Der Verkauf des Hornberger Pfarrhauses gestaltet sich als schwierig. Foto: Störr

Der Verkauf des Hornberger Pfarrhauses ist erneut gescheitert. Der Denkmal- und Architekten-Schutz der kirchlichen Gebäude hat einer Sanierung und damit dem Pfarrgemeinderat einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Hornberg. "Alles, was hier in Beton ist, steht unter Denkmalschutz", erklärte Pfarrgemeinderatsvorsitzende Monika Tschersich hinsichtlich des leer stehenden Pfarrhauses.

Die Auflagen für einen Aus- oder Umbau wären hoch und die Daumenschrauben eng. "Die restriktiven Vorschriften ziehen die Genehmigungsverfahren extrem in die Länge", bemängelte Uwe Faller als stellvertretender Vorsitzender. Das ehemalige Schwesternhaus sei bereits weitestgehend dem Kindergarten zugeordnet worden, bei einer möglichen Renovierung werde man auch dort mit dem Denkmalschutz konfrontiert.

Sanierung kostet eine sechsstellige Summe

Auch in Sachen Hornberger Pfarrheim müsse im Falle einer Sanierung mit einem sechsstelligen Betrag gerechnet werden. In dem Zusammenhang verwies Kooperator Jürgen Grabetz auf den zusätzlichen Architekten-Schutz, dem das Kirchenareal unterliege und der eine schwierige Besonderheit darstellt.

Eine der Wohnungen im Pfarrhaus von Niederwasser wird von einer Familie bewohnt. Nachdem die andere Wohnung frei geworden ist, hat sich der Stiftungsrat jetzt gegen die erneute Vermietung ausgesprochen. Das Gebäude soll ebenfalls verkauft werden und der mögliche Kauf-Interessent wolle das Haus mietfrei haben. "Wir brauchen das Gebäude nicht dringend und die Sanierung würde richtig viel Geld kosten. Das kann sich die Kirchengemeinde nicht leisten", begründete Monika Tschersich.

Orgel kann renoviert werden

Und obwohl man einem Sparzwang unterliege, könnte die etwa 60 Jahre alte Orgel in der Hausacher Kirche schon bald gereinigt werden. Der Grund ist einfach, die Zuschuss-Lage hat sich deutlich geändert. Die gesamten Arbeitskosten werden zur Hälfte vom Ordinariat getragen, bei den Arbeiten an den elektronischen Anlagen sind es sogar 70 Prozent der Kosten.

"Wir werden das neu überdenken müssen", betonte die Vorsitzende Monika Tschersich im Hinblick auf die kommende Sitzung mit dem leitenden Pfarrer Michael Lienhard und der Verwaltungsbeauftragten am Mittwoch, 9. Februar.

Pfarrgemeinderat Hubert Maier stellte fest: "Wir haben die Orgelreinigung seit einigen Jahren auf der Agenda. Wenn die Zuschuss-Lage so gut ist, müssen wir den Auftrag erteilen." Das Rechnungsergebnis für das Jahr 2020 wurde mit einer Bilanzsumme von knapp 3,67 Millionen Euro und einem deutlichen Minus in Höhe von 12 920 Euro festgestellt. "Überwiesen werden noch 12 891 Euro als Ausgleich der Klingelbeutel-Einnahmen", erklärte Monika Tschersich.

So läuft der Winterdienst ab

In allen vier Pfarrgemeinden der Seelsorgeeinheit wurde der Winterdienst wieder geregelt. Die steile Treppe in Niederwasser wird bei Bedarf gesperrt, in Gutach und Hausach ist die Räum- und Streupflicht gut geregelt. In Hornberg übernimmt künftig die Kommune das Räumen des Parkplatzes bei der Kirche. Dafür gibt die Kirchengemeinde die zehn straßenseitigen Parkplätze außerhalb der Kindergarten-Zeiten wieder frei. Dauerparker sind nicht erlaubt. Für das Räumen der großen Treppe vor der Kirche werden Gespräche geführt.