater Harald Herrmann. OB Markus Ibert blickt optimistisch in die Zukunft.

Der Ärger war groß bei einigen Lahrer Feuerwehrkameraden: Nach dem Brand an Ostern im Haus von Altbürgermeister Joachim Heil, infolge dessen dieser und seine Frau starben, wurde Kritik an der Alarm- und Ausrückordnung sowie am Miteinander von Kommando und Truppe laut. Ein Dutzend Feuerwehrmitglieder hatte sich anonym an unsere Redaktion gewandt. Im Juli wurde bekannt, dass ein externer Begleiter die entstandenen Risse kitten soll. Nun gab es die ersten Gespräche.

„Mit Harald Herrmann als externem Begleiter will sich die Feuerwehr Stadt Lahr nachhaltig und zukunftsfähig weiterentwickeln und dafür einen langfristigen Veränderungsprozess angehen“, teilt die Stadt Lahr am Mittwoch mit. Dies sei das Ergebnis der Auftaktgespräche, die Herrmann und Oberbürgermeister Markus Ibert mit dem Feuerwehrausschuss und der Feuerwehrstrukturkommission geführt haben. Dieser gehören auch Mitglieder des Gemeinderats an, informiert die Stadt.

„Wir-Gefühl“ soll gestärkt werden

Mögliche Themen, die im weiteren Prozess behandelt werden sollen, seien unter anderem „die Überarbeitung der Satzung und Organisationsstruktur, der Einstieg in die langfristige Bedarfsplanung, der Start eines Leitbildprozesses und die Stärkung des Wir-Gefühls“. Nachdem sich die Gremien auf diesen Weg geeinigt haben, werde Herrmann nun in enger Abstimmung mit der Feuerwehr, ihrem Kommandanten Thomas Happersberger und OB Ibert den weiteren Verlauf ausarbeiten.

Ziel sei zunächst, Themen zu priorisieren, passende Formate für deren Bearbeitung zu definieren und eine Zeitschiene zu erstellen. Eine Lenkungsgruppe mit Vertretern der Feuerwehr und der Stadtverwaltung werde den Prozess weiterhin verwaltungsseitig unterstützen, heißt es aus dem Rathaus.

Ibert berichtet von einem respektvollen Dialog

„Harald Herrmann hat schon jetzt gezeigt, wie wertvoll ein frischer und zugleich fachlich fundierter Blick von außen für uns sein kann“, so Ibert in der Pressemitteilung, „alle im bisherigen Prozess auf unterschiedlichen Ebenen geführten Gespräche waren geprägt von gegenseitigem Respekt und der großen Bereitschaft, die Dinge gemeinsam anzupacken“. Die Beteiligten seien sich einig, dass schnelle und vermeintlich einfache Lösungen „uns im Kern nicht weiterbringen würden. Indem wir unseren Dialog in diesem Geiste weiterführen, bin ich mir sicher, dass unsere Feuerwehr Stadt Lahr gestärkt aus dem Veränderungsprozess hervorgehen wird“, zeigt sich der OB in der Mitteilung der Stadt mit den Auftaktgesprächen zufrieden.

Harald Herrmann war mehr als 30 Jahre lang Leitender Branddirektor und Feuerwehrkommandant der Feuerwehr Reutlingen sowie stellvertretender Kreisbrandmeister im Landkreis Reutlingen, stellt die Stadt Lahr den externen Begleiter vor. Herrmann berät Kommunen und Feuerwehren zu Themen wie Feuerwehrbedarfsplanung, Notfallplanung, Brandschutz und kommunales Krisenmanagement, so die Stadt.