Hornberger denkt gern an "Wetten, dass...?" zurück / Einen Moment lang wurde es brenzlig

Hornberg/Palma de Mallorca (ag). "Ich bekomme Glückwunsch-Mails ohne Ende – es ist echt der Hammer!" Über Nacht ist Daniel Rall (23) zum Fernsehstar geworden. Ohne abzusetzen, übersprang der Hornberger bei "Wetten, dass...?" mit dem BMX-Rad in zwei Minuten 15 Hürden, noch lang nach der Siegfanfare schnappte er nach Luft – am Boden, aber überglücklich. "Ich war einfach nur erleichtert, dass ich es rumhatte!", beschreibt er diese Sekunden, in denen Fernseh-Deutschland auf ihn blickte. Wette gewonnen – richtig klar wurde ihm das erst in der Kabine: "Da habe ich zum ersten Mal realisiert: Alles hat geklappt, du bist nicht hingefallen!"

Gern denkt Daniel an die lockere Atmosphäre zurück: "Bei der Generalprobe haben wir jede Menge Blödsinn gemacht, es war kein Druck da, alles lief locker und familiär." Wie Thommy, Michelle & Co. in den Minuten vor dem Auftritt ihren Kandidaten die Nervosität nahmen, war für den Hornberger "gigantisch".

Keine Pillen, kein autogenes Training, einfach "Ride it your way" lautete für ihn das Motto. Gut ein halbes Jahr hatte er die Wette erarbeitet, die ihm beim Sprungtraining eingefallen war. In mehreren Castings wurde sie perfektioniert. Am Donnerstag dann die erste Probe in der Stierkampfarena von Palma de Mallorca, am Sonntag war ganztags Schonung angesagt, damit die Nummer nicht ausging wie’s Hornberger Schießen.

Worin die Kunst seiner Darbietung lag? "Man muss das Gleichgewicht finden, darf weder zu weit weg noch zu nah an der nächsten Hürde sein – und muss dann im richtigen Moment springen", beschreibt es Daniel. Einen brenzligen Moment gab’s freilich: "Als das Publikum mich so stark angefeuert hat, dass ich die Zeit nicht mehr verstanden habe." Denn Michelle Hunzikers Zwischenansagen waren wichtig, um nach Möglichkeit auch Pausen zu machen – erst recht in der sengenden Hitze.

Auch die Promis waren ein Erlebnis. Zur Vier-Augen-Begegnung mit Wettpate Michael Ballack blieb nur kurz Zeit, aber für einen Glückwunsch vom Kapitän reichte es doch. "Michelle Hunziker ist cool, und mit Horst Lichter kann man so richtig Party machen", erzählt Daniel. Und Thomas Gottschalk sei ein "Mordstyp": "Er hat immer ein offenes Ohr und ist überhaupt nicht arrogant."

Mitgefiebert wurde nicht nur auf den Zuschauerrängen, wo Daniels Eltern und zwei Freunde saßen, sondern auch in seinem Heimatverein, dem Ski-Club Hausach. Und auch Hornbergs Bürgermeister Siegfried Scheffold war ergriffen: "Wir haben mitgebibbert, es war eine ganz tolle Show, und er hätte es verdient, Wettkönig zu werden." Aber vielleicht war Daniel ja nicht das letzte Mal bei "Wetten, dass...?": "Der Regisseur hat schon zu mir gesagt: ›Daniel, irgendwie kommen wir mal wieder zusammen‹", erzählt der talentierte Radsportler.