Das Klimabündnis Ortenau fuhr vom Parkplatz beim Haslacher Aldi ab, um für eine Verkehrswende zu demonstrieren. Foto: Störr

Eine Fahrraddemo hat auf der Bundesstraße zwischen Haslach und Hausach stattgefunden. Das Klimabündnis Ortenau fordert die „Verkehrswende jetzt“.

Mit etwas weniger Teilnehmern als erwartet startete am späten Sonntagnachmittag die Fahrraddemo zum Thema „Verkehrswende jetzt“. Auf dem Haslacher Aldi-Parkplatz erklärte Yannik Hinzmann die Forderungen des Klimabündnis Ortenau, in dem sich verschiedene Vereine und Organisationen zusammengeschlossen haben. „Die Bevorzugung des Straßenverkehrs gegenüber Bus und Bahn ist nicht akzeptabel“, fasste er die Forderung nach einem Halbstunden-Takt beim ÖPNV, den barrierefreien Bahnhöfen in Hausach und Haslach sowie dem Ausbau von sicheren Radwegen zusammen.

In Sachen Bahnhöfe sehe das Klimabündnis die Wahlkreis-Abgeordneten in Land und Bund in der Pflicht, für den Halbstundentakt müssten sich die Kreisräte der Region einsetzen. Zwar sei ein Stundentakt vom Kreistag beschlossen worden, doch das helfe nicht wirklich.

Als Mitglied der Linken Liste Ortenau und als Vorsitzende des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs Ortenau (ADFC) sprach Jana Schwab zu den Demo-Teilnehmern. „Wenn wir über das Rad reden, verbindet jeder etwas anderes damit“, erklärte sie per Mikrofon. „Die Infrastruktur ist schlecht ausgebaut“, benannte sie als Hauptgrund, warum nicht sehr viel mehr Menschen das Rad nutzen würden. Gut ausgebaute Radwege und deutliche Kennzeichnungen würden fehlen, besonders gefährlich seien Kreisverkehre und Kreuzungen. Manchmal sei aber auch einfach der Weg zu weit, wie beispielsweise in der Ortenau. Deshalb brauche es einen Halbstundentakt. Man sei sich einig, dass es eine Verkehrswende brauche. „Heute machen wir das ein bisschen selber, indem wir uns die Straße nehmen“, endete sie.

Wolfgang Schmid beschrieb als Vorsitzender des Vereins Lebenswertes Kinzigtal die Situationen für Radfahrer. So sei die Wartefläche an der Mühlengrün-Ampel zu klein und die Grünphase mit 20 Sekunden zu kurz. Der Radweg von der Kinzigbrücke in die Eschau verlaufe auf 500 Metern lediglich auf einer gebundenen Erddecke. Auf dem Hausacher Kinzigdamm sei das Stück von der Einbach-Brücke bis zur Tankstelle stark frequentiert und der Belag durch Wurzeln beschädigt, was auch in Richtung Wolfach gelte. Und der Sicherheitsabstand von 1,50 Meter innerorts werde zu selten eingehalten.

Strecke

An den Rädern der Demo-Teilnehmer waren Schilder mit Schlagworten und Forderungen nach der Mobilitätswende angebracht. Sicher begleitet durch einen Streifenwagen und einen Mannschaftswagen der Polizei ging es dann auf die B 33 in Richtung Hausach und wieder zurück. Das Straßenbauamt hatte zuvor die Geschwindigkeit auf dem Stück durch eine entsprechende Beschilderung auf 50 Stundenkilometer reduziert.