Vikar Christian Schätzle zelebrierte die feierliche Neu-Einweihung der 110 Jahre alten Kapelle. Foto: Dach

Die Hugenhofkapelle ist am Sonntag neu eingeweiht worden. Nach einem Blitzeinschlag hatte sie schwere Schäden davongetragen – doch das Kleinod auf dem Kapellenberg wurde aufwendig restauriert.

Schuttertal - Nach dem Sonntagsgottesdienst in der Schuttertäler St. Antonius-Kirche mit Vikar Christian Schätzle machten sich die Kirchenbesucher und viele andere Interessierte auf den Weg zur kleinen Hugenhofkapelle auf dem Kapellenberg. Mehr als 100 Gäste waren der Einladung der Regionalgruppe Geroldsecker Land des Historischen Vereins für Mittelbaden sowie der Inhaberfamilie Hug gefolgt und trafen sich direkt an Ort und Stelle bei der Hugenhofkapelle, um ihre feierliche Neueinweihung mitzuerleben. Bei herrlich spätsommerlichem Wetter pilgerten die meisten Gäste zu Fuß aus verschiedenen Richtungen den überwiegend steilen Weg hinauf. Wer wollte, konnte aber auch einen Fahrdienst in Anspruch nehmen.

Markus Hug begrüßte im Namen der Eigentümerfamilie alle Gäste und bedankte sich bei den vielen Spendern, Firmen, Vereinen und Institutionen, die die Renovierungsarbeiten ermöglicht hatten. Auf Bierbänken konnten die Gäste nicht nur ausruhen, sondern auch komfortabel diesem besonderem Ereignis der Neu-Einweihung beiwohnen. Die kleine, 110 Jahre alte Kapelle präsentierte sich allen Anwesenden nun in einem tadellosen Zustand, wurde sie und auch die Außenanlage in den vergangenen zwölf Monaten doch liebevoll instandgesetzt. Auch die Gips-Figuren, die das Innere der Kapelle zieren, sind fachmännisch restauriert worden.

Möglich wurde das alles durch die enge Kooperation zwischen der Eigentümerfamilie Hug und dem Historischen Verein Mittelbaden, Regionalgruppe Geroldsecker Land. So konnte Adalbert Kern vom Historischen Verein in seiner Ansprache mit Stolz die Spendensumme von 7960 Euro präsentieren, die bis Sonntag auf dem Vereinskonto eingegangen sei, und betonte gleichzeitig, dass jeder Cent davon dem Kleinod der Familie Hug zugute komme.

Historischer Verein hilft mit Spendenaktion

Die Kapelle sei nicht nur ein beliebtes Ausflugsziel mit herrlichem Ausblick auf das wunderschöne Tal, sondern auch ein Ort des Innehaltens und des stillen Gebets, betonte Kern. Der Aufgabe, dieses ganz besondere Kulturgut zu erhalten, habe sich der Historische Verein mit der Spendensammlung und deren Koordination gerne gewidmet. Stellvertretend für den Vorsitzenden Norbert Klein verlas Kern dessen vorbereitete Rede und enthüllte eine an der Kapelle angebrachte neu gestaltete Hinweistafel.

Der Vorsitzende des Pfarrgemeinderats der Seelsorgeeinheit Kirche an der Schutter, Stefan Allgaier, dankte der Eigentümerfamilie. Die Kapelle sei ein Zeichen der Fürsorge Gottes und für alle Gäste und Einheimischen ein echtes Schmuckstück.

Bürgermeister Matthias Litterst hob den hohen Stellenwert dieses gemeinschaftlichen Projekts hervor, und dass mit dem historischen Verein der richtige Ansprechpartner gefunden worden sei. Als Geschenk überbrachte das Gemeindeoberhaupt eine Kerze mit einer Mariendarstellung.

Der aus Schuttertal stammende Vikar Christian Schätzle zelebrierte die feierliche Neu-Einweihung der Kapelle, die vom Organisten Gunter Hertwig musikalisch begleitet wurde. "Schon als Kind war ich hier viel oben gewesen. Ich freue mich besonders, dass Menschen hier wieder beten können und so Kraft für ihren Weg finden können", betonte Vikar Schätzle.

Nach der abschließenden Segnung verweilten noch viele Gäste auf dem gemütlichen Hock bei der Kapelle, der vom Imkerverein Schuttertal bewirtet und ausgerichtet wurde. Das reichhaltige Angebot an Speisen und Getränken wurde von den Anwesenden gut angenommen.

Am Anfang war ein Schwur

An der Stelle der heutigen Kapelle des Hugenhofs, die 1912 erbaut wurde, stand zuvor die ursprüngliche Holzbohlenkapelle, die 1866 von Anton Hug aufgrund eines von ihm abgelegten Gelöbnisses errichtet wurde. Während eines schweren Gewitters 1866 hatte er geschworen, eine Kapelle zu errichten, würde er mit seinem Vieh heil nach Hause zurückkehren.