Das Lahrer Finanzamt hat im Vorjahr mehr Steuergelder als je zuvor eingenommen. Foto: Maier

Mit mehr als 630 Millionen Euro hat die Behörde im vergangenen Jahr mehr Steuern als erwartet eingenommen. Vor allem die Umsatzsteuer ist gestiegen. Amtsleiter Christian Buss sieht dies als positives Signal für die wirtschaftliche Entwicklung der Region.

Das Finanzamt Lahr hat im vergangenen Jahr 633,9 Millionen Euro Steuern eingenommen. Im Vergleich zum Vorjahr (616,7 Millionen Euro) ist das Aufkommen um circa 2,8 Prozent auf einen neuen Rekordwert angestiegen. „Die konjunkturellen Rahmenbedingungen haben das so nicht erwarten lassen“, kommentiert Amtsleiter Christian Buss in einer Mitteilung des Finanzamts. Das Steueraufkommen in Baden-Württemberg sank leicht um 1,7 Prozent, während das bundesweite Aufkommen um 5,6 Prozent stieg.

Maßgeblich für dieses Ergebnis dürfte die im Jahr 2022 ausgezahlte Energiepreispauschale sein, vermutet das Finanzamt. Die Pauschale habe dazu geführt, dass das Lohnsteueraufkommen im September 2022 um nahezu den Betrag gemindert war, den das Jahressteueraufkommen 2023 das Vorjahresaufkommen übersteigt. Belegt werde das auch durch die deutliche Steigerung von 9,1 Prozent (von 229,9 Millionen Euro im Jahr 2022 auf 264,7 Mio Euro im Jahr 2023) bei dieser Steuerart.

Rückgang nur bei der Grunderwerbssteuer

Bei der Einkommensteuer geht das Aufkommen für das Jahr 2023 von zuvor 101,8 Millionen Euro auf 86,7 Millionen Euro zurück, bewegt sich aber weiterhin auf einem ähnlich hohen Niveau wie vor der Corona-Pandemie, informiert das Finanzamt weiter.

Einen Zuwachs von circa 17 Prozent gibt es bei der Umsatzsteuer zu verzeichnen. „Das Umsatzsteueraufkommen ist regelmäßig auch ein Indikator für die wirtschaftliche Entwicklung im Zuständigkeitsbereich des Finanzamts Lahr“, so der Behördenleiter. Verglichen mit dem Vorjahr stieg das Aufkommen der Umsatzsteuer von 141,8 Millionen Euro auf 166,1 Millionen Euro. Das Körperschaftsteueraufkommen stieg gegenüber 2022 um 2,4 Prozent auf 58 Millionen Euro, was einen neuen Höchstwert bedeute. Landesweit stieg das Aufkommen bei dieser Steuerart sogar um 8,3 Prozent .

Die sonstigen Steuern gingen von 73,8 Millionen Euro auf 58,3 Millionen Euro zurück. Dabei manifestiere sich der deutliche Rückgang bei der Grunderwerbsteuer. Gegenüber dem Aufkommen für das Jahr 2022 von 26,7 Millionen Euro habe sich dieser Wert 2023 auf 13,5 Millionen Euro annähernd halbiert. Dieser Rückgang spiegele vor allem die angespannte Lage auf dem Immobilienmarkt wider, so das Finanzamt. Auch auf Landesebene sank das Grunderwerbsteueraufkommen um 25,9 Prozent.

Insgesamt zieht der Amtsleiter eine positive Bilanz für das Steueraufkommen im Jahr 2023: „Die wirtschaftliche Entwicklung der Unternehmen im Zuständigkeitsbereich des Finanzamts ist weiterhin sehr gut und bewegt sich auf hohem Niveau. Wir sind auf die weitere Entwicklung des Steueraufkommens in unserem Zuständigkeitsbereich sehr gespannt.“